約 4,529,554 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2662.html
VIERTER AUFZUG Festlich geschmückter Säulensaal im Schlosse des Lord von Davenaut ERSTER AUFTRITT Edgar Aubry allein, kommt von links über die Estrade AUBRY Vergebens sinne ich hin und her, kein Mittel zeigt sich mir, die schreckliche Tat zu verhüten! Malwina muss ich sprechen, sie beschwören, Aufschub zu gewinnen, nur wenige Stunden, nur so lange, bis die Zeit verflossen, in welcher jener fürchterliche Eid meine Zunge fesselt. Ach, wird sie es können? Ich muss sie warnen, warnen, auch nicht der leisesten Hingebung zu jenem schrecklichen Wesen Raum zu geben, sei es aus Wohlwollen, sei es aus Mitleid. Einmal ihm verfallen, vermag nichts mehr, sie zu retten. Malwina kommt hochzeitlich gekleidet von rechts über die Estrade ZWEITER AUFTRITT Malwina, Aubry zu ihrer Linken MALWINA in heftiger Bewegung in seine Arme sinkend Edgar! Pause AUBRY Malwina! - Du hast geweint! Pause MALWINA Ach, umsonst habe ich meinen Vater mit Tränen gebeten, den Gedanken an jene verhasste Verbindung aufzugeben; vergebens ihn beschworen, mir nur Aufschub zu gewähren; fest beharrt er auf seinem Sinn, fühllos gegen meine Leiden. Die Gäste sind versammelt, die Kapelle geschmückt, nur die Rückkunft des Grafen wird erwartet, um mein Unglück durch Priestersegen zu heiligen. Sie wendet sich ab und weint bitterlich Vor der Kapelle steht der Wagen des Grafen, um sogleich nach der Trauung - Nr. 19 - Duett AUBRY Halt ein, ich kann es nicht ertragen, Du bist verloren! Wehe dir! Und wehe mir, ich muss verzagen, Nur Wahnsinn bleibt, Verzweiflung mir! O dürft ich rasch mit eignen Händen Dies martervolle Dasein enden! MALWINA O lass, Geliebter, dich beschwören, Ersticke nicht den frohen Mut! Noch lebt ein Gott, er kann uns hören, Will er, so endet alles gut! Lass uns mit kindlichem Vertrauen Auf seine Vaterhilfe bauen. für sich Ach, ich darf ihm ja nicht sagen, Dass auch ich nicht Trost noch Rettung finde, Muss allein den schweren Kummer tragen, Dass ihm nicht die letzte Hoffnung schwinde! AUBRY für sich Ach, ich muss ihr ja verschweigen, Welch Verderben ihr genüber steht; Darf ihr nicht den finstern Abgrund zeigen, Dem sie rettungslos entgegengeht! laut zu Malwina Es drängt die Zeit, Malwina, lass dich warnen, O zögre nur, bis der Tag erwacht; Arglistig ist und gross der Hölle Macht, Mit bösem Zauber weiss sie zu umgarnen. MALWINA Was redest du? Was hätt ich zu befahren? Ich fürchte nur des Vaters streng Gebot! Vor allem, was mir sonst Verderben droht, Wird mich mein Herz, mein reiner Sinn bewahren! in frommer Begeisterung Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! AUBRY entzückt Sei mir gegrüsst, du schönes Himmelslicht, Das prangend durch die Nacht des Zweifels bricht! Mit lautem Jubel, wie aus lichten Sphären, Jauchzt es mir zu mit tausend Engelchören! BEIDE gesteigert Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! Aubry geht mit dem Einsatz der Trompeten, welcher die Hochzeitsgäste ankündigt, nach rechts. Malwina wendet sich gleichzeitig mit einigen Schritten nach links. Der Hochzeitszug kommt von rechts über die Estrade. Acht Jäger mit Fahnen eröffnen den Zug; es folgen vier Diener, acht Blumenmädchen, sechs Paar Edelherren und Damen, zwei Brautjungfern mit Kranz und Schleier, Sir Humphrey Lord von Davenaut, zwölf Guirlandenmädchen, Bauern und Bäuerinnen von Davenaut DRITTER AUFTRITT Die Vorigen. Der Hochzeitszug Nr. 20 - Finale CHOR DER GÄSTE Blumen und Blüten im Zephyrgekose, Lieblich entfaltet dem schmeichelnden West, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest. DAVENAUT Ihr Freunde, kommt, beginnt die Hochzeitsfeier Mit frohem Sinn und heitrer Fröhlichkeit; Mein einzig Kind, dem Vaterherzen teuer, Vermähle ich dem edlen Gatten heut ! MALWINA für sich Dein Wille, Herr im Himmel, mag geschehen, In gläub ger Demut unterwerf ich mich; O lass ein Zeichen deiner Huld mich sehen, Ich bin ja dein Geschöpf, erbarme dich! AUBRY für sich Schon senkte sich ein Engel tröstend nieder Mit schöner Hoffnung ros gem Dämmerschein; Doch rasch durchbebt mich kaltes Grausen wieder, Hohnlachend stürmt die Hölle auf mich ein! O Herr, erbarme dich! DAVENAUT Ihr Freunde, kommt, beginnt die Hochzeitsfeier! CHOR Ja, Freunde, auf, beginnt die Hochzeitsfeier Mit frohem Sinn und heitrer Fröhlichkeit; Das einz ge Kind, dem Vaterherzen teuer, Vermählet er dem edlen Gatten heut ! Singet laut und jubelt froh! Der Haushofmeister kommt mit zwei Dienern von rechts über die Estrade. Lord Ruthwen tritt wild und verstört, ohne Mantel, unmittelbar hinter den Dienern ein. VIERTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Haushofmeister. Die beiden Diener HAUSHOFMEISTER spricht meldend Der Graf von Marsden! Davenaut geht Ruthwen entgegen und geleitet ihn vor. Ruthwen tritt zwischen Aubry und Davenaut. Der Haushofmeister nimmt mit den beiden Dienern hinter den Brautjungfern Aufstellung. Begrüssung von allen Seiten MALWINA wankt, Ruthwen erblickend, einige Schritte nach links, für sich; singt Allgerechter! AUBRY beiseite Weh, Entsetzen! CHOR Ha, willkommen! DAVENAUT Ha, willkommen! RUTHWEN zu Davenaut Sir, entschuld gen kann ich nicht, Dass ich säumt in meiner Pflicht, Hab ich doch mein Glück verschoben; Meinen Fehler wollt ich loben, Preisen noch mein Missgeschick, zärtlich zu Malwina Zürnte auch Myladys Blick Auf den läss gen Bräutigam, Der so spät zur Hochzeit kam. DAVENAUT Spart die Worte, lieber Sohn, Alles ist bereitet schon! Auf denn, fort, hin zur Kapelle, Dort will ich an heil ger Stelle Bei des Priesters frommem Segen Ihre Hand in Eure legen. Aubry zieht sich beobachtend mehr und mehr zurück MALWINA stürzt verzweifelt zu ihrem Vater, ihn mit bittenden Gebärden anflehend Ach, mein Vater, habt Erbarmen! DAVENAUT weist sie zurück; zu den Anwesenden Auf, Freunde, auf! MALWINA Ach, habt Erbarmen, ach, mein Vater! DAVENAUT wie oben Mit heiterm Sang begleitet unsern Hochzeitsgang! AUBRY für sich Starr und leblos steh ich da! - O Gott, wie wird das enden! MALWINA für sich Wehe mir! ach, weh mir Armen! - laut Mein Vater! RUTHWEN für sich Ha! Triumph! Das Ziel ist nah! Sie ist in meinen Händen! Triumph! Das Ziel ist nah! DAVENAUT Auf! Freunde, auf, mit heiterm Sang Begleitet unsern Hochzeitsgang, Auf, Freunde, auf! Er führt Malwina an sich vorüber Ruthwen zu. Die Blumenmädchen streuen nach dem Ausgang hin Blumen. Die Edelherren reichen ihren Damen die Hand. Ruthwen fasst in zärtlicher Haltung Malwinas Hand, um sie zu führen. CHOR Möchte die Zukunft die heitersten Lose, Rosen gleich, dir auf den Lebenspfad streun; Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wie wir heut Blumen - Alle machen während des Chors eine leichte Bewegung zum Abgang nach dem Hintergrunde zu AUBRY tritt heftig zwischen Malwina und Ruthwen Haltet ein! - Nein, nimmermehr soll sie dein Opfer sein! Allgemeine Bestürzung. Alle wenden sich erstaunt nach vorn. Malwina lässt Ruthwen los. Ruthwen wendet sich mit einigen Schritten nach rechts vorn CHOR Ha! was ist das? Welch seltsames Beginnen! DAVENAUT tritt zwischen Ruthwen und Aubry Törichter Knabe! Weiche schnell von hinnen! Unsinniger, hinweg mit dir! zurück! Zu weit treibt dich strafbare Leidenschaft. AUBRY Ha, nimmermehr! Es drängt der Augenblick! Er umschlingt Malwina Ich fühle Mut in mir und Kraft, Ich will und muss die Heissgeliebte retten! DAVENAUT Ha, werft den Rasenden in Ketten! Die beiden Diener beim Haushofmeister treten vor und gehen auf Aubry los. Aubry geht mit Malwina, die er fest umschlungen hält, ganz vor CHOR Ha! was ist das? Welch seltsames Beginnen? AUBRY Fest will ich sie umklammern und umfassen Und nur mit meinem Leben lassen! DAVENAUT Hinweg mit ihm! CHOR Ha! was ist das? DAVENAUT Trennt sie, er ist von Sinnen! AUBRY Ha, nimmermehr! Die beiden Diener trennen Aubry und Malwina mit Gewalt AUBRY Ach, habt Erbarmen! Betrogner Vater, ach, Ihr wisst nicht, was Ihr thut! Verloren Euer Kind, noch eh der Morgen graut, Bestimmt Ihr sie zu dieses Scheusals Braut. DAVENAUT Wie, Rasender! CHOR Was ist das? DAVENAUT Du wagst den Mann zu schmähen, Den sich dein Lord zum Eidam ausersehen? Ha, fürchte meines Zornes Wut! RUTHWEN für sich Die Zeit vergeht! Es wird zu spät! - Grausen bebt durch meine Glieder! Die Zeit vergeht, es wird zu spät! Grausen bebt durch meine Glieder! MALWINA für sich Mut und Vertrauen verlassen mich, Vater im Himmel, erbarme dich! CHOR unter sich Wie die Sache auch sich wende, Weh, das nimmt kein gutes Ende, Was ich höre, was ich sehe, Deutet mir des Unglücks Nähe! AUBRY Ha, trauet dem Verruchten nicht! Seht das verworfne Angesicht! Sein Auge flammet Höllenglut! Er lechzet schon nach ihrem Blut! Ihr seht sie niemals, niemals wieder! CHOR Weh! was war das? Welch seltsames Beginnen? RUTHWEN Der hoffnungslosen Liebe Glut, Sie tobt in ihm mit wilder Wut! Ha, fesselt seinen Ungestüm, Ihr hört, der Wahnsinn spricht aus ihm! DAVENAUT Ja, fesselt seinen Ungestüm! Man hört, der Wahnsinn spricht aus ihm! Hinweg mit ihm, er ist von Sinnen! Hinweg mit ihm! RUTHWEN Ja, hinweg mit ihm, er ist von Sinnen! CHOR Ha, fesselt seinen Ungestüm! - Ja! - Man hört, der Wahnsinn - ja - spricht aus ihm! Ja, hinweg mit ihm, er ist von Sinnen, Hinweg mit ihm! Die beiden Diener drängen Aubry etwas weiter zurück AUBRY ausser sich Malwina, höre mich! In Todesangst beschwör ich dich! Verderben droht dir diese Nacht! O zögre nur, bis der Tag erwacht, O zögre nur - Die beiden Diener schleppen Aubry nach links ab FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen ohne Aubry Dann Aubrys Stimme DAVENAUT Hinweg! RUTHWEN für sich Die Zeit vergeht, es wird zu spät! Grausen bebt durch meine Glieder! MALWINA für sich Mut und Vertrauen verlassen mich, Vater im Himmel, erbarme dich! AUBRY ausserhalb Malwina! - Malwina! - CHOR Hinweg! Wie die Sache auch sich wende, Weh! das nimmt kein gutes Ende! Was ich höre, was ich sehe, Deutet mir des Unglücks Nähe! RUTHWEN zu Davenaut Die Zeit vergeht, es wird zu spät, Lasst uns rasch zum Werke schreiten. DAVENAUT. Ihr Freunde, auf, mit heiterm Sang Begleitet unsern Hochzeitsgang. MALWINA Vater! ach, Vater! lass mit Zähren dich beschwören! Vater! ach, Vater! Hab Erbarmen mit mir Armen! Meine Kräfte fühl ich schwinden, O lass die Tochter Mitleid finden! O gönn mir Zeit, der Tag ist nicht mehr weit! Ach, lass uns bis morgen weilen! CHOR O gönnt ihr Zeit, der Tag ist nicht mehr weit! Warum so hastig eilen? RUTHWEN Mich drängt die Zeit! DAVENAUT Sprecht, kann es sein! RUTHWEN Ihr wisst, was Pflicht gebeut! DAVENAUT Ich will ge gerne ein! RUTHWEN Ich darf nicht länger weilen! DAVENAUT Sir, lasst uns bis morgen weilen. RUTHWEN Nein! nimmermehr! Es kann und darf nicht sein. Ihr gabt mir Euer Wort, Wollt Ihr es ehrlos brechen? DAVENAUT heftig Ha! Wer wagt es, so mit mir zu sprechen? RUTHWEN Wollt Ihr es ehrlos brechen? DAVENAUT Ha! Wer wagt es, so mit mir zu sprechen! Auf! auf denn, zur Trauung fort! Er will Malwinas Hand fassen, um sie Ruthwen zuzuführen. Allgemeine Bewegung zur Zugordnung MALWINA widerstrebend Nein, nimmermehr! DAVENAUT Auf, zur Trauung fort! Er fasst energisch Malwinas Hand MALWINA energisch Ich will ge niemals ein! Sie reisst sich los und flieht einige Schritte nach links DAVENAUT Auf, Freunde, fort! MALWINA Ha, nicht Liebe, nur Entsetzen Fühle ich für diesen Mann. Bewegung DAVENAUT Ha! wagst du s, dich zu widersetzen? Ha! Verräterin! Wohlan! So treffe dich - des Vaters Fluch! MALWINA UND CHOR Weh! Malwina wankt und droht zu sinken. Allgemeine grosse Bewegung. Die nahestehenden Edeldamen treten erschreckt an Malwina heran und unterstützen sie. Allgemeine Teilnahme für Malwina CHOR Was ist geschehn! DAVENAUT selbst ist tief ergriffen und gibt mit Widerstreben den Befehl für den Hochzeitszug Auf! beginnt den Hochzeitszug! Die zwei Brautjungfern treten heran und schmücken Malwina mit Kranz und Schleier CHOR Wie nach verderblichem Wettergetose Lächelt die Freude mit heiterem Blick, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wende sich jede Gefahr dir zum Glück! Der Zug ordnet sich. Es zieht sich ein Gewitter zusammen, der Saal verdunkelt sich ein wenig. Die Jäger treten von den Stufen und bilden Spalier. Die Blumenmädchen paarweise in der Mitte. Die Guirlandenmädchen rechts und links im Mittelgrund. Davenaut reicht Malwina die linke Hand und macht mit ihr eine Wendung nach hinten, so dass Malwina die Mitte gewinnt. Ruthwen tritt ihr zur Seite, sobald sie die Mitte erreicht hat und gibt ihr seine rechte Hand. Ruthwen, Malwina, Davenaut beginnen den Zug nach hinten. Die beiden Brautjungfern folgen. Die Edelpaare ebenso. Leichter Donner AUBRY links ausserhalb Vergebens hemmt ihr meines Wahnsinns Stärke, Ich muss hinein! Zertrümmern will ich dieses Dämons Werke. RUTHWEN, DAVENAUT UND CHOR Man muss den Eingang ihm verwehren! Ruthwen, Malwina und Davenaut sind an den Stufen zur Estrade angelangt. Edgar Aubry gehalten von den beiden Dienern, die mit ihm abgegangen sind, stürzt von links über die Estrade bis zur Mitte vor den Vorhang zur Kapelle SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Aubry. Die beiden Diener an seiner Seite, ihn haltend. Dann der Vampyrmeister. Dann ein Priester und zwei Chorknaben AUBRY in grösster Erregung Haltet ein! Mit dem letzten Worte heftiger Donnerschlag. Alle wenden sich nach vorn. Aubry reisst sich von den beiden Dienern los und stürzt vor, Ruthwen zur Linken. Malwina eilt an Davenaut vorüber nach der linken Ecke RUTHWEN für sich Ich bin verloren! Wehe mir! AUBRY auf Ruthwen weisend Wisst, dieses Scheusal der Natur - Das Gewitter dauert fort RUTHWEN Aubry! Gedenk an deinen Schwur - Verderben drohet dir! CHOR entsetzt Weh ! AUBRY wie oben Nicht zag ich vor des Ew gen Grimme - CHOR Weh ! AUBRY Laut ruf ich es mit Donnerstimme RUTHWEN zu Aubry Verderben drohet dir! CHOR wie oben Weh , was werd ich hören? Donner AUBRY wie oben Dieses Scheusal hier - Donner RUTHWEN für sich Zermalmung bebt durch meine Glieder! Gottes Donner wirft mich nieder! Wehe mir! AUBRY mit grösster Kraft Dieses Scheusal hier, Ist ein Vampyr! Es schlägt mit der zweiten Silbe des letzten Wortes Eins ALLE mit dem Ausruf des Entsetzens Weh ! Es wird plötzlich Nacht. Die Lichter erlöschen. Der Vampyrmeister steigt von unten herauf. Fürchterlicher Blitz, Donner und Einschlag. Ruthwen stürzt vernichtet dem Vampyrmeister zu Füssen. Vampyrmeister packt ihn unter jubelndem Hohngelächter der Hölle und versinkt mit ihm. Flammen schlagen hinter beiden empor. Alle stehen leblos, wie versteinert, in einer Gruppe des Entsetzens. Malwina ist links vorn in die Kniee gesunken. Die Edeldamen bemühen sich um sie. Die Mädchen sind wie Malwina in die Kniee gesunken. Grosse Pause. Das Gewitter endet, es wird wieder hell, die Lichter brennen wieder. Alle erholen sich nach und nach und stehen, Malwina ausgenommen, auf CHOR scheu und tonlos Ha! Was war das? Was ist geschehen hier? DAVENAUT Gott, mein Kind, welch Unglück drohte dir! MALWINA erhebt sich erst jetzt, mit erhobenen Händen zum Himmel Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! AUBRY, MALWINA, CHOR in betender Stellung Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! DAVENAUT Verloren hab ich meine Vaterrechte! Geliebte Tochter, kannst du mir verzeihen? Auf dass ich sie zurückgewinnen möchte, Will ich mit heissem Vatersegen Jetzt diese Hand in deine legen! zu Aubry Du sollst mein Sohn und meines Namens Erbe sein! Er vereinigt die Liebenden MALWINA beglückt Tief im innersten Gemüte Fühl ich dankbar deine Güte, Vater, Worte hab ich nicht. AUBRY ebenso Darf ich s glauben, darf ich s hoffen? Ach, den Himmel seh ich offen! Diese Wonne trag ich nicht. Der Vorhang zur Kapelle hinten wird geöffnet; es zeigt sich die Schlosskapelle mit dem Altar in der Mitte. Der Priester wendet sich mit den beiden Chorknaben nach vorn, um Segen spendend das Brautpaar zu empfangen. Abermalige Ordnung zum Zug CHOR Prangend aus des Verderbens Schoss Erblühte euch das schönste Los; So steiget aus der finstern Nacht Der Tag empor mit Strahlenpracht; Dem Ewigen sei Preis und Dank! Ihm schalle unser Lobgesang! AUBRY, MALWINA, DAVENAUT Dem Ewigen sei Preis und Dank! Ihm schalle unser Lobgesang! Die Mädchen streuen Blumen. Aubry reicht Malwina die rechte Hand und wendet sich nach hinten zur Trauung. Die Brautjungfern, Davenaut und die Andern folgen VIERTER AUFZUG Festlich geschmückter Säulensaal im Schlosse des Lord von Davenaut ERSTER AUFTRITT Edgar Aubry allein, kommt von links über die Estrade AUBRY Vergebens sinne ich hin und her, kein Mittel zeigt sich mir, die schreckliche Tat zu verhüten! Malwina muss ich sprechen, sie beschwören, Aufschub zu gewinnen, nur wenige Stunden, nur so lange, bis die Zeit verflossen, in welcher jener fürchterliche Eid meine Zunge fesselt. Ach, wird sie es können? Ich muss sie warnen, warnen, auch nicht der leisesten Hingebung zu jenem schrecklichen Wesen Raum zu geben, sei es aus Wohlwollen, sei es aus Mitleid. Einmal ihm verfallen, vermag nichts mehr, sie zu retten. Malwina kommt hochzeitlich gekleidet von rechts über die Estrade ZWEITER AUFTRITT Malwina, Aubry zu ihrer Linken MALWINA in heftiger Bewegung in seine Arme sinkend Edgar! Pause AUBRY Malwina! - Du hast geweint! Pause MALWINA Ach, umsonst habe ich meinen Vater mit Tränen gebeten, den Gedanken an jene verhasste Verbindung aufzugeben; vergebens ihn beschworen, mir nur Aufschub zu gewähren; fest beharrt er auf seinem Sinn, fühllos gegen meine Leiden. Die Gäste sind versammelt, die Kapelle geschmückt, nur die Rückkunft des Grafen wird erwartet, um mein Unglück durch Priestersegen zu heiligen. Sie wendet sich ab und weint bitterlich Vor der Kapelle steht der Wagen des Grafen, um sogleich nach der Trauung - Nr. 19 - Duett AUBRY Halt ein, ich kann es nicht ertragen, Du bist verloren! Wehe dir! Und wehe mir, ich muss verzagen, Nur Wahnsinn bleibt, Verzweiflung mir! O dürft ich rasch mit eignen Händen Dies martervolle Dasein enden! MALWINA O lass, Geliebter, dich beschwören, Ersticke nicht den frohen Mut! Noch lebt ein Gott, er kann uns hören, Will er, so endet alles gut! Lass uns mit kindlichem Vertrauen Auf seine Vaterhilfe bauen. für sich Ach, ich darf ihm ja nicht sagen, Dass auch ich nicht Trost noch Rettung finde, Muss allein den schweren Kummer tragen, Dass ihm nicht die letzte Hoffnung schwinde! AUBRY für sich Ach, ich muss ihr ja verschweigen, Welch Verderben ihr genüber steht; Darf ihr nicht den finstern Abgrund zeigen, Dem sie rettungslos entgegengeht! laut zu Malwina Es drängt die Zeit, Malwina, lass dich warnen, O zögre nur, bis der Tag erwacht; Arglistig ist und gross der Hölle Macht, Mit bösem Zauber weiss sie zu umgarnen. MALWINA Was redest du? Was hätt ich zu befahren? Ich fürchte nur des Vaters streng Gebot! Vor allem, was mir sonst Verderben droht, Wird mich mein Herz, mein reiner Sinn bewahren! in frommer Begeisterung Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! AUBRY entzückt Sei mir gegrüsst, du schönes Himmelslicht, Das prangend durch die Nacht des Zweifels bricht! Mit lautem Jubel, wie aus lichten Sphären, Jauchzt es mir zu mit tausend Engelchören! BEIDE gesteigert Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! Aubry geht mit dem Einsatz der Trompeten, welcher die Hochzeitsgäste ankündigt, nach rechts. Malwina wendet sich gleichzeitig mit einigen Schritten nach links. Der Hochzeitszug kommt von rechts über die Estrade. Acht Jäger mit Fahnen eröffnen den Zug; es folgen vier Diener, acht Blumenmädchen, sechs Paar Edelherren und Damen, zwei Brautjungfern mit Kranz und Schleier, Sir Humphrey Lord von Davenaut, zwölf Guirlandenmädchen, Bauern und Bäuerinnen von Davenaut DRITTER AUFTRITT Die Vorigen. Der Hochzeitszug Nr. 20 - Finale CHOR DER GÄSTE Blumen und Blüten im Zephyrgekose, Lieblich entfaltet dem schmeichelnden West, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest. DAVENAUT Ihr Freunde, kommt, beginnt die Hochzeitsfeier Mit frohem Sinn und heitrer Fröhlichkeit; Mein einzig Kind, dem Vaterherzen teuer, Vermähle ich dem edlen Gatten heut ! MALWINA für sich Dein Wille, Herr im Himmel, mag geschehen, In gläub ger Demut unterwerf ich mich; O lass ein Zeichen deiner Huld mich sehen, Ich bin ja dein Geschöpf, erbarme dich! AUBRY für sich Schon senkte sich ein Engel tröstend nieder Mit schöner Hoffnung ros gem Dämmerschein; Doch rasch durchbebt mich kaltes Grausen wieder, Hohnlachend stürmt die Hölle auf mich ein! O Herr, erbarme dich! DAVENAUT Ihr Freunde, kommt, beginnt die Hochzeitsfeier! CHOR Ja, Freunde, auf, beginnt die Hochzeitsfeier Mit frohem Sinn und heitrer Fröhlichkeit; Das einz ge Kind, dem Vaterherzen teuer, Vermählet er dem edlen Gatten heut ! Singet laut und jubelt froh! Der Haushofmeister kommt mit zwei Dienern von rechts über die Estrade. Lord Ruthwen tritt wild und verstört, ohne Mantel, unmittelbar hinter den Dienern ein. VIERTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Haushofmeister. Die beiden Diener HAUSHOFMEISTER spricht meldend Der Graf von Marsden! Davenaut geht Ruthwen entgegen und geleitet ihn vor. Ruthwen tritt zwischen Aubry und Davenaut. Der Haushofmeister nimmt mit den beiden Dienern hinter den Brautjungfern Aufstellung. Begrüssung von allen Seiten MALWINA wankt, Ruthwen erblickend, einige Schritte nach links, für sich; singt Allgerechter! AUBRY beiseite Weh, Entsetzen! CHOR Ha, willkommen! DAVENAUT Ha, willkommen! RUTHWEN zu Davenaut Sir, entschuld gen kann ich nicht, Dass ich säumt in meiner Pflicht, Hab ich doch mein Glück verschoben; Meinen Fehler wollt ich loben, Preisen noch mein Missgeschick, zärtlich zu Malwina Zürnte auch Myladys Blick Auf den läss gen Bräutigam, Der so spät zur Hochzeit kam. DAVENAUT Spart die Worte, lieber Sohn, Alles ist bereitet schon! Auf denn, fort, hin zur Kapelle, Dort will ich an heil ger Stelle Bei des Priesters frommem Segen Ihre Hand in Eure legen. Aubry zieht sich beobachtend mehr und mehr zurück MALWINA stürzt verzweifelt zu ihrem Vater, ihn mit bittenden Gebärden anflehend Ach, mein Vater, habt Erbarmen! DAVENAUT weist sie zurück; zu den Anwesenden Auf, Freunde, auf! MALWINA Ach, habt Erbarmen, ach, mein Vater! DAVENAUT wie oben Mit heiterm Sang begleitet unsern Hochzeitsgang! AUBRY für sich Starr und leblos steh ich da! - O Gott, wie wird das enden! MALWINA für sich Wehe mir! ach, weh mir Armen! - laut Mein Vater! RUTHWEN für sich Ha! Triumph! Das Ziel ist nah! Sie ist in meinen Händen! Triumph! Das Ziel ist nah! DAVENAUT Auf! Freunde, auf, mit heiterm Sang Begleitet unsern Hochzeitsgang, Auf, Freunde, auf! Er führt Malwina an sich vorüber Ruthwen zu. Die Blumenmädchen streuen nach dem Ausgang hin Blumen. Die Edelherren reichen ihren Damen die Hand. Ruthwen fasst in zärtlicher Haltung Malwinas Hand, um sie zu führen. CHOR Möchte die Zukunft die heitersten Lose, Rosen gleich, dir auf den Lebenspfad streun; Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wie wir heut Blumen - Alle machen während des Chors eine leichte Bewegung zum Abgang nach dem Hintergrunde zu AUBRY tritt heftig zwischen Malwina und Ruthwen Haltet ein! - Nein, nimmermehr soll sie dein Opfer sein! Allgemeine Bestürzung. Alle wenden sich erstaunt nach vorn. Malwina lässt Ruthwen los. Ruthwen wendet sich mit einigen Schritten nach rechts vorn CHOR Ha! was ist das? Welch seltsames Beginnen! DAVENAUT tritt zwischen Ruthwen und Aubry Törichter Knabe! Weiche schnell von hinnen! Unsinniger, hinweg mit dir! zurück! Zu weit treibt dich strafbare Leidenschaft. AUBRY Ha, nimmermehr! Es drängt der Augenblick! Er umschlingt Malwina Ich fühle Mut in mir und Kraft, Ich will und muss die Heissgeliebte retten! DAVENAUT Ha, werft den Rasenden in Ketten! Die beiden Diener beim Haushofmeister treten vor und gehen auf Aubry los. Aubry geht mit Malwina, die er fest umschlungen hält, ganz vor CHOR Ha! was ist das? Welch seltsames Beginnen? AUBRY Fest will ich sie umklammern und umfassen Und nur mit meinem Leben lassen! DAVENAUT Hinweg mit ihm! CHOR Ha! was ist das? DAVENAUT Trennt sie, er ist von Sinnen! AUBRY Ha, nimmermehr! Die beiden Diener trennen Aubry und Malwina mit Gewalt AUBRY Ach, habt Erbarmen! Betrogner Vater, ach, Ihr wisst nicht, was Ihr thut! Verloren Euer Kind, noch eh der Morgen graut, Bestimmt Ihr sie zu dieses Scheusals Braut. DAVENAUT Wie, Rasender! CHOR Was ist das? DAVENAUT Du wagst den Mann zu schmähen, Den sich dein Lord zum Eidam ausersehen? Ha, fürchte meines Zornes Wut! RUTHWEN für sich Die Zeit vergeht! Es wird zu spät! - Grausen bebt durch meine Glieder! Die Zeit vergeht, es wird zu spät! Grausen bebt durch meine Glieder! MALWINA für sich Mut und Vertrauen verlassen mich, Vater im Himmel, erbarme dich! CHOR unter sich Wie die Sache auch sich wende, Weh, das nimmt kein gutes Ende, Was ich höre, was ich sehe, Deutet mir des Unglücks Nähe! AUBRY Ha, trauet dem Verruchten nicht! Seht das verworfne Angesicht! Sein Auge flammet Höllenglut! Er lechzet schon nach ihrem Blut! Ihr seht sie niemals, niemals wieder! CHOR Weh! was war das? Welch seltsames Beginnen? RUTHWEN Der hoffnungslosen Liebe Glut, Sie tobt in ihm mit wilder Wut! Ha, fesselt seinen Ungestüm, Ihr hört, der Wahnsinn spricht aus ihm! DAVENAUT Ja, fesselt seinen Ungestüm! Man hört, der Wahnsinn spricht aus ihm! Hinweg mit ihm, er ist von Sinnen! Hinweg mit ihm! RUTHWEN Ja, hinweg mit ihm, er ist von Sinnen! CHOR Ha, fesselt seinen Ungestüm! - Ja! - Man hört, der Wahnsinn - ja - spricht aus ihm! Ja, hinweg mit ihm, er ist von Sinnen, Hinweg mit ihm! Die beiden Diener drängen Aubry etwas weiter zurück AUBRY ausser sich Malwina, höre mich! In Todesangst beschwör ich dich! Verderben droht dir diese Nacht! O zögre nur, bis der Tag erwacht, O zögre nur - Die beiden Diener schleppen Aubry nach links ab FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen ohne Aubry Dann Aubrys Stimme DAVENAUT Hinweg! RUTHWEN für sich Die Zeit vergeht, es wird zu spät! Grausen bebt durch meine Glieder! MALWINA für sich Mut und Vertrauen verlassen mich, Vater im Himmel, erbarme dich! AUBRY ausserhalb Malwina! - Malwina! - CHOR Hinweg! Wie die Sache auch sich wende, Weh! das nimmt kein gutes Ende! Was ich höre, was ich sehe, Deutet mir des Unglücks Nähe! RUTHWEN zu Davenaut Die Zeit vergeht, es wird zu spät, Lasst uns rasch zum Werke schreiten. DAVENAUT. Ihr Freunde, auf, mit heiterm Sang Begleitet unsern Hochzeitsgang. MALWINA Vater! ach, Vater! lass mit Zähren dich beschwören! Vater! ach, Vater! Hab Erbarmen mit mir Armen! Meine Kräfte fühl ich schwinden, O lass die Tochter Mitleid finden! O gönn mir Zeit, der Tag ist nicht mehr weit! Ach, lass uns bis morgen weilen! CHOR O gönnt ihr Zeit, der Tag ist nicht mehr weit! Warum so hastig eilen? RUTHWEN Mich drängt die Zeit! DAVENAUT Sprecht, kann es sein! RUTHWEN Ihr wisst, was Pflicht gebeut! DAVENAUT Ich will ge gerne ein! RUTHWEN Ich darf nicht länger weilen! DAVENAUT Sir, lasst uns bis morgen weilen. RUTHWEN Nein! nimmermehr! Es kann und darf nicht sein. Ihr gabt mir Euer Wort, Wollt Ihr es ehrlos brechen? DAVENAUT heftig Ha! Wer wagt es, so mit mir zu sprechen? RUTHWEN Wollt Ihr es ehrlos brechen? DAVENAUT Ha! Wer wagt es, so mit mir zu sprechen! Auf! auf denn, zur Trauung fort! Er will Malwinas Hand fassen, um sie Ruthwen zuzuführen. Allgemeine Bewegung zur Zugordnung MALWINA widerstrebend Nein, nimmermehr! DAVENAUT Auf, zur Trauung fort! Er fasst energisch Malwinas Hand MALWINA energisch Ich will ge niemals ein! Sie reisst sich los und flieht einige Schritte nach links DAVENAUT Auf, Freunde, fort! MALWINA Ha, nicht Liebe, nur Entsetzen Fühle ich für diesen Mann. Bewegung DAVENAUT Ha! wagst du s, dich zu widersetzen? Ha! Verräterin! Wohlan! So treffe dich - des Vaters Fluch! MALWINA UND CHOR Weh! Malwina wankt und droht zu sinken. Allgemeine grosse Bewegung. Die nahestehenden Edeldamen treten erschreckt an Malwina heran und unterstützen sie. Allgemeine Teilnahme für Malwina CHOR Was ist geschehn! DAVENAUT selbst ist tief ergriffen und gibt mit Widerstreben den Befehl für den Hochzeitszug Auf! beginnt den Hochzeitszug! Die zwei Brautjungfern treten heran und schmücken Malwina mit Kranz und Schleier CHOR Wie nach verderblichem Wettergetose Lächelt die Freude mit heiterem Blick, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wende sich jede Gefahr dir zum Glück! Der Zug ordnet sich. Es zieht sich ein Gewitter zusammen, der Saal verdunkelt sich ein wenig. Die Jäger treten von den Stufen und bilden Spalier. Die Blumenmädchen paarweise in der Mitte. Die Guirlandenmädchen rechts und links im Mittelgrund. Davenaut reicht Malwina die linke Hand und macht mit ihr eine Wendung nach hinten, so dass Malwina die Mitte gewinnt. Ruthwen tritt ihr zur Seite, sobald sie die Mitte erreicht hat und gibt ihr seine rechte Hand. Ruthwen, Malwina, Davenaut beginnen den Zug nach hinten. Die beiden Brautjungfern folgen. Die Edelpaare ebenso. Leichter Donner AUBRY links ausserhalb Vergebens hemmt ihr meines Wahnsinns Stärke, Ich muss hinein! Zertrümmern will ich dieses Dämons Werke. RUTHWEN, DAVENAUT UND CHOR Man muss den Eingang ihm verwehren! Ruthwen, Malwina und Davenaut sind an den Stufen zur Estrade angelangt. Edgar Aubry gehalten von den beiden Dienern, die mit ihm abgegangen sind, stürzt von links über die Estrade bis zur Mitte vor den Vorhang zur Kapelle SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Aubry. Die beiden Diener an seiner Seite, ihn haltend. Dann der Vampyrmeister. Dann ein Priester und zwei Chorknaben AUBRY in grösster Erregung Haltet ein! Mit dem letzten Worte heftiger Donnerschlag. Alle wenden sich nach vorn. Aubry reisst sich von den beiden Dienern los und stürzt vor, Ruthwen zur Linken. Malwina eilt an Davenaut vorüber nach der linken Ecke RUTHWEN für sich Ich bin verloren! Wehe mir! AUBRY auf Ruthwen weisend Wisst, dieses Scheusal der Natur - Das Gewitter dauert fort RUTHWEN Aubry! Gedenk an deinen Schwur - Verderben drohet dir! CHOR entsetzt Weh ! AUBRY wie oben Nicht zag ich vor des Ew gen Grimme - CHOR Weh ! AUBRY Laut ruf ich es mit Donnerstimme RUTHWEN zu Aubry Verderben drohet dir! CHOR wie oben Weh , was werd ich hören? Donner AUBRY wie oben Dieses Scheusal hier - Donner RUTHWEN für sich Zermalmung bebt durch meine Glieder! Gottes Donner wirft mich nieder! Wehe mir! AUBRY mit grösster Kraft Dieses Scheusal hier, Ist ein Vampyr! Es schlägt mit der zweiten Silbe des letzten Wortes Eins ALLE mit dem Ausruf des Entsetzens Weh ! Es wird plötzlich Nacht. Die Lichter erlöschen. Der Vampyrmeister steigt von unten herauf. Fürchterlicher Blitz, Donner und Einschlag. Ruthwen stürzt vernichtet dem Vampyrmeister zu Füssen. Vampyrmeister packt ihn unter jubelndem Hohngelächter der Hölle und versinkt mit ihm. Flammen schlagen hinter beiden empor. Alle stehen leblos, wie versteinert, in einer Gruppe des Entsetzens. Malwina ist links vorn in die Kniee gesunken. Die Edeldamen bemühen sich um sie. Die Mädchen sind wie Malwina in die Kniee gesunken. Grosse Pause. Das Gewitter endet, es wird wieder hell, die Lichter brennen wieder. Alle erholen sich nach und nach und stehen, Malwina ausgenommen, auf CHOR scheu und tonlos Ha! Was war das? Was ist geschehen hier? DAVENAUT Gott, mein Kind, welch Unglück drohte dir! MALWINA erhebt sich erst jetzt, mit erhobenen Händen zum Himmel Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! AUBRY, MALWINA, CHOR in betender Stellung Wer Gottesfurcht im frommen Herzen trägt, Im treuen Busen reine Liebe hegt, Dem muss der Hölle dunkle Macht entweichen, Kein böser Zauber kann ihn je erreichen! DAVENAUT Verloren hab ich meine Vaterrechte! Geliebte Tochter, kannst du mir verzeihen? Auf dass ich sie zurückgewinnen möchte, Will ich mit heissem Vatersegen Jetzt diese Hand in deine legen! zu Aubry Du sollst mein Sohn und meines Namens Erbe sein! Er vereinigt die Liebenden MALWINA beglückt Tief im innersten Gemüte Fühl ich dankbar deine Güte, Vater, Worte hab ich nicht. AUBRY ebenso Darf ich s glauben, darf ich s hoffen? Ach, den Himmel seh ich offen! Diese Wonne trag ich nicht. Der Vorhang zur Kapelle hinten wird geöffnet; es zeigt sich die Schlosskapelle mit dem Altar in der Mitte. Der Priester wendet sich mit den beiden Chorknaben nach vorn, um Segen spendend das Brautpaar zu empfangen. Abermalige Ordnung zum Zug CHOR Prangend aus des Verderbens Schoss Erblühte euch das schönste Los; So steiget aus der finstern Nacht Der Tag empor mit Strahlenpracht; Dem Ewigen sei Preis und Dank! Ihm schalle unser Lobgesang! AUBRY, MALWINA, DAVENAUT Dem Ewigen sei Preis und Dank! Ihm schalle unser Lobgesang! Die Mädchen streuen Blumen. Aubry reicht Malwina die rechte Hand und wendet sich nach hinten zur Trauung. Die Brautjungfern, Davenaut und die Andern folgen Marschner,Heinrich/Der Vampyr
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2658.html
ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! Marschner,Heinrich/Der Vampyr/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3513.html
ZWEITER AKT (Prächtiges Gemach. Hochzeitsbette im pompejanischen Stil.Die vier Königinnen sind eben daran, esmit Rosengewinden zu schmücken) ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Kränze winden wir Fremder Hochzeit! Eifersucht meid uns, Bleibe uns fern! Wer eines Gottes Umarmung genossen, Selig bleibt er, Freut sich fremden Glücks! Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - ln neuer Gestalt Tritt er strahlend hervor! Nicht Schwan - nicht Wolke - Ein herrlicher, goldener Mann! (Jupiterv ganz in Gold gekleidet,wie am Schlusse des ersten Aktes, tritt ein) ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Jupiter-Midas, Midas-Jupiter, Sei uns gegrüßt! ▼JUPITER▲ So seid doch still! Schwer genug bleibt es, Das Geheimnis zu bergen! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ In guter Hut Ist es bei uns! Sieh, wir winden dir Kränze zur Nacht Dir und Danae! ▼JUPITER▲ Schon auf Lydiens Throne Erkanntet ihr mich? Und grüßtet mich hier Als König Midas? ▼LEDA▲ Wer in des Schwanes Auge geblickt, Erkennt es wieder, Auch wenn es umgeben Von goldenem Helm! ▼SEMELE▲ Wer von der Wolke Zärtlichem Arme Selig umfoßt war - Erkennt ihn wieder, Sei das Erz noch so golden Und hart, das ihn schient! ▼ALKMENE▲ Du sebst befahlst, Daß in des Gatten, Amphitryons Armen, Ich niemand erkenne - AlsJupiter! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Jupiter-Midas, Midas-Jupiter! Lautere Seligkeit Aller Gestalten! Sei uns gegrüßt! ▼JUPITER▲ Mit eurem Singen Verrät ihr den Freund! Vollendet den Schmuck! ▼LEDA▲ (weiterarbeitend) Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - (bricht ab - neugierig) Doch warum bliebst du Kein goldener Regen? Süßen Spieles Bald überdrüssig? ▼ALKMENE▲ Schien ein König der Lyder Dir mehr als der Gott? Worum tauschtest du Nochmals deine Gestalt? ▼JUPITER▲ Schlecht kennt ihr Danae! Nicht genügt ihr der Stunde Flüchtig Verkleiden! Nicht wonnigen Regens Glitzerndes Spiel! ▼ALKMENE▲ (beleidigt) So verachtest du nun Die frohen Gestalten! ▼LEDA▲ Schiltst du den Schwann, Du größter der Götter? ▼SEMELE▲ (ebenso) Gereut es dich wohl, Daß zum Olymp du zogst Auf luftigen Wegen? Gereut dich die Wolke? ▼BEIDE▲ Schiltst du den Schwan? Gereut dich die Wolke? ▼EUROPA▲ Bedauerst des Stieres Herrliche Kraft? ▼JUPITER▲ Freundinnen, hört doch! Tief im lnnern, Unerschlossen, Rätsel dem Gotte, Rätsel dem Menschen, Ruht Danaes liebe! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (ohne auf ihn zu hören) Unglücklich sind wir! Betrogene sind wir! Der uns genaht, Der herrliche Gott, Bereut die wonnige, Schöne Gestalt! ▼JUPITER▲ Gar nichts bereu ich. Doch anders ist Danae, Keusch und stolz, Voll Haß wider Freier! - Ein zartes Spiel War ihr der Regen, Ein glitzernd Ahnen Späteren Glückes! Doch mir dies Herz Ganz zu eröffnen, Verschmäh ich den Trug Einer flüchtigen Stunde! Denn anderes keimt ln Danaes Seele, Als vergangne Freuden Mir jemals geschenkt! - SeltenstenReichtum Erlauschte ich dort, Machtvoll rief s mich, Nicht nur Genießens Früchte zu kosten - Mit aller Kraft Zu erwidern dem Wunder, Hinab mich zu senken Mit ganzem Wesen - Wahre Liebe, Die dort ich erahnte Ganz zu umfassen, Voll zu bedanken - Dereinst für ewig Sanft zu verklären - - Lockte es mich, den Gott! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Was nie uns erklang Hören wir staunend! Fühlen des Freundes Mächtige Nähe! ▼ALKMENE▲ Doch warum zu Danae - Einzig zu dieser - Kamst du - zu zwein? ▼DIE DREI ANDERN▲ Was soll dieser Jüngling ln bescheidenem Kleide? ▼EUROPA▲ Warum, o Freund, Die doppelte Täuschung? Wozu der Begleiter? ▼JUPITER▲ Nicht kennt Ihr Juno, Des göttlichen Freundes Böse Gemahlin! Auf den holden Wegen - Mehr noch als jemals - Droht mir ihr Zorn Und rächend Gewitter - ▼LEDA▲ Zog der Schwan seine feuchte Straße - ▼SEMELE▲ Hob die Wolke sich hoch in die Lüfte - ▼ZU VIERT▲ Gar schnell hat der Götterbote Mit hübschen irdischen Männern Jede von uns vermählt! ▼JUPITER▲ Längst genügt das Juno nicht mehr. Mit furchtbarem Hasse Verfolgt sie die Armen, Auf denen mein Blick Und selig Verlangengeruht… Hörlet ihr nicht Vom Schicksal Kallistos? ▼SEMELE, EUROPA▲ Der zierlichen Quelle? ▼ALKMENE, LEDA▲ Der niedlichenNymphe? ▼JUPITER▲ Verführerisch sang sie, Lockte den Wanderer, Lockte den Gott! Ich aber umarmte sie, Als der Stein, der sie faßte, Dem die Lockre entsprang, Der dennoch nicht fühllos Bei ihrem Tanze, Bei ihrem Klingen Und süßem Gerinnsel! ln des Steinfalls gewaltigem Dröhnen Wurde die Silberne mein! ▼KÖNIGINNEN▲ O seliger Gott der Verführung, Seliger Gott der List! ▼JUPITER▲ Kurz nur währte Die glückliche Stunde. Als wilde Bärin Tappt die Nymphe umher - Furchtbar verwandelt durch Juno! ▼LEDA▲ Das sei gesagt dir, Böse Semele, Wenn auf den Gatten Du immerfort loszankst! ▼SEMELE▲ (keift zurück) Und dir nicht minder, Wenn unzufrieden Du mit Pollux Neffen! ▼JUPITER▲ Schweigt doch! Glücklich noch seid ihr! Hörtet ihr nicht Vom Schicksal der lo? ▼SEMELE, EUROPA▲ Der jungen Priesterin Junos, der strengen Gattin? ▼ALKMENE, LEDA▲ Die aus dem Tempel Entführte der Gott? (sie lachen) ▼JUPITER▲ Als plumpe Kuh Tobt sie durchs Feld, Weil Juno, selbst mit der niedern Verkleidung noch unzufrieden, Mit der schrecklichen Bremse sie quält! ▼EUROPA▲ Wie will ich gern Mit meinem König michbescheiden! Ist seine Kraft auch lange nicht Des Stiers Gewalt! ▼JUPITER▲ Midas, das Urbild, Zieht mit dem Gotte Auf die fröhliche Reise! Erspäht die Stunde, Erkundet die Seele Der schönen Danae! - Faßt Juno Verdacht Wie will die Geliebte sie strafen - Findet sie Midas, Den schicklich Verlobten - Flugs an des Gatten Stelle? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ O mächtiger Gott der Verwandlung! Seliger Gott der List! ▼JUPITER▲ Doch gelüstet s den Gott, Einstens wiederzukehren An des Königs Stelle Schlüpft er aufs neu ln des Midas Gestalt - - Wie einstens in Theben, Alkmene! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (nähern sich sehr freundlich) So ist doch Hoffnung, Seliger Freund, Daß aufs neu du erscheinst In der alten Verwandlung? ▼LEDA▲ (liebkost ihn) Warum immer als Midas? Lockt dich ein Schwan nicht? ▼SEMELE▲ (ebenso) Eine freundliche Wolke - ▼EUROPA▲ (ebenso) Ein mächtiger Stier - ▼JUPITER▲ (umfaßt sie) Gerne gedenke ich Verlassener Taten, Seliger Tage! ▼MIDAS▲ (ist von der Gruppe unbemerktaufgetreten) Auch wenn sie neu Zu Taten locken? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (ziehen sich betroffen von Jupiterzurück) Leb wohl denn, König, Leb wohl -Midas! (ironisch) Hübscher Bote, gegrüßt! (gehen ab) ▼JUPITER▲ (verlegen) Der Heim drückt mich. Der Montel da Ist mir zur last. (er legt die goldene Verkleidung ab) Wie könnte es leicht sein, Eines solchen Königs Rolle zu spielen, Beneidet von allen? ▼MIDAS▲ (ebenso ironisch) Wie eben ich sah, lst s trefflich gelungen! Vier Königinnen ln Rosenkränzen, Rings um den mächtigen Älteren Freund! ▼JUPITER▲ Die besticht nur der Glanz! ▼MIDAS▲ Vier verwirrte Köpfchen Aus Wiedersehens Unbändiger Freude, Aus - andern Besitzes Unfaßlichem Glück! ▼JUPITER▲ (gereizt) Vergeblich Erinnern! Vorbei, vorbei! Noch immer kann mich Die kindische eine Von ihrem Amphitryon Nicht unterscheiden! Zwei harte Falten ln Europas Zügen, Semele - gealtert, Und Leda wird stärker! - Die aber einzig mich lockte Zu solcher Brautfahrt, Die fernher mich trieb Über die Woge des Meeres, Ein leuchtend Gewitter, Verbrämt von des Goldes Schein - Die ich bisher nur rührte Als ahnender Traum Mit zartester Hand -- Die umfassen ich will Noch diese Nacht Mit aller Kraft Des Mannes, des Gottes Die allein-Danae Neigte sich nicht! Verschlossen blieb sie, Wandte sich ab! ▼MIDAS▲ (ruhig) Mehr als das Gold, Fühlt sie schaudernd Geheimnis! ▼JUPITER▲ (heftig) Deutlich sah ich s, Steigend vom Schiffe Dich - suchte ihr Blick! ▼MIDAS▲ (feierlich ausweichend) Es sucht der Mensch Am MenschenStütze Vor des Gottes Nähe! ▼JUPITER▲ (losbrechend) Erbärmliche Ausflucht! ▼MIDAS▲ (immer noch zurückhaltend) Treu sprach ich Befohlene Botschaft. Vertrauen erschlichich! ▼JUPITER▲ Gedachtestdu des Vertrages? ▼MIDAS▲ Diener - nur sei ich, Nur Goldes Träger - Nur Chrysopher. ▼JUPITER▲ Danae? Was sagte sie? ▼MIDAS▲ (sehr ruhig und zögernd) Erfüllung des Traumes Verheißt ihr der Tag, Den sie liebend ersehnt! ▼JUPITER▲ (sehr heftig) Zweizüngige Rede! Verraten hast du Mich, der dir schenkte Die goldene Gabe! So kehr denn zurück Zum Staube der Straße, In deine Armut, Nichtswürdiger - Eseltreiber! ▼MIDAS▲ Halt ein, Jupiter! Wie zu früh mich einst fand Dein Segen, dein Gold, Ganz ohne Verdienst - Trifft mich auch jetzt Viel zu frühe dein Fluch, Ganz ohne Schuld! Wisse,Jupiter Viel mehr birgt dieses Mädchenherz, Die Zeit nur enthüllt es! Geheimnisvoll warmir s, Geheimnis auch dir! Mit der Freude des Kindes Liebt sie das Gold; Doch nach welchem Lichte Die erblühte Knospe Sich endlich wendet, Nach dem des Menschen - Nach dem des Gottes -- Wie löste dies Rätsel Eine flüchtige Stunde? Geheimnisvoll blieb mir s - Geheimnis auch dir! - ▼JUPITER▲ (mißt ihn überrascht, etwas beruhigt,aber doch voller Verdacht; dann läßt ervon ihm ab und geht eine Weileunschlüssig aufund nieder; von hier abnicht mehr so ernst) Das alte Lied Von den Wegen der Menschen! Das alte Lied Von dem Schicksal der Götter! (resignierte Handbewegung; er stehtvor Midas, jetzt ernst) Aufs neue erprob ich s, Was zu oft mich Zur Erde hinabzog, Mich, den liebenden Gott! Spielt ich mit Menschen - Mit ihrer Liebe - Du aber griffest ln Götterwerk! Krone und Gold Schenkte der Gott! Das eine gebot er Dir, dem Geschöpf Vorbei dieser Nacht Dunkler Goldglanz - Getauscht die Gestalt! Bleibe dann - Midas, Hüte dir deine Schätze, Mir aber - hüte die Liebe! Mein bleibt - Danae!! (mit mahnend erhobener Rechten denGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Erstarre zu Gold! (von da ab sehr unruh ig gewilterhaftaufund nieder fahrend) Wäge, Midas, Jupiters Macht! Wäge das Glück, das er dir gebracht! Stärke wäge, dir vertraut, Wäge, ob s vor dem Fall nicht graut, Wäge, Midas, des Mädchens Herz - Armut wäge und leuchtendes Erz - Wäge, Midas, wäge! Nicht kreuze ich mehr Die gewählte Bahn! Sie kommt - sie selbst - ich rufe sie heran! Wäge, Midas, wäge! (Er stürmt davon. Düsteres Dunkel indem Raume, nur die Lampen flackern.Midas, wie gebannt, stehtlangeunschlüssig. Er lauscht zur Türehinaus, die nach dem Abgang Jupiters offen blieb die Musik verkündet miteinem sehr zartenMarsch das KommenDanaes. Midas kehrt zurück - besinntsich - endlich mit Entschluß setzt er denHelm Jupiters auf und wirftdengoldenen Mantel um von Jupiters Erscheinung im erstenAkte nicht zu unterscheiden.Zugleich naht Danae, im goldenenGewande wie am Schlusse des ersten Aufzuges, mit einemkleinen Gefolge goldgekleideter Dienerinnen, wieEroten, undim Kreise der vierKöniginnen. Midas, erkennend, daßDanaenicht allein ist, wendet den Ankommenden zunächst absichtlich denRücken) ▼KÖNIGINNEN▲ Hochzeitszug! Nie genug! Liebend, frei, Sind wir dabei! ▼ZWEI VON IHNEN▲ Doch bilde dir Zuviel nicht ein Einst war er mein! ▼DIE DRITTE▲ Und mein! ▼DIE VIERTE▲ Und mein! ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Als das Bilder bekam, Ins Aug er nahm - Nicht, Danae, dich - ▼DIE DRITTE▲ Nur mich! ▼DIE VIERTE▲ Nur mich! (Danae wendet sich entrüstet ab) ▼DIE ERSTE UND ZWEITE▲ So wird es sein Kam er dich frein - ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Bleibst bald allein - Und doch zu zwein! (Midas zuckt wild zusammen) ▼KÖNIGINNEN▲ Der hübsche Bote bleibt dir hold, Es bleibt das Glück, es bleibt das Gold! ▼EINZELN▲ Nicht wahr, mein Schwan? Meine Wolke? Mein Stier?Amphitryon? (Sie haben sich Midas genähert. Dieser dreht sich plötzlich wild nach ihnen um. Sie erkennen den Irrtum und fliehen mit einem Aufschrei) ▼DANAE▲ (zart, unbeweglich) Niemand - rief mich Niemand - führt mich. Allein kehr ich - Ganz ohne Weigern - Heim - in den Traum! ▼MIDAS▲ (ebenso) Danae… ▼DANAE▲ Die Stimme! Dämon, wer bist du? ▼MIDAS▲ Midas - bin ich, Allen Göttern fern. Ihr Wille machte mich Zum reichsten König - Ihr Wille raubt mir Mehr als das Gold. ▼DANAE▲ Die Stimme! Die Stimme! Deines Kleides Glänzen Stammt aus den Träumen… Die Stimme umfängt mich Zarter als Traum… ▼MIDAS▲ Vor Midas stehst du, Dem Herrn des Goldes! Nicht vor dem Freier, Der stieg von dem Schiffe - Dennochvor Midas! ▼DANAE▲ Selige Stimme! Steh ich vor dem, Der das Kleid mir gebracht, Mit süßem Zauber Sanft mich geleitet - Dem Traume so nah? Oder vor dem andern, Harten, gewaltigen Herrn des Traums? ▼MIDAS▲ Zum dritten denn Du stehst vor Midas, Vor ihm, der dich liebt! ▼DANAE▲ Eint sich in Midas Süße des Traumes, Gestalt seines Boten - Glücklich - preise ich mich! ▼MIDAS▲ Dan preist sich auch Midas Als Glücklichsten aller - Mehr als die Geber Gefährlicher Gaben - Mehr als ein Gott! ▼DANAE▲ Ein Gott! O berufe nicht, Was mit Schauer mich traf ln traumvollen Nächten! Götter durchdringen Des Regens lockendes Fließen - Wohnen im Gold! - Bist du - Midas, Der einzige, wahre Bringer des Goldes, Nicht zweigeteilt Durch bösen Zauber, Diener und Goldes Träger, König und Goldes Herr Gib mir ein Zeichen! Verkünde, was wahr! (Lange, ahnungsvolle Pause) ▼MIDAS▲ Kennst du, Danae, Hier das Gemach? ▼DANAE▲ Ganz ohne WillenKam ich hierher… ▼MIDAS▲ Seligster Raum Hochzeitsgemach! ▼DANAE▲ Ohne Weihrauch und Weihen Steh ich vor dir! ▼MIDAS▲ Schwärme der Rosen Umwinden das Lager! ▼DANAE▲ Erst nach den Sprüchen Der Weisen, der Priester, Darf ich hier stehn! ▼MIDAS▲ Siehst du die zarte Im leuchtendstenRot? ▼DANAE▲ Erst nach dem Bade Darf ich sie sehn! ▼MIDAS▲ Zeit wird s, daß ich sie breche! ▼DANAE▲ Ich zittere, Midas! ▼MIDAS▲ Achte des Zeichens, Ob Midas ich bin… (er wiederholt JupitersGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe du führst - Hold oder unhold - Erstarre zu Gold! (Er bricht die Rose und reicht sie ihr. Danae greift mechanischdanach und erschrickt) ▼DANAE▲ Leblos Metall! (die Rose fällt klirrendzu Boden) ▼MIDAS▲ Danae verwirft, Was sie ersehnt? ▼DANAE▲ War es so herzlos, Kalt, ohne Leben ▼MIDAS▲ (kniet, reicht ihr die Rose) Bot es die Liebe, Lebt es nicht höher, Besseres Leben? ▼DANAE▲ (schmückt sich damit) Gerne nehm ich wieder, Was mich erschreckt! ▼MIDAS▲ (erhebt sich glücklich) Nur dich zu schmücken Diene mein Zauber! ▼DANAE▲ Staunend fasse ich Des Midas Macht! ▼MIDAS▲ Achtlos verwürf ich Gefährliche Mächte, NichtTräger des Goldes - Diener der Liebe! (hier legt er Mantel und Heim ab) ▼DANAE▲ Schmäh nicht das Wunder, Diener der Liebe! Tröger des Goldes - Vollende dein Werk! ▼MIDAS▲ (zu den Rosen auf dem Lager) Wie euch ich gerührt, Zur Lippe geführt - Hold oder unhold - Werdet zu Gold! (An Stelle des Rosenlagers wächst eine goldene Laube auf. Unter demFolgenden überzieht Goldglanz dasganze Gemach) ▼DANAE▲ (begeistert) Gold - das Lager! Leuchtendes Glück! ▼MIDAS▲ Niedrig Gemach - Werde zu Gold! (der Goldzauber hält an) ▼DANAE▲ Gold ohne Ende! Blinkende Wonne! ▼MIDAS▲ Leuchter - werdet zu Gold! ▼DANAE▲ Jubelnd glückliches Gold! ▼MIDAS▲ Alles, alles zu Gold! ▼DANAE▲ Endlos Entzücken! ▼MIDAS▲ Einzig - für Danae! ▼DANAE▲ (in größtem Jubel) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Regen fiel, Als Kleid mich umgab, Was sich vorgekündet Im leuchtenden Baum - Wahrheit wurde es, Umgibt mich im Raum! Was im Traume verheißen Von dunkler Macht Du bist der Freier, Der es gebracht! Von deinen Händen Strömt es mir zu - Kamst, es zu vollenden, Midas - du! ▼MIDAS▲ (gleichzeitig ebenso) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Gabe mir fiel, Ohne Willen gespendet Von göttlicher Gunst, Wahrheit wurde es, Umgibt uns im Raum! Was einst mir geschenkt Des Freundes Macht, Im Jubel der Liebe Seh ich s erneut! Von deinen Händen Strömt mehr mir zu Als Goldes Wunder! Kamst, es zu vollenden - Danae - du! (Sie vergessen sich und sinken einander in die Arme. Donnerschlag. Dunkelheit. Man hörtMidas rufen Danae! Danae! Dann, noch einer Atempause, beginnt die Musik über dem Goldzauber düster die Verwandlung der Danae in das Gold zu schildern. Langsam wird es dabeiwieder hell, mit schwachem, fahlemLichte, aus dem nur die goldene DanaeStatue leuchtet) ▼MIDAS▲ (zu Füßen der Statue) Wastat ich? Unselige Gabe! Der herrliche Busen Kalt - ohne Atem - Der Mund, der kindliche - Den ich geküßt - Erstarrt - Gold - Wertlos, totes Gold! Verfluchte Hände! Verfluchte Lippen! Durch des Goldzaubers Fluch Vernichtet - alles! Machte mich deine Gabe Zum Mörder an Danae - Arglistiger Gott - Fluche ich dir! ▼JUPITER▲ (wird in unheimlichem Lichtscheinsichtbar) Zu früh fluchst, Verworrener, du - Mir und dem Gold! Du nahmst die Gabe, Genossest den Segen Treu blieb der Gott! ▼MIDAS▲ Zu Ende Der listige Vertrag! ▼JUPITER▲ Vergißt du den Gott, Der dir befahl? ▼MIDAS▲ Danaes Mörder Durch meine Hand! ▼JUPITER▲ Die dir verloren Mir lebt Danae! ▼MIDAS▲ Danae - lebt? Dann nur dem einen, Den sie liebt! - ▼JUPITER▲ Von des Goldregens Erstem ahnenden Leuchten, Bis zum ewigen Glanze, Der jetzt aus ihr strahlt Lebt mir Danae! ▼MIDAS▲ So befrag ihren Willen! Laß sie uns künden, Ob frei sie dir folgt? ▼JUPITER▲ (tritt groß vor die Statue Danaes) Lausche, Danae! Gedenke des Traums! Der nachts dich umfing Mit zartestem Zauber - Der dich befragt, Der Träume Herr, Will sich dir einen! Lausche, Danae! Gedenke des Traums! ▼MIDAS▲ (ebenso) Lausche, Danae! Brich den Zauber! Der das Gold gebracht, Mit dem Kleid dich gehüllt. Schenk deine liebe, Vom Golde befreit, Midas, dem Armen, Nicht - Chrysopher! Lausche, Danae! Zerbrich den Zauber! ▼JUPITER▲ (hohnlachend) Lausche, Lausche! Ein Eseltreiber Wirbt um dich! ▼MIDAS▲ Menschenlosbiet ich! ▼JUPITER▲ Ich aber biet dir Erhabenes Los! ▼MIDAS▲ Meines Menschenherzens Unendliche Liebe! ▼JUPITER▲ (immer höhnischer) ln armseliger Hütte Eines Midas Weib! ▼MIDAS▲ Wähle, Danae, wählet ! Midas führt dich Mit sanftester Liebe Zu besseren Gaben, Als treulosem Gold! Des fühlenden Herzens Ewges Geschenk! Wähle,Danae,wähle! ▼JUPITER▲ Wähle, Danae, wähle! Sieh, ich schenke dir Göttliche Ehren! Ein goldener Tempel Sei dir geweiht! Dort umgibt dich Höchstes Geschenk! Wähle, Danae, wähle! (Eine tiefe Pause. Dann wirdDanaes Stimme wie von ferne hörbar) ▼DANAE▲ (zart) Midas, Geliebter, Bleibe mir hold! Leben -- ahn ich - Leb wohl, mein Traum! (Blitz und heftiger Donnerschlag. Im Scheine der Blitze sieht man Danae sich beleben und auf Midas zueilen. Dann verschwinden beide in völligem Dunkel. Nur Jupiter ist in einem Lichtkreis zu sehn) ▼JUPITER▲ Treulose Danae! Du hast gewählt! Elend wähltest du, Menschenlos! Eine niedere Hütte, Das Lager von Stroh - Nächte voll Sorge Warten dort dein! Dann gedenkst du Von Qual zerknirscht Vergebens des Glückes, Das du verschmäht! Ein goldener Tempel Am strahlenden Vorgebirg War herrlich dir bereitet! Dort erhebt sich Der Säulen Kranz Wie weiße Feuer Empor zu den neuen, Seligen Freunden Den ewigen Göttern! Und in des Kranzes Leuchtender Mitte - Eine goldene Blüte Du heiß Umworbene Jetzt verlassene Geliebte treulose Danae! Der im Traum dich besucht, Er kommt wieder, Eine hochragende Wolke Strömt herab zu dir! Leuchten und Leuchten - Gold, das dem Golde sich eint! -- Und alle Menschen, Deren Herz zerrissen Vor Sehnsucht nach Gold - Heben die Blicke Zu unseren Füßen - Geblendet vom Scheine - Schauern und sagen Danae- die Göttin - Wohnt dort in der Höhe! Eines Ewigen Braut! (von hier ab verdunkelt sich raschdie Szene) Götterschicksal - War euch geboten! Menschenschicksal - Habt ihr gewählt! Ferne bleib euch der Gott! (er entschwindet im Dunkel) ZWEITER AKT (Prächtiges Gemach. Hochzeitsbette im pompejanischen Stil.Die vier Königinnen sind eben daran, esmit Rosengewinden zu schmücken) VIER KÖNIGINNEN Kränze winden wir Fremder Hochzeit! Eifersucht meid uns, Bleibe uns fern! Wer eines Gottes Umarmung genossen, Selig bleibt er, Freut sich fremden Glücks! Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - ln neuer Gestalt Tritt er strahlend hervor! Nicht Schwan - nicht Wolke - Ein herrlicher, goldener Mann! (Jupiterv ganz in Gold gekleidet,wie am Schlusse des ersten Aktes, tritt ein) VIER KÖNIGINNEN Jupiter-Midas, Midas-Jupiter, Sei uns gegrüßt! JUPITER So seid doch still! Schwer genug bleibt es, Das Geheimnis zu bergen! VIER KÖNIGINNEN In guter Hut Ist es bei uns! Sieh, wir winden dir Kränze zur Nacht Dir und Danae! JUPITER Schon auf Lydiens Throne Erkanntet ihr mich? Und grüßtet mich hier Als König Midas? LEDA Wer in des Schwanes Auge geblickt, Erkennt es wieder, Auch wenn es umgeben Von goldenem Helm! SEMELE Wer von der Wolke Zärtlichem Arme Selig umfoßt war - Erkennt ihn wieder, Sei das Erz noch so golden Und hart, das ihn schient! ALKMENE Du sebst befahlst, Daß in des Gatten, Amphitryons Armen, Ich niemand erkenne - AlsJupiter! VIER KÖNIGINNEN Jupiter-Midas, Midas-Jupiter! Lautere Seligkeit Aller Gestalten! Sei uns gegrüßt! JUPITER Mit eurem Singen Verrät ihr den Freund! Vollendet den Schmuck! LEDA (weiterarbeitend) Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - (bricht ab - neugierig) Doch warum bliebst du Kein goldener Regen? Süßen Spieles Bald überdrüssig? ALKMENE Schien ein König der Lyder Dir mehr als der Gott? Worum tauschtest du Nochmals deine Gestalt? JUPITER Schlecht kennt ihr Danae! Nicht genügt ihr der Stunde Flüchtig Verkleiden! Nicht wonnigen Regens Glitzerndes Spiel! ALKMENE (beleidigt) So verachtest du nun Die frohen Gestalten! LEDA Schiltst du den Schwann, Du größter der Götter? SEMELE (ebenso) Gereut es dich wohl, Daß zum Olymp du zogst Auf luftigen Wegen? Gereut dich die Wolke? BEIDE Schiltst du den Schwan? Gereut dich die Wolke? EUROPA Bedauerst des Stieres Herrliche Kraft? JUPITER Freundinnen, hört doch! Tief im lnnern, Unerschlossen, Rätsel dem Gotte, Rätsel dem Menschen, Ruht Danaes liebe! VIER KÖNIGINNEN (ohne auf ihn zu hören) Unglücklich sind wir! Betrogene sind wir! Der uns genaht, Der herrliche Gott, Bereut die wonnige, Schöne Gestalt! JUPITER Gar nichts bereu ich. Doch anders ist Danae, Keusch und stolz, Voll Haß wider Freier! - Ein zartes Spiel War ihr der Regen, Ein glitzernd Ahnen Späteren Glückes! Doch mir dies Herz Ganz zu eröffnen, Verschmäh ich den Trug Einer flüchtigen Stunde! Denn anderes keimt ln Danaes Seele, Als vergangne Freuden Mir jemals geschenkt! - SeltenstenReichtum Erlauschte ich dort, Machtvoll rief s mich, Nicht nur Genießens Früchte zu kosten - Mit aller Kraft Zu erwidern dem Wunder, Hinab mich zu senken Mit ganzem Wesen - Wahre Liebe, Die dort ich erahnte Ganz zu umfassen, Voll zu bedanken - Dereinst für ewig Sanft zu verklären - - Lockte es mich, den Gott! VIER KÖNIGINNEN Was nie uns erklang Hören wir staunend! Fühlen des Freundes Mächtige Nähe! ALKMENE Doch warum zu Danae - Einzig zu dieser - Kamst du - zu zwein? DIE DREI ANDERN Was soll dieser Jüngling ln bescheidenem Kleide? EUROPA Warum, o Freund, Die doppelte Täuschung? Wozu der Begleiter? JUPITER Nicht kennt Ihr Juno, Des göttlichen Freundes Böse Gemahlin! Auf den holden Wegen - Mehr noch als jemals - Droht mir ihr Zorn Und rächend Gewitter - LEDA Zog der Schwan seine feuchte Straße - SEMELE Hob die Wolke sich hoch in die Lüfte - ZU VIERT Gar schnell hat der Götterbote Mit hübschen irdischen Männern Jede von uns vermählt! JUPITER Längst genügt das Juno nicht mehr. Mit furchtbarem Hasse Verfolgt sie die Armen, Auf denen mein Blick Und selig Verlangengeruht… Hörlet ihr nicht Vom Schicksal Kallistos? SEMELE, EUROPA Der zierlichen Quelle? ALKMENE, LEDA Der niedlichenNymphe? JUPITER Verführerisch sang sie, Lockte den Wanderer, Lockte den Gott! Ich aber umarmte sie, Als der Stein, der sie faßte, Dem die Lockre entsprang, Der dennoch nicht fühllos Bei ihrem Tanze, Bei ihrem Klingen Und süßem Gerinnsel! ln des Steinfalls gewaltigem Dröhnen Wurde die Silberne mein! KÖNIGINNEN O seliger Gott der Verführung, Seliger Gott der List! JUPITER Kurz nur währte Die glückliche Stunde. Als wilde Bärin Tappt die Nymphe umher - Furchtbar verwandelt durch Juno! LEDA Das sei gesagt dir, Böse Semele, Wenn auf den Gatten Du immerfort loszankst! SEMELE (keift zurück) Und dir nicht minder, Wenn unzufrieden Du mit Pollux Neffen! JUPITER Schweigt doch! Glücklich noch seid ihr! Hörtet ihr nicht Vom Schicksal der lo? SEMELE, EUROPA Der jungen Priesterin Junos, der strengen Gattin? ALKMENE, LEDA Die aus dem Tempel Entführte der Gott? (sie lachen) JUPITER Als plumpe Kuh Tobt sie durchs Feld, Weil Juno, selbst mit der niedern Verkleidung noch unzufrieden, Mit der schrecklichen Bremse sie quält! EUROPA Wie will ich gern Mit meinem König michbescheiden! Ist seine Kraft auch lange nicht Des Stiers Gewalt! JUPITER Midas, das Urbild, Zieht mit dem Gotte Auf die fröhliche Reise! Erspäht die Stunde, Erkundet die Seele Der schönen Danae! - Faßt Juno Verdacht Wie will die Geliebte sie strafen - Findet sie Midas, Den schicklich Verlobten - Flugs an des Gatten Stelle? VIER KÖNIGINNEN O mächtiger Gott der Verwandlung! Seliger Gott der List! JUPITER Doch gelüstet s den Gott, Einstens wiederzukehren An des Königs Stelle Schlüpft er aufs neu ln des Midas Gestalt - - Wie einstens in Theben, Alkmene! VIER KÖNIGINNEN (nähern sich sehr freundlich) So ist doch Hoffnung, Seliger Freund, Daß aufs neu du erscheinst In der alten Verwandlung? LEDA (liebkost ihn) Warum immer als Midas? Lockt dich ein Schwan nicht? SEMELE (ebenso) Eine freundliche Wolke - EUROPA (ebenso) Ein mächtiger Stier - JUPITER (umfaßt sie) Gerne gedenke ich Verlassener Taten, Seliger Tage! MIDAS (ist von der Gruppe unbemerktaufgetreten) Auch wenn sie neu Zu Taten locken? VIER KÖNIGINNEN (ziehen sich betroffen von Jupiterzurück) Leb wohl denn, König, Leb wohl -Midas! (ironisch) Hübscher Bote, gegrüßt! (gehen ab) JUPITER (verlegen) Der Heim drückt mich. Der Montel da Ist mir zur last. (er legt die goldene Verkleidung ab) Wie könnte es leicht sein, Eines solchen Königs Rolle zu spielen, Beneidet von allen? MIDAS (ebenso ironisch) Wie eben ich sah, lst s trefflich gelungen! Vier Königinnen ln Rosenkränzen, Rings um den mächtigen Älteren Freund! JUPITER Die besticht nur der Glanz! MIDAS Vier verwirrte Köpfchen Aus Wiedersehens Unbändiger Freude, Aus - andern Besitzes Unfaßlichem Glück! JUPITER (gereizt) Vergeblich Erinnern! Vorbei, vorbei! Noch immer kann mich Die kindische eine Von ihrem Amphitryon Nicht unterscheiden! Zwei harte Falten ln Europas Zügen, Semele - gealtert, Und Leda wird stärker! - Die aber einzig mich lockte Zu solcher Brautfahrt, Die fernher mich trieb Über die Woge des Meeres, Ein leuchtend Gewitter, Verbrämt von des Goldes Schein - Die ich bisher nur rührte Als ahnender Traum Mit zartester Hand -- Die umfassen ich will Noch diese Nacht Mit aller Kraft Des Mannes, des Gottes Die allein-Danae Neigte sich nicht! Verschlossen blieb sie, Wandte sich ab! MIDAS (ruhig) Mehr als das Gold, Fühlt sie schaudernd Geheimnis! JUPITER (heftig) Deutlich sah ich s, Steigend vom Schiffe Dich - suchte ihr Blick! MIDAS (feierlich ausweichend) Es sucht der Mensch Am MenschenStütze Vor des Gottes Nähe! JUPITER (losbrechend) Erbärmliche Ausflucht! MIDAS (immer noch zurückhaltend) Treu sprach ich Befohlene Botschaft. Vertrauen erschlichich! JUPITER Gedachtestdu des Vertrages? MIDAS Diener - nur sei ich, Nur Goldes Träger - Nur Chrysopher. JUPITER Danae? Was sagte sie? MIDAS (sehr ruhig und zögernd) Erfüllung des Traumes Verheißt ihr der Tag, Den sie liebend ersehnt! JUPITER (sehr heftig) Zweizüngige Rede! Verraten hast du Mich, der dir schenkte Die goldene Gabe! So kehr denn zurück Zum Staube der Straße, In deine Armut, Nichtswürdiger - Eseltreiber! MIDAS Halt ein, Jupiter! Wie zu früh mich einst fand Dein Segen, dein Gold, Ganz ohne Verdienst - Trifft mich auch jetzt Viel zu frühe dein Fluch, Ganz ohne Schuld! Wisse,Jupiter Viel mehr birgt dieses Mädchenherz, Die Zeit nur enthüllt es! Geheimnisvoll warmir s, Geheimnis auch dir! Mit der Freude des Kindes Liebt sie das Gold; Doch nach welchem Lichte Die erblühte Knospe Sich endlich wendet, Nach dem des Menschen - Nach dem des Gottes -- Wie löste dies Rätsel Eine flüchtige Stunde? Geheimnisvoll blieb mir s - Geheimnis auch dir! - JUPITER (mißt ihn überrascht, etwas beruhigt,aber doch voller Verdacht; dann läßt ervon ihm ab und geht eine Weileunschlüssig aufund nieder; von hier abnicht mehr so ernst) Das alte Lied Von den Wegen der Menschen! Das alte Lied Von dem Schicksal der Götter! (resignierte Handbewegung; er stehtvor Midas, jetzt ernst) Aufs neue erprob ich s, Was zu oft mich Zur Erde hinabzog, Mich, den liebenden Gott! Spielt ich mit Menschen - Mit ihrer Liebe - Du aber griffest ln Götterwerk! Krone und Gold Schenkte der Gott! Das eine gebot er Dir, dem Geschöpf Vorbei dieser Nacht Dunkler Goldglanz - Getauscht die Gestalt! Bleibe dann - Midas, Hüte dir deine Schätze, Mir aber - hüte die Liebe! Mein bleibt - Danae!! (mit mahnend erhobener Rechten denGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Erstarre zu Gold! (von da ab sehr unruh ig gewilterhaftaufund nieder fahrend) Wäge, Midas, Jupiters Macht! Wäge das Glück, das er dir gebracht! Stärke wäge, dir vertraut, Wäge, ob s vor dem Fall nicht graut, Wäge, Midas, des Mädchens Herz - Armut wäge und leuchtendes Erz - Wäge, Midas, wäge! Nicht kreuze ich mehr Die gewählte Bahn! Sie kommt - sie selbst - ich rufe sie heran! Wäge, Midas, wäge! (Er stürmt davon. Düsteres Dunkel indem Raume, nur die Lampen flackern.Midas, wie gebannt, stehtlangeunschlüssig. Er lauscht zur Türehinaus, die nach dem Abgang Jupiters offen blieb die Musik verkündet miteinem sehr zartenMarsch das KommenDanaes. Midas kehrt zurück - besinntsich - endlich mit Entschluß setzt er denHelm Jupiters auf und wirftdengoldenen Mantel um von Jupiters Erscheinung im erstenAkte nicht zu unterscheiden.Zugleich naht Danae, im goldenenGewande wie am Schlusse des ersten Aufzuges, mit einemkleinen Gefolge goldgekleideter Dienerinnen, wieEroten, undim Kreise der vierKöniginnen. Midas, erkennend, daßDanaenicht allein ist, wendet den Ankommenden zunächst absichtlich denRücken) KÖNIGINNEN Hochzeitszug! Nie genug! Liebend, frei, Sind wir dabei! ZWEI VON IHNEN Doch bilde dir Zuviel nicht ein Einst war er mein! DIE DRITTE Und mein! DIE VIERTE Und mein! DIE BEIDEN ANDERN Als das Bilder bekam, Ins Aug er nahm - Nicht, Danae, dich - DIE DRITTE Nur mich! DIE VIERTE Nur mich! (Danae wendet sich entrüstet ab) DIE ERSTE UND ZWEITE So wird es sein Kam er dich frein - DIE BEIDEN ANDERN Bleibst bald allein - Und doch zu zwein! (Midas zuckt wild zusammen) KÖNIGINNEN Der hübsche Bote bleibt dir hold, Es bleibt das Glück, es bleibt das Gold! EINZELN Nicht wahr, mein Schwan? Meine Wolke? Mein Stier?Amphitryon? (Sie haben sich Midas genähert. Dieser dreht sich plötzlich wild nach ihnen um. Sie erkennen den Irrtum und fliehen mit einem Aufschrei) DANAE (zart, unbeweglich) Niemand - rief mich Niemand - führt mich. Allein kehr ich - Ganz ohne Weigern - Heim - in den Traum! MIDAS (ebenso) Danae… DANAE Die Stimme! Dämon, wer bist du? MIDAS Midas - bin ich, Allen Göttern fern. Ihr Wille machte mich Zum reichsten König - Ihr Wille raubt mir Mehr als das Gold. DANAE Die Stimme! Die Stimme! Deines Kleides Glänzen Stammt aus den Träumen… Die Stimme umfängt mich Zarter als Traum… MIDAS Vor Midas stehst du, Dem Herrn des Goldes! Nicht vor dem Freier, Der stieg von dem Schiffe - Dennochvor Midas! DANAE Selige Stimme! Steh ich vor dem, Der das Kleid mir gebracht, Mit süßem Zauber Sanft mich geleitet - Dem Traume so nah? Oder vor dem andern, Harten, gewaltigen Herrn des Traums? MIDAS Zum dritten denn Du stehst vor Midas, Vor ihm, der dich liebt! DANAE Eint sich in Midas Süße des Traumes, Gestalt seines Boten - Glücklich - preise ich mich! MIDAS Dan preist sich auch Midas Als Glücklichsten aller - Mehr als die Geber Gefährlicher Gaben - Mehr als ein Gott! DANAE Ein Gott! O berufe nicht, Was mit Schauer mich traf ln traumvollen Nächten! Götter durchdringen Des Regens lockendes Fließen - Wohnen im Gold! - Bist du - Midas, Der einzige, wahre Bringer des Goldes, Nicht zweigeteilt Durch bösen Zauber, Diener und Goldes Träger, König und Goldes Herr Gib mir ein Zeichen! Verkünde, was wahr! (Lange, ahnungsvolle Pause) MIDAS Kennst du, Danae, Hier das Gemach? DANAE Ganz ohne WillenKam ich hierher… MIDAS Seligster Raum Hochzeitsgemach! DANAE Ohne Weihrauch und Weihen Steh ich vor dir! MIDAS Schwärme der Rosen Umwinden das Lager! DANAE Erst nach den Sprüchen Der Weisen, der Priester, Darf ich hier stehn! MIDAS Siehst du die zarte Im leuchtendstenRot? DANAE Erst nach dem Bade Darf ich sie sehn! MIDAS Zeit wird s, daß ich sie breche! DANAE Ich zittere, Midas! MIDAS Achte des Zeichens, Ob Midas ich bin… (er wiederholt JupitersGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe du führst - Hold oder unhold - Erstarre zu Gold! (Er bricht die Rose und reicht sie ihr. Danae greift mechanischdanach und erschrickt) DANAE Leblos Metall! (die Rose fällt klirrendzu Boden) MIDAS Danae verwirft, Was sie ersehnt? DANAE War es so herzlos, Kalt, ohne Leben MIDAS (kniet, reicht ihr die Rose) Bot es die Liebe, Lebt es nicht höher, Besseres Leben? DANAE (schmückt sich damit) Gerne nehm ich wieder, Was mich erschreckt! MIDAS (erhebt sich glücklich) Nur dich zu schmücken Diene mein Zauber! DANAE Staunend fasse ich Des Midas Macht! MIDAS Achtlos verwürf ich Gefährliche Mächte, NichtTräger des Goldes - Diener der Liebe! (hier legt er Mantel und Heim ab) DANAE Schmäh nicht das Wunder, Diener der Liebe! Tröger des Goldes - Vollende dein Werk! MIDAS (zu den Rosen auf dem Lager) Wie euch ich gerührt, Zur Lippe geführt - Hold oder unhold - Werdet zu Gold! (An Stelle des Rosenlagers wächst eine goldene Laube auf. Unter demFolgenden überzieht Goldglanz dasganze Gemach) DANAE (begeistert) Gold - das Lager! Leuchtendes Glück! MIDAS Niedrig Gemach - Werde zu Gold! (der Goldzauber hält an) DANAE Gold ohne Ende! Blinkende Wonne! MIDAS Leuchter - werdet zu Gold! DANAE Jubelnd glückliches Gold! MIDAS Alles, alles zu Gold! DANAE Endlos Entzücken! MIDAS Einzig - für Danae! DANAE (in größtem Jubel) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Regen fiel, Als Kleid mich umgab, Was sich vorgekündet Im leuchtenden Baum - Wahrheit wurde es, Umgibt mich im Raum! Was im Traume verheißen Von dunkler Macht Du bist der Freier, Der es gebracht! Von deinen Händen Strömt es mir zu - Kamst, es zu vollenden, Midas - du! MIDAS (gleichzeitig ebenso) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Gabe mir fiel, Ohne Willen gespendet Von göttlicher Gunst, Wahrheit wurde es, Umgibt uns im Raum! Was einst mir geschenkt Des Freundes Macht, Im Jubel der Liebe Seh ich s erneut! Von deinen Händen Strömt mehr mir zu Als Goldes Wunder! Kamst, es zu vollenden - Danae - du! (Sie vergessen sich und sinken einander in die Arme. Donnerschlag. Dunkelheit. Man hörtMidas rufen Danae! Danae! Dann, noch einer Atempause, beginnt die Musik über dem Goldzauber düster die Verwandlung der Danae in das Gold zu schildern. Langsam wird es dabeiwieder hell, mit schwachem, fahlemLichte, aus dem nur die goldene DanaeStatue leuchtet) MIDAS (zu Füßen der Statue) Wastat ich? Unselige Gabe! Der herrliche Busen Kalt - ohne Atem - Der Mund, der kindliche - Den ich geküßt - Erstarrt - Gold - Wertlos, totes Gold! Verfluchte Hände! Verfluchte Lippen! Durch des Goldzaubers Fluch Vernichtet - alles! Machte mich deine Gabe Zum Mörder an Danae - Arglistiger Gott - Fluche ich dir! JUPITER (wird in unheimlichem Lichtscheinsichtbar) Zu früh fluchst, Verworrener, du - Mir und dem Gold! Du nahmst die Gabe, Genossest den Segen Treu blieb der Gott! MIDAS Zu Ende Der listige Vertrag! JUPITER Vergißt du den Gott, Der dir befahl? MIDAS Danaes Mörder Durch meine Hand! JUPITER Die dir verloren Mir lebt Danae! MIDAS Danae - lebt? Dann nur dem einen, Den sie liebt! - JUPITER Von des Goldregens Erstem ahnenden Leuchten, Bis zum ewigen Glanze, Der jetzt aus ihr strahlt Lebt mir Danae! MIDAS So befrag ihren Willen! Laß sie uns künden, Ob frei sie dir folgt? JUPITER (tritt groß vor die Statue Danaes) Lausche, Danae! Gedenke des Traums! Der nachts dich umfing Mit zartestem Zauber - Der dich befragt, Der Träume Herr, Will sich dir einen! Lausche, Danae! Gedenke des Traums! MIDAS (ebenso) Lausche, Danae! Brich den Zauber! Der das Gold gebracht, Mit dem Kleid dich gehüllt. Schenk deine liebe, Vom Golde befreit, Midas, dem Armen, Nicht - Chrysopher! Lausche, Danae! Zerbrich den Zauber! JUPITER (hohnlachend) Lausche, Lausche! Ein Eseltreiber Wirbt um dich! MIDAS Menschenlosbiet ich! JUPITER Ich aber biet dir Erhabenes Los! MIDAS Meines Menschenherzens Unendliche Liebe! JUPITER (immer höhnischer) ln armseliger Hütte Eines Midas Weib! MIDAS Wähle, Danae, wählet ! Midas führt dich Mit sanftester Liebe Zu besseren Gaben, Als treulosem Gold! Des fühlenden Herzens Ewges Geschenk! Wähle,Danae,wähle! JUPITER Wähle, Danae, wähle! Sieh, ich schenke dir Göttliche Ehren! Ein goldener Tempel Sei dir geweiht! Dort umgibt dich Höchstes Geschenk! Wähle, Danae, wähle! (Eine tiefe Pause. Dann wirdDanaes Stimme wie von ferne hörbar) DANAE (zart) Midas, Geliebter, Bleibe mir hold! Leben -- ahn ich - Leb wohl, mein Traum! (Blitz und heftiger Donnerschlag. Im Scheine der Blitze sieht man Danae sich beleben und auf Midas zueilen. Dann verschwinden beide in völligem Dunkel. Nur Jupiter ist in einem Lichtkreis zu sehn) JUPITER Treulose Danae! Du hast gewählt! Elend wähltest du, Menschenlos! Eine niedere Hütte, Das Lager von Stroh - Nächte voll Sorge Warten dort dein! Dann gedenkst du Von Qual zerknirscht Vergebens des Glückes, Das du verschmäht! Ein goldener Tempel Am strahlenden Vorgebirg War herrlich dir bereitet! Dort erhebt sich Der Säulen Kranz Wie weiße Feuer Empor zu den neuen, Seligen Freunden Den ewigen Göttern! Und in des Kranzes Leuchtender Mitte - Eine goldene Blüte Du heiß Umworbene Jetzt verlassene Geliebte treulose Danae! Der im Traum dich besucht, Er kommt wieder, Eine hochragende Wolke Strömt herab zu dir! Leuchten und Leuchten - Gold, das dem Golde sich eint! -- Und alle Menschen, Deren Herz zerrissen Vor Sehnsucht nach Gold - Heben die Blicke Zu unseren Füßen - Geblendet vom Scheine - Schauern und sagen Danae- die Göttin - Wohnt dort in der Höhe! Eines Ewigen Braut! (von hier ab verdunkelt sich raschdie Szene) Götterschicksal - War euch geboten! Menschenschicksal - Habt ihr gewählt! Ferne bleib euch der Gott! (er entschwindet im Dunkel) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/214.html
男爵 警察、警察! [警部が警備員を二人伴って登場。全員が動いて、彼らの場所を作る。] 警部 [鋭く] 止まれ!誰も動くな!何が起こっているのですか?誰が助けを求めたのですか?誰が騒動を起こしたのですか? ヴァルツァッキ [オクタヴィアンへ] ああ、なんと、どうなるんだ? オクタヴィアン 私に任せておきなさい!成り行きに任せなさい。 ヴァルツァッキ 閣下のお命じのままに。 男爵 [警部へ向かって、貴族らしい自信をもって] 今や万事秩序通り。君にはまったく満足しているよ。ウィーンではすべてがすらすらと運ぶと信じていたよ。 [楽しげに] このごろつきどもを私の前から厄介払いしてくれたまえ。私は静かに晩餐を取りたいのだ。 警部 御仁はどなたですか?御仁はなんの権限をお持ちですか?あなたが主人ですか? [男爵はあんぐりと口を開く] [鋭く] それならばどうぞ静かに黙って、私が呼ぶまでお待ちください。 男爵 [狼狽して少し下がり、自分のかつらを探し始める。かつらは喧騒の間になくなってしまっており、発見できないままである。] 警部 [座る。二人の警備員は警部の後ろに陣取る] 主人は誰ですか? 宿屋の主人 [へりくだって] 私めで。上級警部様にはまことによろしくお願い申し上げます。 警部 このごたごたではお宅の印象はよろしくありませんな。では報告を! 宿屋の主人 警部様! 警部 はじめから! 宿屋の主人 男爵様が… 警部 あそこにいる大男かね?あなたのかつらはどうなさったのですか? 男爵 [この間ずっと探している] それは私が聞きたいよ! 宿屋の主人 あちらはフォン・レルヒェナウ男爵様です。 警部 十分ではないな。 男爵 なに? 警部 誰かそばにあなたの立場を証明する者はいますか? 男爵 すぐ手元に。そこに。私の秘書が。イタリア人です。 ヴァルツァッキ [オクタヴィアンと合意の目配せを交わす] 申し訳ございませんが、ワタクシは何も知りません。こちらのトノは男爵かもしれませんし、そうではないかもしれません。ワタクシはなんにも知りません。 男爵 [我を忘れて] これはなんともひどい。イタリアの悪党め、うそだ! 警部 [男爵へ、鋭く] ご自身のために、慎んだほうがよいですぞ! オクタヴィアン [ここまで静かにじっと立っていたが、ここにきて、あたかも、絶望してあちこちとさまよい、出口を見つけられずに窓を出口の扉と勘違いしたかのように振る舞う。] ああ、神様、土の中に入ってしまいたいわ!マリアターフルの聖母様! 警部 そちらのその若い人は誰ですか? 男爵 彼女?誰でもないよ。彼女は私の保護下にある。 警部 あなたご自身が今現在保護を極めて必要としているのですよ。あの若い子は誰ですか、ここで何をしているのですか? [見回す] あなたが神に呪われた放蕩者で誘惑者であるとは望みたくないですな。そうですと、あなたはかなり悪い立場に置かれますぞ。あなたはこのお嬢さんをどうやって知ったのですか。答えを求めます! オクタヴィアン 水の中に身を投げるわ! [逃げようとする振りをしてアルコーヴへ駆け寄り、カーテンを引き開ける。そのため、ベッドがそこにあり、遮るものなく光があたっているのが見える。] 警部 [立ち上がる] ご主人、これはなんですか?あなたはなんの商売をしているのですか? 宿屋の主人 [途方にくれて] 身分のある方々がお食事やお夕食を取られる時には…… 警部 口を閉じなさい。あなたには後で聞こう。 [男爵へ] 今から三まで数えます。そうしたら、あなたがこの町のお嬢さんとどうやって知り合ったのか、お聞かせ願いましょう。嘘の証言をしようなどとお考えにならないように願います。 [主人とヴァルツァッキが手振りで男爵に状況の危険性とその証言の持つ重要性を示す。] 男爵 [彼らに向かって、自信をもって、自分に任せるように、自分はこういうことに慣れている(新米ではない)ことを合図する。] あなたは礼儀をご存知ないようだね、警部殿、身分ある者が婚約者と夜の九時に晩餐を一緒にとろうとしているところなのだよ。 [周りをちらりと見て、自分の機転の効いた証言のききめを待つ] 警部 あちらがあなたの許嫁なのですか?それではその父親の名前と住居を言ってください。あなたの申告が正しいとわかれば、お嬢さんと一緒に行ってかまいません。 男爵 私はこういうやり方には全く慣れていないんだ… 警部 [鋭く] 証言をしなさい、そうでないならもっと厳しくせざるを得ませんぞ。 男爵 答えは欠かしませんよ。 [急いで] ファニナル嬢です。ゾフィア・アンナ・バルバラ、生まれ高貴なるフォン・ファニナル氏の嫡出女であり、ホーフの自分の館に住んでおります。 [扉の前には宿屋の従業員や、他の客、数人の演奏家が他の部屋から野次馬に集まってきている。フォン・ファニナル氏が、 慌てて興奮した様子で、帽子と外套をつけたまま、 彼らの間を突き進んで来る。] ファニナル 着きました。私に御用とはなんでしょうか? [男爵に近づく] なんというご格好ですか?こんな時間に下賤の酒場に急に呼び出されるとは思ってもいませんでしたよ。 男爵 [ひどく驚き、不愉快になって] 誰があなたをここに呼んだのだ?ちくしょうめ。 ファニナル [抑えた声で彼に] なぜ私にそのような愚かな問いを、婿殿よ?ほとんど扉を突き破らんばかりにして私に知らせを送ったのではないですか。とにかく急いでここに来るようにと、あなたが困った立場におかれていると、身に覚えのないことでそうなってしまったと。 男爵 [頭を抱える] 警部 御仁はどなたですか?この御仁はあなたとどういう関わりがあるのです? 男爵 何も大したことじゃありません。単なる知り合いですよ、ただ偶然この宿屋に泊まっていたのです。 警部 お名前を頂戴しましょう! ファニナル 私は貴族のフォン・ファニナルです。 警部 ということはあなたが父親なのですね。 男爵 [間に立って、オクタヴィアンをファニナルの目から隠す。熱心に] 断じてそうではない。血縁ですよ、兄弟、甥です!本人はもう一回り太ってます。 ファニナル [ひどく驚いて] 何が起きているのです?何を見ているのです?私がもちろん父親です。 男爵 [彼を追い出したがって] 後はまた今度に、すまないね! ファニナル そうはいきませんよ。 男爵 [激高して] 帰りたまえ、ちくしょうめ! ファニナル [次第にいらいらを高めて] 私の名前と体面をこのようなもめごとに巻き込んで、婿殿! 男爵 [何とかして口を閉じさせようとする。警部へ] イデー・フィクス(強迫観念)なんです。私をそう呼ぶのを楽しんでるんですよ。 警部 はい、はい、もうよろしい。 [ファニナルへ] ではこちらの殿方はあなたの婿であると認めますか? ファニナル そのとおりです!なぜ私にわからないはずだと?彼に髪の毛がないからですか? 警部 [男爵へ] そしてあなたも、今となっては、こちらの殿方が、良かれ悪しかれ、あなたの義父であると認めますか? 男爵 [机の上から灯りを取り、ファニナルをしっかりと照らす] ええ、ええ、そうそう!はいはい、確かにそのようです。今日は一晩中、まったくおかしかったんです。今日は自分の目を信じることができなくて。なんとも他に言いようがないのですが、ここには空中になにかいて、そのせいでうっ血を引き起こしてしまうんです。 警部 [ファニナルへ] それに対して、こちらの、彼がはっきりとあなたの娘だと言った女性に対する父子関係は否定されると。 ファニナル [ここで初めてオクタヴィアンに気付く] 私の娘?そこの、その女中が私の娘だと詐称しているのかね? 男爵 [無理矢理に笑って] お遊びですよ!まったくの誤解です!宿屋の主人がそちらの警部殿に私のファニナル家との婚約関係をもっともらしく話したからですよ! 宿屋の主人 [興奮して] 一言も、一言も、警部殿、ご本人の証言に寄るものです! ファニナル [我を忘れて] その女性を逮捕しろ!さらしものだ!鞭打て!修道院に監禁しろ!私は…私は…私は… 男爵 家にお帰りなさい。明日の朝に!全てをご説明しますから。わかっているでしょう、あなたが私に何を負っているのか。 ファニナル [我を忘れて、激怒して] ご本人の証言に寄るものですと! [数歩後ろに下がって] 私の娘をこちらへ!下で輿に座っているから!駆け足でこちらへ! [再び男爵に向かって突進して] このことは高くつきますぞ!法廷に持ち込みますからな! 男爵 まったくなんにもならないことのために、まったく馬鹿げたことをしていますぞ。カヴァリエがあなたの婿でいるためには馬のような忍耐が必要なのだ、誓って!私は私のかつらがいるのだ! [宿屋の主人を揺さぶる] 私のかつらを持って来い! [かつらを探してあちこち勢いよく動き回るうちに、こどもの一人にぶつかり、その子をわきに押しのける。] 4人の子供 [自動的に] パパ!パパ!パパ!パパ!パパ! ファニナル [のけぞる] あれはいったい何だ? 男爵 [探すうちになんとか帽子だけは見つけ、帽子で子供たちを打つ] まったくなんでもない!ぺてんだ!このろくでもない連中などまったく知らん!彼女は私と結婚しているというんだ。クレドのなかのポンティウス(ピラト)のように恥をかかせようとしているのだ。 ゾフィー [外套を来て急ぎ足で入ってくる。人々は場所を開ける。扉の前にはそれぞれ輿の持ち手を持ったファニナル家の下僕たちが見える。] [男爵が頭の禿げた部分を帽子でゾフィーから隠そうと試みる一方で、ゾフィーは父親の方へ歩み寄る。] 見物人の合唱 花嫁だ!ああ、なんというスキャンダル! ファニナル [ゾフィーへ] ここを見てごらん。あそこに婿殿がいる。あそこにはその清廉な殿の家族だ。奥方とその子供たちだ!そこの左手にいるご婦人だよ!いや、あれはお前だった、ご本人の証言に寄るとね、お前なのだ!土の中に沈みたいとな?私もだ! ゾフィー [嬉しそうに安堵の息を吐く] とても嬉しいです!彼をそのように見たことは一度もありませんでしたから。 ファニナル 彼をそのように見たことは一度もない。 [どんどん自暴自棄になりながら] 彼をそのように見たことは一度もない。私の素晴らしい名前が!きっとこのどぶからは二度と這い上がれないだろう!もはや誰も私を相手にしないだろう! [ほとんど泣きそうになる] 合唱 [扉の前に立って] スキャンダル!スキャンダル!フォン・ファニナル氏のスキャンダル! ファニナル ウィーンの街中が!黒新聞が! 壁から出た頭や地下からの合唱 [壁や床から現れて、くぐもった声で] スキャンダル、フォン・ファニナル氏のスキャンダル! ファニナル そら!地下から!空から!ウィーンの街中が! [拳を握りしめながら男爵に向かっていく] おお!いかさま師め!具合が悪くなってきた!椅子を! [下僕が飛び出してきて、彼を支える。二人ともこれ以前に持っていた棹を後に立つ人たちに投げ渡している。ゾフィーは不安でいっぱいになりながら彼の世話をしようとする。宿屋の主人も同時に飛び出してくる。彼らは彼を抱えて隣の部屋に連れて行く。数人の給仕が先にたって道を示し、扉を開ける。] [この間に男爵は魔法の手によってどこからともなく現れたかつらを見つけ、そこに突進し、頭の上にかぶせ、鏡の前で正しい位置に整える。この変化によってほぼ元通りの落ち着きを取り戻し、今に至るまで彼にとって得体のしれないアンニナと子供たちに対して背中を向けることで満足する。] [フォン・ファニナル氏とその下僕たちの後ろで左手の扉が閉まる。主人と給仕はすぐに静かに戻ってきて、薬と水の入ったカラフェなどを持って扉の元まで運び、扉の隙間からゾフィーがそれらを受け取る。] 男爵 [いまやかつての自信を取り戻して警部へ向かって] これでますますはっきりしましたな!支払いを、私は出るぞ! [オクタヴィアンへ] あなたは私が家まで送りましょう。 警部 それは違いますな!あなたには今からもう一回尋問を! [警部の合図で二人の警備員は部屋から関係者以外を全て追い出し、アンニナと子供たちだけが左手の壁の前に留まる。] 男爵 もういいではありませんか。お遊びだったのですよ。後でまたこのお嬢さんが誰かはお伝えします。あなたに約束しましょう。私は恐らくこの娘と結婚するでしょう。あっちのごろつきどもも静かになりましたしな。 [オクタヴィアンを連れ去る素振りをする] もうわかったでしょう、私が誰であり、誰でないかを! オクタヴィアン [逃げる] この旦那とは行きません! 男爵 [抑えた声で] 私はあなたと結婚するのだから、あなたは私と行動するのだよ。あなたは男爵夫人にもなるんだし、私のことが大好きでしょう! オクタヴィアン [オクタヴィアンは男爵から腕を引き剥がす。しゃべる] 「警部殿、調書に取ってもらいたいことがありますが、ここにいる男爵様には聞かれたくありません。」 [警部の合図で二人の警備員は男爵を右手前方へ引っ張っていく。オクタヴィアンは警部に何かを伝え、それを聞いた警部はひどく驚く。警部はオクタヴィアンに付き添ってアルコーヴへ行く。オクタヴィアンはカーテンの後ろに消える。] 男爵 [警備員に、親しげに、抑えた声で、アンニナを指し示しながら] あの女性のことは知らないのだ、名誉にかけて。ちょうど食事をするところだったのだ。彼女が何を求めているのかまったくわからないのだ。そうでなければ自分で警察を呼んだりしないだろう… [警部は楽しんでいる様子で、カーテンの隙間に臆することなく近づく。] 男爵 [警部の笑い声に気付く。不可解な展開に突然ひどく興奮して] そこでいったい何をしている?こんなことがあり得るのか?この無作法者!それでも風紀警察か?生娘だぞ!生娘だ。 [押しとどめるのが難しい] 私の保護下にあるのだ。苦情を申し立てる!一言言わせてもらわねばならない! [身をもぎ離し、寝台の方へ行こうとする。彼らは男爵を再び捕まえて押さえる。] [アルコーヴからは一つずつマリアンデルの服が出てくる。警部はそれをまとめる。] 男爵 [興奮を募らせ、二人の警備員から逃れようともみ合う。彼らがなんとか男爵を押さえていると、オクタヴィアンの頭がカーテンの隙間から覗く。] 何が何でも彼女の元へ行かねば! [給仕が入ってきて扉を開ける。] 宿屋の主人 [飛び込んできて] 元帥公爵夫人閣下の御成! [はじめに元帥夫人の家僕の何人かが見え、それから男爵の小姓が見える。並ぶ。] [元帥夫人が入場。黒人の子供が彼女の引き裾を持っている。] 男爵 [警備員から身を引き剥がし、額の汗を拭い、元帥夫人の元へ急ぐ] またとない幸運でございます、このような光栄は身に余ることで。閣下のこちらへのお越しは比べるもののないご友情と存じます。 オクタヴィアン [カーテンの間から頭を突き出して] マリー・テレーズ、なぜここに来たの? 元帥夫人 [動かず、答えず、問うように見回す。] 警部 [公爵夫人の元へ、儀式張った姿勢で] 侯爵夫人閣下、謹んで下級警部主任としてご報告申し上げます… [小姓は、誇らしげに自分に満足した様子で男爵の元へ向かう。男爵は彼に満足しているさまを合図する。] 男爵 おわかりでしょう、警部殿、やんごとなきお方が自らご足労くださったのだ。君も自分がどのような立場かわかっただろう。 元帥夫人 [警部へ] 私をご存知?私もあなたを知ってるのでは?そんな気がするわ。 警部 もちろんです! 元帥夫人 以前、元帥様の有能な伝令兵ではなかった? 警部 閣下、お言葉のままに。 [オクタヴィアンは再びカーテンの間から頭を突き出す。] 男爵 [オクタヴィアンに隠れるように激しく合図し、同時に元帥夫人が彼に気づかないように不安げに苦心する。と、左手の扉から足音が近づくのが聞こえ、そちらへ急ぎ、扉に背中を押し付けて立ち、愛想の良い身振りをして元帥夫人に向かってまったく気後れのしていない態度を取り繕おうと努力する。] ええい、そこにとどまってなさい! 元帥夫人 [左手に来て、じっと待つような表情で男爵を見つめる。] オクタヴィアン [男爵が背を向けるやいなや、男性の服を着てカーテンの間から出て来る。] 約束と違うじゃない、マリー・テレーズ、驚いたよ! 元帥夫人 [あたかもオクタヴィアンの言うことを聞いていない風に、愛想よく期待するような眼差しをずっと男爵へ向け続ける。男爵は極度の困惑のなか、扉と元帥夫人の双方に注意を振り分けている。] [左手の扉が力づくで開けられ、そのために、それまで無駄な努力で扉に体を強く押し付けていた男爵は突然激しく突き飛ばされる。そしてファニナルの下僕二人がゾフィーを中に入れる。] ゾフィー [男爵の陰に隠れて見えない元帥夫人を見ることなく] 私のお父様よりご伝言があります… 男爵 [ゾフィーの言葉を遮って、抑えた声で] 今はその時ではない、なんてこった!呼ばれるまで待つことはできないのかね?この酒場であなたをお披露目してほしいのかい? オクタヴィアン [静かに歩み出て、元帥夫人へ抑えた声で] あちらがそのお嬢さんです、彼女のために… 元帥夫人 [肩越しにオクタヴィアンへ、抑えた声で] ちょっと急ぎすぎよ、ロフラーノ。私にも彼女が誰かは分かるわ。シャルマン(チャーミング)な子ね。 [オクタヴィアンはカーテンの向こうへするりと戻る。] [元帥夫人は静かに警部と話をする。] ゾフィー [扉に背を付け、思わず男爵が一歩下がるほど鋭い口調で] あなたはこの世の誰に対しても私をお披露目いたしません、あなたと今後関わりを持つことはほとんどないでしょうから。 そしてお父様よりあなたにお伝えします。もしあなたがこれ以上厚かましく振舞い続け、私どもの街の館から百歩以内にあなたの鼻面を見せようものなら、あなたの身に何が起ころうとあなたの責任です。以上が、お父様からあなたへのご伝言です。 男爵 [激高して] コルポディバッコ!いったいなんという無作法な話だ? ゾフィー あなたにふさわしいことです。 男爵 [我を忘れて、彼女を押しのけて扉の向こうへ行こうとする] おい、ファニナル、私は… [二人のファニナルの下僕が前に出てきて、彼を止め、後ろに押し戻す。] ゾフィー そうはさせません! [扉の中に入り、彼女の後ろで扉が閉まる。] 男爵 [扉に向かって吠える] 起こったことは全て許して忘れてやる用意はあるぞ! 元帥夫人 [男爵の背後に歩み寄っていて、その肩を軽く叩く] ただ大人しくして、去りなさい、さあ、いち、に… 男爵 [向きを変え、彼女を見つめる] またなんでです? 元帥夫人 [快活に、優位にたって] ディニテ(威厳)を保って立ち去りなさい! 男爵 [言葉を失う] 私が?なんですと? 元帥夫人 モヴェ・ジュ(下手なプレー)でボンヌ・ミヌ(滑稽な姿)をさらしてしまったのよ。身分ある人として踏みとどまりなさい。 男爵 [言葉を失って彼女を見つめる] ゾフィー [静かに再び入ってくる。彼女の眼差しはオクタヴィアンを探す。] 元帥夫人 [右手後方に警備員とともに立っている警部へ] おわかりでしょう、警部殿、全てがただの笑劇で、それだけのことですの。 警部 よくわかりました。私は謹んで撤収させていただきます。 [退場、二人の警備員も彼に従う] ゾフィー [独白、愕然として] 全てがただの笑劇で、それだけのことですの。 [二人の女性の目が遇う。ゾフィーは元帥夫人に間の悪いお辞儀をする。] BARON Polizei, Polizei! Kommissarius mit zwei Wächtern treten auf. Alles rangiert sich, ihnen Platz zu machen. KOMMISSARIUS scharf Halt! Keiner rührt sich! Was ist los? Wer hat um Hilf’ geschrien? Wer hat Skandal gemacht? VALZACCHI zu Octavian Oh weh, was machen wir? OCTAVIAN Verlaß Er sich auf mich! und laß Er’s gehn, wie’s geht. VALZACCHI Zu Euer Exzellenz Befehl. BARON auf ihn zu, mit der Sicherheit des großen Herrn Is all’s in Ordnung jetzt. Bin mit ihm wohl zufrieden. Hab’ gleich erhofft, daß in Wien all’s wie am Schnürl geht. vergnügt Schaff’ Er das Pack mir vom Hals. Ich will in Ruh’ soupieren. KOMMISSARIUS Wer ist der Herr? Was gibt dem Herrn Befugnis? Ist Er der Wirt? Baron sperrt den Mund auf scharf Dann halt’ Er sich gefällig still und wart’ Er, bis man Ihn vernehmen wird. BARON retiriert sich etwas, perplex, beginnt nach seiner Perücke zu suchen, die in dem Tumult abhanden gekommen ist und unauffindbar bleibt. KOMMISSARIUS setzt sich, die zwei Wächter nehmen hinter dem Kommissar Stellung Wo ist der Wirt? WIRT devot Mich dem Herrn Oberkommissarius schönstens zu rekommandieren. KOMMISSARIUS Die Wirtschaft da rekommandiert Ihn schlecht. Bericht Er jetzt! WIRT Herr Kommissar! KOMMISSARIUS Von Anfang! WIRT Der Herr Baron - KOMMISSARIUS Der große Dicke da? Wo hat Er sein Paruckl? BARON der die ganze Zeit gesucht hat Um das frag’ ich Ihn! WIRT Das ist der Herr Baron von Lerchenau. KOMMISSARIUS Genügt nicht. BARON Was? KOMMISSARIUS Hat Er Personen nahebei, die für Ihn Zeugnis geben? BARON Gleich bei der Hand. Da. Mein Sekretär ein Italiener. VALZACCHI wechelt mit Octavian einen Blick des Einverständnisses Ick excusier mick. Ick weiß nix. Die Herr kann sein Baron, kann sein auch nit. Ick weiß von nix. BARON außer sich Das ist doch stark. Wällisches Luder, falsches! KOMMISSARIUS zum Baron, scharf Fürs erste moderier’ Er sich! OCTAVIAN der bisher ruhig rechts gestanden, tut nun, als ob er in Verzweiflung hin und her irrend, den Ausweg nicht fände und das Fenster für eine Ausgangstür hält Oh mein Gott, in die Erd’n möcht ich sinken! Heilige Mutter vom Maria Tafer’l! KOMMISSARIUS Wer ist dort die junge Person? BARON Die? Niemand. Sie steht unter meiner Protektion. KOMMISSARIUS Er selber wird bald eine Protektion sehr nötig haben. Wer ist das junge Ding, was macht Sie hier? blickt um sich Ich will nicht hoffen, daß Er ein gottverdammter Debauchierer und Verführer ist! Da könnt’s Ihm schlecht ergehn. Wie kommt Er zu dem Mädel? Antwort will ich! OCTAVIAN I geh ins Wasser! rennt gegen den Alkofen, wie um zu flüchten, und reißt den Vorhang auf, sodaß man das Bett friedlich beleuchtet dastehen sieht. KOMMISSARIUS erhebt sich Herr Wirt, was seh ich da? Was für ein Handwerk treibt denn Er? WIRT verlegen Wenn ich Personen von Stand zum Speisen oder Nachtmahl hab’..... KOMMISSARIUS Halt’ Er den Mund. Ihn nehm’ ich später vor. zum Baron Jetzt zähl’ ich noch bis drei, dann will ich wissen, wie Er da zu dem jungen Bürgermädchen kommt! Ich will nicht hoffen, daß Er sich einer falschen Aussag’ wird unterfangen. Wirt und Valzacchi deuten dem Baron durch Geberden die Gefährlichkeit der Situation und die Wichtigkeit seiner Aussage an. BARON winkt ihnen mit Sicherheit, sich auf ihn zu verlassen, er sei kein heuriger Has. Wird wohl kein Anstand sein bei Ihm, Herr Kommissar, wenn eine Standsperson mit seiner ihm verlobten Braut um neune Abends ein Souper einnehmen tut. blickt um sich, die Wirkung seiner schlauen Aussage abzuwarten KOMMISSARIUS Das wäre Seine Braut? Geb’ Er den Namen an vom Vater und’s Logis. Wenn seine Angab’ stimmt mag Er sich mit der Jungfer retirieren! BARON Ich bin wahrhaftig nicht gewohnt, in dieser Weise - KOMMISSARIUS scharf Mach’ Er sein’ Aussag’ oder ich zieh andre Saiten auf. BARON Werd nicht mankieren. schnell Is die Jungfer Faninal, Sophia Anna Barbara, ehliche Tochter des wohlgeborenen Herrn von Faninal, wohnhaft im Hof im eigen Palais. An der Tür haben sich Gasthofpersonal, andere Gäste, auch einige der Musiker aus dem anderen Zimmer neugierig angesammelt. Herr von Faninal drängt sich durch sie durch, eilig aufgeregt in Hut und Mantel. FANINAL Zur Stelle. Was wird von mir gewünscht? auf den Baron zu Wie sieht Er aus? War mir vermutend nicht, zu dieser Stunde in ein gemeines Beisl depeschiert zu werden. BARON sehr erstaunt und unangenehm berührt Wer hat Ihn hierher depeschiert? In drei Teufels Namen. FANINAL halblaut zu ihm Was soll mir die saudumme Frag’, Herr Schwiegersohn? Wo Er mir schier die Tür einrennen läßt mit Botschaft, ich soll sehr schnell herbei und ihn in einer üblen Lage soutenieren, in die Er unverschuld’ter Weise geraten ist. BARON greift sich an den Kopf KOMMISSARIUS Wer ist der Herr? Was schafft der Herr mit Ihm? BARON Nichts von Bedeutung. Is blos ein Bekannter, hält sich per Zufall hier im Gasthaus auf. KOMMISSARIUS Der Herr geb’ seinen Namen an! FANINAL Ich bin der Edle von Faninal. KOMMISSARIUS Somit ist dies der Vater. BARON stellt sich dazwischen, deckt Octavian vor Faninals Blick; eifrig Beileib’ gar nicht die Spur. Ist ein Verwandter, ein Bruder, ein Neveu! Der Wirkliche ist noch einmal so dick. FANINAL sehr erstaunt Was geht hier vor? Wie sieht Er aus? Ich bin der Vater freilich. BARON will ihn forthaben Das Weitre findet sich, verzieh Er sich! FANINAL Ich muß schon bitten. BARON wütend Fahr’ Er heim in Teufels Namen! FANINAL immer ärgerlicher Mein Nam’ und Ehr’ in einem solchen Händel zu melieren Herr Schwiegersohn! BARON versucht, ihm den Mund zu zuhalten. zum Kommissar Ist eine idée fixe. Benennt mich also nur im G’spaß. KOMMISSARIUS Ja, ja, genügt schon. zu Faninal Er erkennt dem nach in diesem Herrn seinen Schwiegersohn? FANINAL Sehr wohl! Wieso sollt ich ihn nicht erkennen? Leicht weil er keine Haar nicht hat? KOMMISSARIUS zum Baron Und Er erkennt nun mehr wohl auch in diesem Herrn wohl oder übel Seinen Schwiegervater? BARON nimmt den Leuchter vom Tisch, beleuchtet sich Faninal genau So, so, la, la! Ja, ja, wird schon der selbe sein. War heut den ganzen Abend gar nicht recht beinand. Kann meinen Augen heut nicht traun. Muß Ihm sagen, liegt hier was in der Luft, man kriegt die Congestion davon. KOMMISSARIUS zu Faninal Dagegen wird von Ihm die Vaterschaft zu dieser ihm verbatim zugeschob’nen Tochter geleugnet. FANINAL bemerkt jetzt erst Octavian Meine Tochter? Da, der Fetzen gibt sich für meine Tochter aus? BARON gezwungen lächelnd Ein G’spaß! Ein purer Mißverstand! Der Wirt hat dem Herrn Kommissarius da was vorerzählt von meiner Brautschaft mit der Faninalschen! WIRT aufgeregt Kein Wort, kein Wort, Herr Kommisarius, laut eigner Aussag! FANINAL außer sich Das Weibsbild arretieren! Kommt am Pranger! Wird ausgepeitscht! Wird eingekastelt in ein Kloster! Ich - ich - ich - BARON Fahr Er nach Haus. Auf morgen in der Früh! Ich klär’ Ihm Alles auf. Er weiß, was Er mir schuldig ist. FANINAL außer sich, vor Wut Laut eignerAussag’! einige Schritte nach rückwärts Meine Tochter soll herauf! Sitzt unten in der Tragchaise! Im Galopp herauf! wieder auf den Baron losstürzend Das zahlt Er teuer! Bring Ihn vor’s Gericht! BARON Jetzt macht Er einen rechten Palawatsch für nichts und wieder nichts. Ein Kavalier braucht ein Roßgeduld, Sein Schwiegersohn zu sein, Parole d’honneur! Ich will mei’ Perrückn! schüttelt den Wirt Mei Perückn will ich sehn! im wilden Herumfahren, um die Perücke zu suchen, faßt er einige der Kinder an und stößt sie zur Seite. VIER KINDER automatisch Papa! Papa! Papa! Papa! Papa! FANINAL fährt zurück Was ist denn das? BARON im Suchen findet er wenigstens seinen Hut, schlägt mit dem Hut nach den Kindern. Gar nix! Ein Schwindel! Kenn nit das Bagagi! Sie sagt, daß sie verheirat war mit mir. Käm zu der Schand’ so wie der Pontius ins credo SOPHIE kommt im Mantel eilig herein, man macht ihr Platz. An der Tür sieht man die Faninalschen Bedienten, jeder eine Tragstange der Sänfte haltend. Baron sucht die Kahlseite seines Kopfes vor Sophie mit dem Hut zu beschatten, indeß Sophie auf ihren Vater zugeht. CHOR DER ZUSCHAUER Die Braut! Oh, was für ein Skandal! FANINAL zu Sophie Da schau dich um. Da hast du den Herrn Bräutigam. Da die Famili von dem saubern Herrn! Die Frau mitsammt die Kinder! Da das Weibsbild g’hört linker Hand dazu! Nein, das bist du, laut eigner Aussag’ Du! Möchtst in die Erd’n sinken, was? Ich auch! SOPHIE freudig aufatmend Bin herzensfroh! Seh ihn mit nichten an dafür. FANINAL Sieht ihn nicht an dafür. immer verzweifelter Sieht ihn nicht an dafür. Mein schöner Nam’! Ich trau mi’ nimmer übern Graben! Kein Hund nimmt mehr ein Stükk’l Brot von mir! er ist dem Weinen nahe CHOR die an der Tür stehenden Der Skandal! Der Skandal! Der Skandal für Herrn von Faninal! FANINAL Die ganze Wiener Stadt! Die schwarze Zeitung! DIE KÖPFE AUS DER WAND UND CHOR UNTER DER ERDE in der Wand und aus dem Fußboden auftauchend; dumpf Der Skandal, der Skandal für Herrn von Faninal! FANINAL Da! Aus dem Keller! Aus der Luft! Die ganze Wiener Stadt! auf den Baron zu, mit geballter Faust Oh! Er Filou! Mir wird nicht gut! Ein Sessel! Bediente springen hinzu, fangen ihn auf. Zwei desgleichen haben vorher ihre Stange einem der Hintenstehenden zugeworfen. Sophie ist angstvoll un ihn bemüht. Wirt springt gleichfalls hinzu. Sie nehmen ihn auf und tragen ihn ins Nebenzimmer. Mehrere Kellner, den Weg weisend, die Tür öffnend, voran. Baron wird in diesem Augenblicke seiner Perücke ansichtig, die wie durch Zauberhand wieder zum Vorschein gekommen ist, stürzt darauf los, stülpt sie sich auf und gibt ihr vor dem Spiegel den richtigen Sitz. Mit dieser Veränderung gewinnt er seine Haltung so ziemlich wieder, begnügt sich aber, Annina und den Kindern, deren Gegenwart ihm trotz allem nicht geheuer ist, den Rücken zu kehren. Hinter Herrn von Faninal und seiner Begleitung hat sich die Türe links geschlossen. Wirt und Kellner kommen bald darauf leise wieder heraus, holen Medikamente, Karaffen mit Wasser und anderes, das in die Tür getragen und von Sophie in der Türspalte übernommen wird. BARON nunmehr mit dem alten Selbstgefühl auf den Kommissarius zu Sind desto eher im Klaren! Ich zahl, ich geh! zu Octavian Ich führ’ Sie jetzt nach Haus. KOMMISSARIUS Da irrt Er sich! Mit Ihm jetzt weiter im Verhör! auf den Wink des Kommissarius entfernen die beide Wächter alle übrigen Personen aus dem Zimmer, nur Annina mit den Kindern bleibt an der linken Wand stehen. BARON Laß Er’s jetzt gut sein. War ein G’spaß. Ich sag Ihm später, wer das Mädel ist. Geb Ihm mein Wort Ich heirat sie wahrscheinlich auch einmal. Da hinten dort, das Klumpret ist schon stad. macht Miene, Octavian abzuführen Da sieht Er, wer ich bin und wer ich nicht bin! OCTAVIAN macht sich los I geh nit mit dem Herrn! BARON halblaut I heirat Sie, verhält Sie sich mit mir. Sie wird noch Frau Baronin, so gut gefallt Sie mir! OCTAVIAN Octavian reißt sich vom Arm des Barons los. gesprochen „Herr Kommissar, ich geb was zu Protokoll, aber der Herr Baron darf nicht zuhör’n dabei.‟ Auf den Wink des Kommissars drängen die beiden Wächter den Baron nach vorne rechts. Octavian scheint dem Kommissar etwas zu melden, was diesen sehr überrascht. Der Kommissarius begleitet Octavian bis an den Alkoven. Octavian verschwindet hinter dem Vorhang. BARON zu den Wächtern, familiär, halblaut, auf Annina deutend Kenn’ nicht das Weibsbild dort, auf Ehr’. War grad beim Essen. Hab’ keine Ahnung, was es will. Hätt’ sonst nicht selber um die Polizei - Der Kommissar scheint sich zu amüsieren und ist den Spalten des Vorhangs ungenierter Weise nahe. BARON bemerkt die Heiterkeit des Kommissars, plötzlich sehr aufgeregt über den unerklärlichen Vorfall Was geschieht denn dort? Ist wohl nicht möglich das? Der Lakkl! Das heißt Ihr Sittenpolizei? Ist eine Jungfer! Eine Jungfer. er ist schwer zu halten Steht unter meiner Protektion. Beschwer’ mich! Hab’ ein Wörtel drein zu reden! Er reißt sich los, will gegen das Bett hin. Sie fangen und halten ihn wieder. Aus dem Alkoven erscheinen Stück für Stück die Kleider der Mariandl. Der Kommissar macht ein Bündel draus. BARON immer aufgeregt, ringt, seine beiden Wächter loszuwerden. Sie halten ihn mühsam, während Octavians Kopf aus einer Spalte des Vorhanges hervorsieht. Muß jetzt partout zu ihr! Kellner herein, reißen die Türe auf. WIRT hereinstürzend Ihre hochfürstliche Gnaden, die Frau Fürstin Feldmarschall! Zuerst werden einige Menschen in der Marschallin Livrée sichtbar, dann der Leiblakai des Barons; sie rangieren sich. Die Marschallin tritt ein, der kleine Neger trägt ihre Schleppe. BARON hat sich von den Wächtern losgerissen, wischt sich den Schweiß von der Stirne, eilt auf die Marschallin zu Bin glücklich über Maßen, hab’ die Gnad’ kaum meritiert. Schätz’ Dero Gegenwart hier als ein Freundstück ohne Gleichen. OCTAVIAN steckt den Kopf zwischen dem Vorhang hervor Marie Theres’, wie kommt Sie her? MARSCHALLIN regungslos, antwortet nicht, sieht sich fragend um. KOMMISSARIUS auf die Fürstin zu, in dienstlicher Haltung Fürstliche Gnaden, melde mich gehorsamst als Vorstands-Unterkommissarius - Leiblakai auf den Baron zu, stolz und selbstzufrieden. Baron gibt ihm als Zeichen seiner Zufriedenheit. BARON Er sieht, Herr Kommissar, die Durchlaucht haben selber sich bemüht. Ich denk’, Er weiß, woran Er ist. MARSCHALLIN zum Kommissar Er kennt mich? Kenn ich Ihn nicht auch? Mir scheint beinah’. KOMMISSARIUS Sehr wohl! MARSCHALLIN Dem Herrn Feldmarschall sein’ brave Ordonanz gewest? KOMMISSARIUS Fürstliche Gnaden, zu Befehl. Octavian steckt abermals den Kopf zwischen den Vorhängen hervor. BARON winkt Octavian heftig, zu verschwinden, ist zugleich ängstlich bemüht, daß die Marschallin nichts merke. Dann hört er, wie sich Schritte der Tür links vorn nähern, stürzt hin, stellt sich mit dem Rücken gegen die Tür, durch verbindliche Gebärden gegen die Marschallin bestrebt, seinem Gebaren den Schein völliger Unbefangenheit zu geben. Bleib’ Sie zum Sakra, hinten dort! MARSCHALLIN kommt gegen links, mit zuwartender Miene den Baron anblickend. OCTAVIAN in Männerkleidung tritt zwischen den Vorhängen hervor, sobald der Baron ihm den Rücken kehrt. War anders abgemacht, Marie Theres’, ich wunder mich! MARSCHALLIN als hörte sie Octavian nicht, hat fortwährend den verbindlich erwartungsvollen Blick auf den Baron gerichtet, der in der äußersten Verlegenheit zwischen der Tür und der Marschallin seine Aufmerksamkeit teilt. Die Türe links wird mit Kraft geöffnet, sodaß der Baron, der vergebens versucht hatte, sich dagegen zu stemmen, wütend zurückzutreten genötigt ist. 2 Faninalsche Diener lassen jetzt Sophie eintreten. SOPHIE ohne die Marschallin zu sehen, die ihr durch den Baron verdeckt ist Hab’ Ihm von mei’m Herrn Vater zu vermelden... BARON Sophie ins Wort fallend, halblaut Ist jetzo nicht die Zeit, Kreuzelement! Kann Sie nicht warten, bis daß man Ihr rufen wird? Meint Sie, daß ich Sie hier im Beisl präsentieren werd’? OCTAVIAN ist leise hervorgetreten, zur Marschallin halblaut Das ist die Fräulein, die, um derentwillen - MARSCHALLIN über die Schulter zu Octavian, halblaut Find Ihn ein bissl empressiert, Rofrano. Kann mir wohl denken, wer sie ist. Find’ sie charmant. Octavian schlüpft zwischen die Vorhänge zurück. Die Marschallin spricht leise mit dem Kommissar. SOPHIE Den Rücken an der Tür, so scharf, daß der Baron unwillkürlich einen Schritt zurückweicht. Er wird mich keinen Menschen auf der Welt nicht präsentieren, dieweilen ich mit Ihm auch nicht so viel zu schaffen hab. Und mein Herr Vater laßt Ihm sagen wenn Er also weit die Frechheit sollte treiben, daß man Seine Nasen nur erblicken tät auf hundert Schritt von unserm Stadtpalais, so hätt Er sich die bösen Folgen selber zuzuschreiben. Das ist’s, was mein Herr Vater Ihm vermelden läßt. BARON zornig Corpo, di bacco! Was ist das für eine ungezogne Sprache? SOPHIE Die Ihm gebührt. BARON außer sich, will an ihr vorbei, zur Tür hinein He Faninal, ich muß - Die zwei Faninalschen Diener treten hervor, halten ihn’ auf, schieben ihn zurück. SOPHIE Er untersteh sich nicht! sie tritt in die Tür, die sich hinter ihr schließt. BARON gegen die Tür brüllend Bin willens, alles Vorgefall’ne vergeben und vergessen sein zu lassen! MARSCHALLIN ist von rückwärts an den Baron herangetreten und klopft ihn auf die Schulter Laß Er nur gut sein und verschwind Er auf eins, zwei - BARON dreht sich um, starrt sie an Wieso denn? MARSCHALLIN munter, überlegen Wahr Er sein Dignité und fahr Er ab! BARON sprachlos Ich? Was? MARSCHALLIN Mach’ Er bonne mine à mauvais jeu so bleibt Er quasi doch noch eine Standsperson. BARON starrt sie stumm an. SOPHIE tritt leise wieder heraus. Ihre Augen suchen Octavian. MARSCHALLIN zum Kommissar, der hinten rechts steht, desgleichen seine Wächter Er sieht, Herr Kommissar Das ganze war halt eine Farce und weiter nichts. KOMMISSARIUS Genügt mir. Retirier mich ganz gehorsamst. tritt ab, die beiden Wächter hinter ihm SOPHIE vor sich, erschrocken Das ganze war halt eine Farce und weiter nichts. Die Blicke der beiden Frauen begegnen sich Sophie macht der Marschallin einen verlegenen Knix. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@mmnakai Strauss,Richard/Der Rosenkavalier/III-3
https://w.atwiki.jp/oper/pages/206.html
第一幕 [元帥夫人の寝室。左のアルコーヴ(壁の一部をくぼませた小部屋)内には大きなテントの形をした天蓋付き寝台。寝台の脇には三つ折りの中国の屏風があり、その後に衣服が落ちている。少し離れて小さな机一脚と一組の椅子。左の小さなソファの上には剣が鞘に収められて置いてある。右には大きな観音開きの扉が控えの間に通じている。中央には、ほとんど見えないが、小さな扉が壁に埋め込まれている。その外に扉はない。アルコーヴと小さな扉の間の壁沿いに化粧台と一組のひじ掛け椅子が置かれている。寝台の幕は引き開けられている。半開きの窓から、明るい朝日が注ぎ込む。庭で小鳥が歌うのが聞える。(幕が開く。)オクタヴィアンは寝台の前のスツールの上に膝をついて元帥夫人を放さないでいる。元帥夫人は寝台に横たわり、軽く絡みついている。彼女の顔は見えず、ただそのとても美しい手と腕が見え、腕からはレースの袖が垂れている。] オクタヴィアン [熱狂的に] あなたがどんなだったか!あなたがどんなか!一人として知らない、誰にも思いもつきもしないんだ! 元帥夫人 [枕の中に身を起こして] 文句がおあり?カンカン?皆が私がどんなか知っていた方がよろしくて? オクタヴィアン [情熱的に] 天使よ!まさか!天にも昇るほどうれしいんだ、あなたがどんなかを知っているのが僕だけだってことが。誰も知らないんだよ!一人も知らないんだ。あなたを、あなたを、あなたを!この「あなた」ってなに?「あなたと僕」って?意味があるんだろうか?確かに言葉で、単なる言葉でしょう?ねえ、そうでしょう!でも、その中には何かがあるんだ。目がくらむもの、引っぱるもの、あこがれせき立てるもの、焦がし燃えるもの。僕の手が今あなたの手に重なるように、あなたがほしいこと、あなたにすがりつくこと、それが僕、それがあなたに望むこと、でもこの僕はこのあなたの中に消えてしまう……僕はあなたの坊やだけど、僕が正気を失ってしまったら、あなたの坊やはどこへ行ってしまうの? 元帥夫人 [静かに] あなたは私の坊やよ、あなたは私の宝よ! [深く愛情を込めて] 愛しているわ! [抱擁] オクタヴィアン [突然怒りだす] なぜ昼なんだ!昼なんてほしくない!昼なんてなんのためにあるんだ!そしたらあなたはみんなのものになってしまう!真っ暗になれ! [窓に駆け寄って閉め、カーテンを引く。遠くからかすかに鈴の音が聞える。元帥夫人は優しく笑う。] オクタヴィアン 僕のことを笑うの? 元帥夫人 [情愛を込めて] あなたのことを笑う? オクタヴィアン 天使よ! 元帥夫人 かわいい子、私の若くてかわいい子。 [再びかすかな鈴の音] 聞いて! オクタヴィアン いやだよ。 元帥夫人 静かに、聞いて! オクタヴィアン 何にも聞きたくない!だいたい何が来るっていうの? [鈴の音が近付く] きっと手紙とかおべんちゃらを持ってきた伝令かな?ソーローとか、ハーティヒとか、ポルトガル大使とかからさ?ここには誰も入ってこさせないよ!ここでは僕が主人だ! [中央の小扉が開き、銀の鈴をたくさんぶら下げた黄色の衣装をまとった子供の黒人が、チョコレートを載せた盆を捧げながらちょこちょこと敷居をまたぐ。扉は黒人の後で見えざる手により閉められる。] 元帥夫人 早く、隠れて!朝食だわ。 オクタヴィアン [屏風の裏に滑り込む。] 元帥夫人 さっさと剣を寝台の後に片付けて! オクタヴィアン [急いで剣を取って隠す。] 元帥夫人 [天蓋の幕を引いて閉めてから、体をもとのように横たえる。] 黒人の子供 [小机の上に盆を置き、机を前方に押し、ソファをその隣にぐいと押し寄せると、小さな腕を胸の前で組んだ姿勢で寝台に向かって深くお辞儀をする。それから顔はいつも寝台に向けたまま後方に下がりながら、愛くるしく踊る。扉でもう一度お辞儀をして、姿を消す。] 元帥夫人 [寝台の幕の間から出てくる。毛皮の縁取りをした軽い上掛けを羽織っている。] オクタヴィアン [壁と屏風の間から出てくる。] 元帥夫人 間抜け、考えなし!ご婦人の寝室に剣をほっぽらかしておく人がありますか?もっときちんとした習慣を身に付けていないの? オクタヴィアン 僕の振る舞いがご不快なら、僕がこういったことに手慣れていないことがご不満なら、いったい僕のどんなところがお気に召すのかわかりません! 元帥夫人 [ソファの上で、情愛を込めて] 哲学しないで、恋人さま、そしてこっちへいらっしゃい。朝御飯を食べましょう。なにごともその時があるものよ。 オクタヴィアン [彼女の隣に座る。親密に朝食をとる。オクタヴィアンが彼女の膝の上に頭を寝かせる。彼女は彼の髪をなでる。彼は彼女を見上げる。静かに] マリー・テレーズ! 元帥夫人 オクタヴィアン! オクタヴィアン ビシェッテ(牝鹿ちゃん)! 元帥夫人 カンカン! オクタヴィアン 僕の宝物! 元帥夫人 私の坊や! [朝食を続ける] オクタヴィアン [楽しげに] 元帥はクロヴァシアの森にいて熊や山猫を狩っていて、そして僕は、僕はここにいて、若い僕は、何を狩っている? [弾けるように] 僕は幸運だ、僕は幸運だよ! 元帥夫人 [影が顔をよぎる] 元帥のことはそっとしておきなさい!彼の夢を見たのよ。 オクタヴィアン 昨日の夜、彼の夢を見たの?昨日の夜? 元帥夫人 自分の夢には指図できないわ。 オクタヴィアン 昨日の夜、ご主人の夢を見たというの?昨日の夜? 元帥夫人 そんな目をしないで。どうすることもできないわ。彼が家に帰って来たのよ。 オクタヴィアン [静かに] 元帥が? 元帥夫人 中庭に馬や人の物音がして、彼も中庭にいたの。驚いてすぐに目が覚めたわ。やだわ。見てちょうだい。私は本当に子供だわ。まだ中庭から音が聞えるの。頭の中で鳴っているのかしら。ひょっとしてあなたにも何か聞える? オクタヴィアン ええ、もちろん何か聞えるけれど、それがご主人なわけあるもんかい!彼がどこにいるのか、考えてごらんよ。ライツェンラントだよ。エッセクよりもまだ遠いところだよ。 元帥夫人 それは本当に充分遠いの?なら、きっとほかの音なんでしょう。それならいいわ。 オクタヴィアン すごく不安そうな目をしているよ、テレーズ? 元帥夫人 知ってるでしょう、カンカン。遠くにいるかも知れないけれども、元帥はほんとうにとっても素早いのよ。ある時、 [言いやめる] オクタヴィアン ある時なにがあったの? 元帥夫人 [気を取られ、耳をそばだてる] オクタヴィアン [嫉妬して] ある時何があったの?ある時何があったの?ねえ、ねえ!ある時何があったの? 元帥夫人 もう、いい子にして。何もかも知る必要はないわ。 オクタヴィアン そうやって僕をもてあそぶ! [絶望してソファの上に身を投げる。] 僕は不幸な人だ。 元帥夫人 さあ、すねないで。大切なのは今よ。 [聞く] あれは元帥よ。他所の人なら、控えの間の音でそれとわかるわ。絶対に主人よ、衣装部屋から入ってこようとして召使いと言い争うのなんて。カンカン、主人だわ。 オクタヴィアン [剣を取りに走り、それから右に駆け寄る。] 元帥夫人 そっちはだめ。そっちは控えの間よ。そっちには出入りの業者や召使いがたくさんいるわ。あっちよ! オクタヴィアン [小扉に向かって走る。] 元帥夫人 遅すぎたわ!もう衣装部屋まで来てるわ。こうなったら最後の手段よ!隠れて! [一瞬、途方に暮れた後] そっちよ! オクタヴィアン 来たら僕が飛びかかるよ!あなたの隣にいる! 元帥夫人 そっちの寝台の後よ!そっちの幕の中に!そして動かないで! オクタヴィアン [ためらって] もし僕がそこで捕まったら、あなたはどうなるの、テレーズ? 元帥夫人 [懇願しながら] 隠れて、かわいい子! オクタヴィアン [屏風の脇で] テレーズ! 元帥夫人 [いらいらと足踏みをしながら] じっとしているのよ! [目をきらきらと輝かせながら] 見てみたいの。私がここに立っている時に、あえてそっちに入っていくのかどうか。私はナポリの将軍とは違うのよ。持ち場からは絶対に動かないわ。 [きびきびと小さな扉の側まで行き、耳を傾ける。] 私の召使いたちは勇敢だわ。彼をここにいれまいと、私は寝てると言っているわ。とっても勇敢だわ! [衣装部屋の物音は大きくなり続ける。耳をそばだてる] あの声!あれは元帥の声とはまったく違うわ!「男爵様」と言っているわ。他所の人だわ。 [嬉しそうに] カンカン、あれはお客だわ。 [笑う] 急いで服を着るのよ。でも召使いたちに見つからないように、まだ隠れていてね。でも、あの嫌な大声には聞き覚えがあるわ。誰だったかしら?大変、あれはオックスよ。親戚の、レルヒェナウの、オックス・アウス・レルヒェナウだわ。いったい何の用かしら?イエス様マリア様! [つい笑い出す] カンカン、聞いている?カンカン、覚えていない? [左奥に数歩歩み寄る] 5、6日前の手紙……馬車に乗っていて、車の扉のところまで手紙が届けられたことがあったじゃない。あれがオックスからの手紙だったのよ。そして、私には何が書いてあったかさっぱり分からないわ。 [笑う] 全部あなたのせいよ、カンカン! 執事の声 [外で話している] 廊下でお待ちください、閣下! 男爵の声 [外で] いったいどこで礼儀を学んだのかね?レルヒェナウ男爵は控えの間で待たないよ。 元帥夫人 カンカン、何をしているの?どこに隠れているの? オクタヴィアン [女物のスカートと短い上着を着て、髪はハンカチとリボンをボンネットのようにして、出てきて、膝を折ってお辞儀をする] ご用でごぜえますか、侯爵夫人さま。おらはまだお仕えに出て日が短えです。 元帥夫人 まあ、かわいい子!だけどあと一回しか接吻してあげられないわ。 [急いで接吻する。外で新たに音がする] ドアをこじ開けるつもりだわ、あの御仁は。なんとか出ていってね。召使いの間を大胆にすり抜けるのよ。ほんとうになんて賢いいたずらっ子なのかしら!後でまたいらっしゃいね。でも男の人の格好をして表の扉からいらしてね、できれば。 [元帥夫人は扉に背を向けて座り、チョコレートを飲み始める。オクタヴィアンは素早く小扉へ向い、反対側へ行こうとする。その瞬間、扉が勢いよく引き開けられ、オックス男爵、および家僕たちが空しくも彼を引きとどめようとしながら入ってくる。オクタヴィアンは頭を低くして機敏に逃げ出そうとするも、男爵とぶつかってしまい、当惑して扉の左側の壁沿いに体を押し付ける。三人の家僕が男爵と同時に入ってきて、なすすべなく立つ。] 男爵 [尊大に家僕たちへ向かって] 言うまでもなく閣下はお会いになる。 [進み出る。家僕はその左にいて道を遮ろうとする。オクタヴィアンに興味を持って] 失礼、かわいいお嬢さん。 オクタヴィアン [当惑して壁に向かう] 男爵 [気取ってわざとらしく腰を低くして] 失礼、かわいいお嬢さん、と申したのですが。 元帥夫人 [肩越しに見て、立ち上がって男爵を出迎えに歩み寄る] 男爵 [オクタヴィアンに向かって慇懃に] どこかおけがをさせませんでしたか? 家僕たち [男爵を引っぱる。静かに] 侯爵夫人閣下! 男爵 [フランス風のお辞儀を二度繰り返す] 元帥夫人 とてもお元気そうですね、閣下。 男爵 [再びお辞儀する。家僕へ] 君もよくわかっただろう。閣下が私にお会いになって喜んでいらっしゃるのが。 [男爵は世慣れた軽妙さで元帥夫人に向いながら手を差し伸べ、彼女も手を見せる。] それに閣下が喜ばれないわけがない!身分の高い者同士にとって早い時間など何の関係がありましょうか?かつてはまことに毎日毎日、我がブリオッシュ侯爵夫人のもとに朝のご挨拶に伺ったものです。閣下はお風呂に入っておられて、私との間には小さな屏風しか隔てるものが無かったのですよ。驚かざるを得ませんよ。 [怒って見回しながら] 閣下の家僕ときたら… オクタヴィアン [壁沿いにアルコーヴへ向かって忍び寄り、できる限り寝台の影に身を隠そうとする。] 元帥夫人 お許しください。言われたとおりに振る舞っただけなのですよ。今朝は片頭痛がしまして。 [元帥夫人の合図で家僕たちは小さなソファとひじ掛け椅子一脚をより前に動かし、立ち去る。] 男爵 [たびたび背後を振り返る] 元帥夫人 [男爵にひじ掛け椅子に座るよう勧めてから、自らはソファに腰を下ろす。] 男爵 [座りかけるが、かわいい小間使いのことに気を取られている。独白] なんてかわいいんだ!きれいないい子だ! 元帥夫人 [立ち上がり、儀礼的に改めて席を勧める] 男爵 [ためらいながら座り、かわいい小間使いに完全に背を向けないように苦心する。] 元帥夫人 まだ本調子じゃないんですの。御兄様にはどうかおわかりいただければと思いますわ。 男爵 もちろんです [向きを変えてオクタヴィアンを見る] 元帥夫人 私の小間使いですの。田舎からきた若い子で、閣下にはご迷惑ではないかと心配ですわ。 男爵 本当にすてきだ!何ですって?とんでもない!まったく逆です! [男爵はオクタヴィアンに手で合図し、それから元帥夫人に] 閣下も驚きになられたと存じます。私が新郎として [見回す] なんといいますか… 元帥夫人 新郎として? 男爵 ええ、閣下には当方からのお手紙で事細かに… [独白] 新人だな。うまそうだ。十五にもならないだろう。 元帥夫人 [安心して] 手紙で。もちろん。ええ、手紙ですよね。お相手の幸運な方はどなたでしたっけ。ここまで名前が出かかっているんですのよ。 男爵 何ですか? [後方に] とびきり若い!ぴちぴち!洗い立て!すばらしい! 元帥夫人 ええっと、花嫁はどなた? 男爵 ファニナル嬢です。 [かるく不満そうに] 閣下には名前もお伝えしたはずですが。 元帥夫人 もちろんですとも!私の頭がどうかしていますわ。ただ御一門はこちらの方でいらして? オクタヴィアン [忙しげに盆を取り上げ、男爵のひときわ背後に入ろうとする。] 男爵 [強調して] 当然です、閣下、こちらのものです。陛下の恩寵によって貴族に列せられたものです。軍に納入しておりまして、ニーダーラントにおります軍に。 元帥夫人 [もどかしげに、オクタヴィアンに下がるように目で合図する。] 男爵 [元帥夫人の表情をまったく取り違える] 閣下がこの不釣り合いな結婚にお美しい額をしかめられるのもわかります。しかし、これはもう確かに、この女の子が天使のようにかわいいんですな。修道院から出たてでして。一人っ子でして [語気を強めて] この男はヴィーデンに家を十二軒と、ホーフ(宮殿地区)に館をもっておまして、そして健康状態が [ほくそ笑みながら] あまりよろしくないんですな。 元帥夫人 親愛なる御兄様、よくわかりましたわ。とてもよいお話だということが [オクタヴィアンに下がるように合図する。] 男爵 そして閣下の面前で恐縮ですが、私自身は彼ら二人に充分なだけの高貴な血をこの体の中に持っていると自負しておりますし、まあ、人は結局変わることはできませんからな、コルポディバッコ(なんたること)!奥様に身分相応の優先権はいずれ手に入れてやることができますし、子供たちに関しては、もし彼らに金の鍵が譲渡されないようなことになっても、ヴァベーネ(問題ない)!ヴィーデンの十二軒の家の十二本の鉄の鍵を頼みにすることができますからな。 元帥夫人 そうでしょうとも!まあ、もちろん、御兄様の子供たちがドンキホーテになることなどありませんでしょう。 オクタヴィアン [盆を持って扉の方に下がろうとする。] 男爵 なぜショコラーデを下げるのです!どうか、どうか!そこに!ツッツッ、いったいなんで! オクタヴィアン [ためらって止まり、顔をそらす。] 元帥夫人 お行き、いいから! 男爵 実を申しますと、閣下、私はほとんど何も食べておらんのですよ。 元帥夫人 [あきらめて] マリアンデル、こちらへいらっしゃい。閣下にお給仕しなさい。 オクタヴィアン [来て給仕。] 男爵 [カップを取り、飲む。] ほとんど何も食べておらんのですよ、閣下。旅行用馬車に朝の五時から乗ってまして、(ちょうどぴったりだな! [オクタヴィアンへ] ここにいなさいね、お嬢ちゃん。お話したいことがあるからね。) [元帥夫人へ、大きな声で] 従者たち全員、馬丁、狩人たち、みんな [むさぼり食う] みんな下の中庭でうちの司祭とおります。 元帥夫人 [オクタヴィアンへ] 行きなさい。 男爵 [オクタヴィアンへ] ビスケットをもう一ついただけるかな。ここにいなさいな。 [静かに] (ほんとにかわいい天使だな。お宝だ、べっぴんだ。) [元帥夫人へ] …「白馬」へ行く途中でして、そちらへ宿泊いたしますが、それは明後日まででして…… [声をひそめてオクタヴィアンへ] (なんかきれいなものをあげるからね、おまえさんと…) [元帥夫人へ、極めて大声で] 明後日まででして… [急いでオクタヴィアンへ] (二人っきりで仲良くしよう!どうだい?) 元帥夫人 [オクタヴィアンの喜劇的な仕草に笑いをこらえきれない。] 男爵 [元帥夫人へ] それからファニナルの館に移ります。当然ながら、その前に新郎の代理人を… [憤激した様子でオクタヴィアンへ] いいから待たんかね?…生まれ高貴なる新婦殿へ派遣し、銀の薔薇を届けねばなりません、貴族の故実に従いましてな。 元帥夫人 それで閣下は、親族のうちからどなたをこの名誉ある立場にお選びに? 男爵 それについて閣下の御助言をいただきたいという一心で、このように失礼ながら旅行服にて本日の朝のお目通りに… 元帥夫人 私に? 男爵 書簡にて恭順の意を尽くしてお願いしましたとおりでございます。このようなへりくだりましての請願がご機嫌を損ねたというほど私が不運であろうことはまさか… [背を後ろにもたせかけ、オクタヴィアンへ] 僕が君のほしいものをあげよう。君にはその価値がある! 元帥夫人 まさか、とんでもない!閣下の新郎としての最初のご訪問の代理人を親族から… 誰がいいかしら?プライシンク兄様?どう?ランベール兄様?私が… 男爵 閣下のお美しいお手にお任せいたします。 元帥夫人 わかりました。お夕食をご一緒にいかが、御兄様?明日はどうかしら?その時にご推薦いたしましょう。 男爵 まことに恐れ入ります。 元帥夫人 [立ち上がろうとして] ですが 男爵 [ひそめた声でオクタヴィアンへ] もどってらっしゃい!それまでいなくならないからな! 元帥夫人 [独白] まあ! [大きな声で] そこにおいでなさい!他になにか御兄様のお役にたてますかしら? 男爵 まことに恐縮ではありますが、閣下の公証人にご紹介いただければありがたく存じます。夫婦財産契約に関することなのですが。 元帥夫人 私の公証人はわりと頻繁に朝に参りますのよ。マリアンデル、控えの間で待っているかどうか見てきなさい。 男爵 なぜ小間使いを?閣下のお世話が私のために行き届かなくなるではありませんか。 [彼女を引き止める] 元帥夫人 御兄様、おとなしく行かせておあげなさい。 男爵 [生き生きと] そうはいきません。あなたは閣下のお申し付けを伺えるようここにいなさい。すぐに家僕のだれかがやってくるでしょう。[揺れながら] こんなかわいこちゃんを、まったく、あんな下劣な家僕連中の中に送るなんて [彼女をなでる] 元帥夫人 お気使いが過ぎますわ。 執事 [入ってくる] 男爵 ほら、言ったじゃないですか。彼が閣下にご報告しますよ。 元帥夫人 [執事へ] シュトゥルーハン、私の公証人は次の間に控えているかしら? 執事 侯爵夫人閣下におかれましては、公証人、それから管理人、それから料理長、それから、シルヴィア様が送られました歌手とフルート奏者が控えております。 [冷たく] その他にいつものろくでもない連中がおります。 ERSTER AUFZUG Das Schlafzimmer der Feldmarschallin. Links im Alkoven das grosse zeltförmige Himmelbett. Neben dem Bett ein dreiteiliger chinesischer Wandschirm hinter dem Kleider liegen. Ferner ein kleines Tischchen und ein paar Sitzmöbel. Auf einem kleinen Sofa links liegt ein Degen in der Scheide. Rechts grosse Flügeltüren in das Vorzimmer. In der Mitte, kaum sichtbar, kleine Türe in die Wand eingelassen. Sonst keine Türen. Zwischen dem Alkoven und der kleinen Türe steht ein Frisiertisch und ein paar Armsessel an der Wand. Die Vorhänge des Bettes sind zurückgeschlagen. Durch das halbgeöffnete Fenster strömt die helle Morgensonne herein. Man hört im Garten die Vöglein singen. (Vorhang auf.) Octavian kniet auf einem Schemel vor dem Bett und hält die Feldmarschallin, die im Bett liegt, halb umschlungen. Man sieht ihr Gesicht nicht, sondern nur ihre sehr schöne Hand und den Arm, von dem das Spitzenhemd abfällt. OCTAVIAN schwärmerisch Wie du warst! Wie du bist! Das weiß niemand, das ahnt keiner! MARSCHALLIN richtet sich in den Kissen auf Beklagt Er sich über das, Quinquin? Möcht’ Er, dass viele das wüssten? OCTAVIAN feurig Engel! Nein! Selig bin ich, dass ich der Einzige bin, der weiß, wie du bist! Keiner ahnt es! Niemand weiß es. Du, Du, Du! - Was heisst das „Du“? Was „Du und ich“? Hat denn das einen Sinn? Das sind Worte, blosse Worte, nicht? Du sag! Aber dennoch Es ist etwas in ihnen, ein Schwindeln, ein Ziehen, ein Sehnen und Drängen, ein Schmachten und Brennen Wie jetzt meine Hand zu deiner Hand kommt, das Zu-dir-wollen, das Dich umklammern, das bin ich, das will zu dir, aber das Ich vergeht in dem Du.... Ich bin dein Bub, aber wenn mir dann Hören und Sehen vergeht - wo ist dann dein Bub? MARSCHALLIN leise Du bist mein Bub, du bist mein Schatz! sehr innig Ich hab’ dich lieb! Umarmung OCTAVIAN fährt auf Warum ist Tag? Ich will nicht den Tag! Für was ist der Tag! Da haben dich alle! Finster soll sein! Er stürzt ans Fenster, schliesst es und zieht die Vorhänge zu. Man hört von fern ein leises Klingeln. Die Marschallin lacht leise OCTAVIAN Lachst du mich aus? MARSCHALLIN zärtlich Lach’ ich dich aus? OCTAVIAN Engel! MARSCHALLIN Schatz du, mein junger Schatz. wieder ein feines Klingeln Horch! OCTAVIAN Ich will nicht. MARSCHALLIN Still, pass’ auf! OCTAVIAN Ich will nichts hören! Was wird’s denn sein? das Klingeln näher Sind’s leicht Laufer mit Briefen und Komplimenten? Vom Saurau, vom Hartig, vom portugieser Envoyé? Hier kommt mir keiner herein! Hier bin ich der Herr! Die kleine Tür in der Mitte geht auf und ein kleiner Neger in Gelb, behängt mit silbernen Schellen, ein Präsentierbrett mit der Chokolade tragend, trippelt über die Schwelle. Die Tür hinter dem Neger wird von unsichtbaren Händen geschlossen. MARSCHALLIN Schnell, da versteck Er sich! Das Frühstück ist’s. OCTAVIAN gleitet hinter den Schirm MARSCHALLIN Schmeiss’ Er doch den Degen hinters Bett. OCTAVIAN fährt nach dem Degen und versteckt ihn MARSCHALLIN legt sich zurück, nachdem sie die Vorhänge zugezogen hat. DER KLEINE NEGER stellt das Servierbrett auf das kleine Tischchen, schiebt dieses nach vorne, rückt das Sofa hinzu, verneigt sich dann tief gegen das Bett, die kleinen Arme über die Brust gekreuzt. Dann tanzt er zierlich nach rückwärts, immer das Gesicht dem Bette zugewandt. An der Tür verneigt er sich nochmals und verschwindet. MARSCHALLIN tritt zwischen den Bettvorhängen hervor. Sie hat einen leichten, mit Pelz verbrämten Mantel umgeschlagen. OCTAVIAN kommt zwischen der Mauer und dem Wandschirm heraus. MARSCHALLIN Er Katzenkopf, Er Unvorsichtiger! Lässt man in einer Dame Schlafzimmer seinen Degen herumliegen? Hat Er keine besseren Gepflogenheiten? OCTAVIAN Wenn Ihr zu dumm ist, wie ich mich benehm’ und wenn Ihr abgeht, dass ich kein Geübter in solchen Sachen bin, dann weiß ich überhaupt nicht, was Sie an mir hat! MARSCHALLIN zärtlich auf dem Sofa Philosophir Er nicht, Herr Schatz, und komm’ Er her. Jetzt wird gefrühstückt. Jedes Ding hat seine Zeit. OCTAVIAN setzt sich dicht neben sie. Sie frühstücken sehr zärtlich. Octavian legt sein Gesicht auf ihr Knie. Sie streichelt sein Haar. Er blickt zu ihr auf. leise Marie Theres’! MARSCHALLIN Octavian! OCTAVIAN Bichette! MARSCHALLIN Quinquin! OCTAVIAN Mein Schatz! MARSCHALLIN Mein Bub! Sie frühstücken weiter OCTAVIAN lustig Der Feldmarschall sitzt im krovatischen Wald und jagt auf Bären und Luchsen und ich, ich sitz hier, ich junges Blut, und jag’ auf was? ausbrechend Ich hab’ ein Glück, ich hab’ ein Glück! MARSCHALLIN indem ein Schatten über ihr Gesicht fliegt Lass Er den Feldmarschall in Ruh! Mir hat von ihm geträumt. OCTAVIAN Heut’ nacht hat dir von ihm geträumt? Heut’ nacht? MARSCHALLIN Ich schaff’ mir meine Träume nicht an. OCTAVIAN Heute nacht hat dir von deinem Mann geträumt? Heute nacht? MARSCHALLIN Mach’ Er nicht solche Augen. Ich kann nichts dafür. Er war einmal wieder zu Haus. OCTAVIAN leise Der Feldmarschall? MARSCHALLIN Es war ein Lärm im Hof von Pferd und Leut, und Er war da. Vor Schreck war ich auf einmal wach. Nein, schau nur, schau nur, wie ich kindisch bin, ich hör’ noch immer den Rumor im Hof. Ich bring’s nicht aus dem Ohr. Hörst du leicht auch was? OCTAVIAN Ja freilich hör’ ich was, aber muss es denn dein Mann sein! Denk’ dir doch, wo der ist im Raitzenland, noch hinterwärts von Esseg. MARSCHALLIN Ist das sicher sehr weit? Na dann wird’s halt was anders sein. Dann is ja gut. OCTAVIAN Du schaust so ängstlich drein, Theres? MARSCHALLIN Weiß Er, Quinquin, wenn es auch weit ist - der Feldmarschall ist halt sehr geschwind. Einmal sie stockt OCTAVIAN Was war einmal? MARSCHALLIN zerstreut, horcht OCTAVIAN eifersüchtig Was war einmal? Was war einmal? Bichette, Bichette! Was war einmal? MARSCHALLIN Ach sei Er gut. Er muss nicht alles wissen. OCTAVIAN So spielt sie sich mit mir! wirft sich verzweifelt aufs Sofa Ich bin ein unglücklicher Mensch! MARSCHALLIN Jetzt trotz’ Er nicht. Jetzt gilt’s. horcht Es ist der Feldmarschall. Wenn es ein Fremder wär’, so wär’ der Lärm da draussen in meinem Vorzimmer. Es muss mein Mann sein, der durch die Garderob’ herein will und mit den Lakaien disputiert. Quinquin, es ist mein Mann! OCTAVIAN fährt nach seinem Degen und läuft gegen rechts. MARSCHALLIN Nicht dort, dort ist das Vorzimmer. Da sitzen meine Lieferanten und ein halbes Dutzend Lakaien. Da! OCTAVIAN läuft hinüber zur kleinen Türe. MARSCHALLIN Zu spät! Sie sind schon in der Garderob’! Jetzt bleibt nur eins! Versteck Er sich! nach einer kurzen Pause der Ratlosigkeit Dort! OCTAVIAN Ich spring’ ihm in den Weg! Ich bleib’ bei dir! MARSCHALLIN Dort hinters Bett! Dort in die Vorhäng’! Und rühr’ dich nicht! OCTAVIAN zögernd Wenn er mich dort erwischt, was wird aus dir, Theres? MARSCHALLIN flehend Versteck Er sich, mein Schatz! OCTAVIAN beim Wandschirm Theres! MARSCHALLIN ungeduldig aufstampfend Sei Er ganz still! mit blitzenden Augen Das möcht’ ich seh’n, ob einer sich dort hinüber traut, wenn ich hier steh’. Ich bin kein napolitanscher General Wo ich steh’, steh’ ich. Sie geht energisch gegen die kleine Tür los und horcht. Sind brave Kerl’n, meine Lakaien. Wollen ihn nicht herein lassen, sagen, dass ich schlaf’. Sehr brave Kerl’n! Der Lärm in der Garderobe wird immer grösser. aufhorchend Die Stimm’! Das ist ja gar nicht die Stimm’ vom Feldmarschall! Sie sagen „Herr Baron“ zu ihm. Das ist ein Fremder. lustig Quinquin, es ist ein Besuch. Sie lacht Fahr’ Er schnell in seine Kleider, aber bleib’ Er versteckt, dass die Lakaien ihn nicht seh’n. Die blöde grosse Stimm’ müsste ich doch kennen. Wer ist denn das? Herrgott, das ist ja der Ochs, das ist mein Vetter, der Lerchenau, der Ochs aus Lerchenau. Was will denn der? Jesus Maria! sie muss lachen Quinquin, hört Er? Quinquin, erinnert Er sich nicht? Sie geht ein paar Schritte nach links hinüber Vor fünf oder sechs Tagen den Brief -- Wir sind im Wagen gesessen, und einen Brief haben sie mir an den Wagenschlag gebracht. Das war der Brief vom Ochs. Und ich hab’ keine Ahnung, was drin gestanden ist. lacht Daran ist Er allein schuldig, Quinquin! STIMME DES HAUSHOFMEISTERS draussen gesprochen Belieben Euer Gnaden in der Galerie zu warten! STIMME DES BARONS draussen Wo hat Er Seine Manieren gelernt? Der Baron Lerchenau antichambriert nicht. MARSCHALLIN Quinquin, was treibt Er denn? Wo steckt Er denn? OCTAVIAN in einem Frauenrock und Jäckchen, das Haar mit einem Schnupftuch und einem Bande wie in einem Häubchen, tritt hervor und knickst Befehl’n fürstli’ Gnad’n, i bin halt noch nit recht lang in fürstli’n Dienst. MARSCHALLIN Du, Schatz! Und nicht einmal mehr als ein Busserl kann ich dir geben. Küsst ihn schnell. Neuer Lärm draussen. Er bricht mir ja die Tür ein, der Herr Vetter. Mach Er, dass Er hinaus komm’. Schlief’ Er frech durch die Lakaien durch. Er ist ein blitzgescheidter Lump! Und komm’ Er wieder, Schatz. Aber in Manns-kleidern und durch die vordre Tür, wenn’s Ihm beliebt. Setzt sich mit dem Rücken gegen die Tür und beginnt ihre Schokolade zu trinken. Octavian geht schnell gegen die kleine Tür und will hinaus. Im gleichen Augenblick wird die Tür aufgerissen, und Baron Ochs, den die Lakaien vergeblich abzuhalten suchen, tritt ein. Octavian, der mit gesenktem Kopf rasch entwischen wollte, stösst mit ihm zusammen. Dann drückt er sich verlegen an die Wand links von der Tür. Drei Lakaien sind gleichzeitig mit dem Baron eingetreten, stehen ratlos. BARON mit Grandezza zu den Lakaien Selbstverständlich empfängt mich Ihro Gnaden. Er geht nach vorne, die Lakaien zu seiner Linken suchen ihm den Weg zu vertreten. Zu Octavian mit Interesse Pardon, mein hübsches Kind! OCTAVIAN dreht sich verlegen gegen die Wand BARON mit Grazie und Herablassung Ich sag’ Pardon, mein hübsches Kind. MARSCHALLIN sieht über die Schulter, steht dann auf und kommt dem Baron entgegen BARON galant zu Octavian Ich hab’ Ihr doch nicht ernstlich wehgetan? LAKAIEN zupfen den Baron, leise Ihre fürstlichen Gnaden! BARON macht die französische Reverenz mit zwei Wiederholungen MARSCHALLIN Euer Liebden sehen vortrefflich aus. BARON verneigt sich nochmals, dann zu den Lakaien Sieht Er jetzt wohl, dass Ihre Gnaden entzückt ist, mich zu sehn. Auf die Marschallin zu, mit weltmännischer Leichtigkeit, indem er ihr die Hand reicht und sie vorführt. Und wie sollten Euer Gnaden nicht! Was tut die frühe Stunde unter Personen von Stand? Hab’ ich nicht seinerzeit wahrhaftig Tag für Tag unsrer Fürstin Brioche meine Aufwartung gemacht, da sie im Bad gesessen ist, mit nichts als einem kleinen Wandschirm zwischen ihr und mir. Ich muss mich wundern, zornig umschauend wenn Euer Gnaden Livree - OCTAVIAN ist an der Wand gegen den Alkoven hin geschlichen, macht sich möglichst unsichtbar beim Bett zu schaffen. MARSCHALLIN Verzeihen Sie, man hat sich betragen, wie es befohlen. Ich hatte diesen Morgen die Migräne. Auf einen Wink der Marschallin haben die Lakaien ein kleines Sofa und einen Armstuhl mehr nach vorn gebracht und sind abgegangen. BARON sieht öfters nach rückwärts MARSCHALLIN setzt sich auf das Sofa, nachdem sie dem Baron den Platz auf dem Armstuhl angeboten hat BARON versucht sich zu setzen, äusserst okkupiert von der Anwesenheit der hübschen Kammerzofe. Für sich. Ein hübsches Ding! Ein gutes saubres Kinderl! MARSCHALLIN aufstehend, ihm zeremoniös aufs neue seinen Platz anbietend. BARON setzt sich zögernd und bemüht sich der hübschen Zofe nicht völlig den Rücken zu kehren. MARSCHALLIN Ich bin auch jetzt noch nicht ganz wohl. Der Herr Vetter wird darum vielleicht die Gnade haben. BARON Natürlich. Er dreht sich um, um Octavian zu sehen MARSCHALLIN Meine Kammerzofe, ein junges Ding vom Lande. Ich muss fürchten, sie inkommodiert Euer Liebden. BARON Ganz allerliebst! Wie? Nicht im Geringsten! Mich? Im Gegenteil! Baron winkt Octavian mit der Hand, dann zur Marschallin Euer Gnaden werden vielleicht verwundert sein, dass ich als Bräutigam - sieht sich um in des - inzwischen - MARSCHALLIN Als Bräutigam? BARON Ja, wie Euer Gnaden denn doch aus meinem Brief genugsam - für sich ein Grasaff, appetitlich, keine fünfzehn Jahr! MARSCHALLIN erleichtert Der Brief, natürlich, ja, der Brief, wer ist denn nur die Glückliche? Ich hab’ den Namen auf der Zunge. BARON Wie? nach rückwärts Pudeljung! Gesund! Gewaschen! Allerliebst! MARSCHALLIN Wer ist nur schnell die Braut? BARON Das Fräulein Faninal. mit leisem Unmut Habe Euer Gnaden den Namen nicht verheimlicht. MARSCHALLIN Natürlich! Wo hab’ ich meinen Kopf?! Bloss die Familie. Sind’s keine Hiesigen? OCTAVIAN macht sich mit dem Servierbrett zu tun, wodurch er mehr hinter den Rücken des Barons kommt. BARON mit Nachdruck Jawohl, Euer Gnaden, es sind Hiesige. Ein durch die Gnade Ihrer Majestät Geadelter. Er hat die Lieferung für die Armee, die in den Niederlanden steht. MARSCHALLIN bedeutet Octavian ungeduldig mit den Augen, er soll sich fortmachen. BARON missversteht der Marschallin Miene vollständig Ich seh, Euer Gnaden runzeln Dero schöne Stirn ob der Mesalliance. Allein, dass ich es sage, das Mädchen ist für einen Engel hübsch genug. Kommt frischwegs aus dem Kloster. Ist das einzige Kind, stärker dem Mann gehören zwölf Häuser auf der Wied’n, nebst dem Palais am Hof und seine Gesundheit schmunzelnd soll nicht die beste sein. MARSCHALLIN Mein lieber Vetter, ich kapier’ schon, wieviel’s geschlagen hat. Sie winkt Octavian, den Rückzug zu nehmen. BARON Und mit Verlaub fürstliche Gnaden, ich dünke mir gut’s adeliges Blut genug im Leib zu haben für ihre Zwei, man bleibt doch schliesslich, was man ist, corpo di bacco! Den Vortritt, wo er ihr gebührt, wird man der Frau Gemahlin noch zu verschaffen wissen und was die Kinder anlangt, wenn sie denen den gold’nen Schlüssel nicht koncedieren werden - Va bene! Sie werden sich mit den zwölf eisernen Schlüsseln zu den zwölf Häusern auf der Wied’n zu getrösten wissen. MARSCHALLIN Gewiss! O sicherlich, dem Vetter seine Kinder, die werden keine Don Quichotten. OCTAVIAN will mit dem Servierbrett rückwärts zur Tür hin. BARON Warum hinaus die Schokolade! Geruhen nur! Da! Pst, pst, wieso denn! OCTAVIAN steht unschlüssig, das Gesicht abgewendet. MARSCHALLIN Fort, geh’ sie nur! BARON Wenn ich Euer Gnaden gestehe, dass ich so gut wie nüchtern bin. MARSCHALLIN resigniert Mariandel, komm sie her. Servier sie Seiner Liebden. OCTAVIAN kommt, serviert BARON Baron nimmt eine Tasse, bedient sich. So gut wie nüchtern, Euer Gnaden. Sitz’ im Reisewagen seit fünf Uhr Früh, (recht ein gestelltes Ding! zu Octavian Bleib’ Sie hier, mein Herz. Ich hab’ Ihr was zu sagen.) zur Marschallin, laut Meine ganze Livree, Stallpagen, Jäger, alles - Er frisst Alles unten im Hof zusammt meinem Almosenier. MARSCHALLIN zu Octavian Geh’ Sie nur. BARON zu Octavian Hat Sie noch ein Biscoterl? Bleib’ Sie doch. leise (Sie ist ein süsser Engel, Schatz, ein sauberer.) zur Marschallin ... sind auf dem Wege zum „ weißen Rosse“, wo wir logieren, heisst bis übermorgen - halblaut zu Octavian (Ich gäb’ was schönes drum, mit Ihr -) zur Marschallin, sehr laut bis übermorgen - schnell zu Octavian (unter vier Augen zu scharmutzieren! Wie?) MARSCHALLIN muss lachen über Octavians freches Komödienspiel. BARON zur Marschallin Dann ziehen wir ins Palais von Faninal. Natürlich muss ich vorher den Bräutigamsaufführer - wütend zu Octavian will Sie denn nicht warten? - an die wohlgeborne Jungfer Braut deputieren, der die Silberrose überbringt nach der hochadeligen Gepflogenheit. MARSCHALLIN Und wen von der Verwandtschaft haben Euer Liebden für dieses Ehrenamt ausersehn? BARON Die Begierde, darüber Euer Gnaden Ratschlag einzuholen, hat mich so kühn gemacht, in Reisekleidern bei dero heutigem Lever - MARSCHALLIN Von mir? BARON Gemäss brieflich in aller Devotion getaner Bitte. Ich bin doch nicht so unglücklich, mit dieser devotesten Supplik Dero Missfallen ... lehnt sich zurück, zu Octavian Sie könnte aus mir machen, was Sie wollte. Sie hat das Zeug dazu! MARSCHALLIN Wie denn, natürlich! Einen Aufführer für Euer Liebden ersten Bräutigamsbesuch aus der Verwandtschaft - wen denn nur? Den Vetter Preysing? Wie? Den Vetter Lambert? Ich werde - BARON Dies liegt in Euer Gnaden allerschönsten Händen. MARSCHALLIN Ganz gut. Will Er mit mir zu Abend essen, Vetter? Sagen wir morgen, will Er? Dann proponier’ ich Ihm einen. BARON Euer Gnaden sind die Herablassung selber. MARSCHALLIN will aufstehen Indes BARON halblaut zu Octavian Dass Sie mir wiederkommt! Ich geh’ nicht eher fort! MARSCHALLIN für sich Oho! laut Bleib’ Sie nur da! Kann ich dem Vetter für jetzt noch dienlich sein? BARON Ich schäme mich bereits An Euer Gnaden Notari eine Rekommandation. wäre mir lieb. Es handelt sich um den Eh’vertrag. MARSCHALLIN Mein Notari kommt öfter des Morgens. Schau Sie doch, Mariandel, ob er nicht in der Antichambre ist und wartet. BARON Wozu das Kammerzofel? Euer Gnaden beraubt sich der Bedienung um meinetwillen. hält sie auf MARSCHALLIN Lass Er doch, Vetter, sie mag ruhig geh’n. BARON lebhaft Das geb’ ich nicht zu. Bleib’ Sie hier zu Ihrer Gnaden Wink. Es kommt gleich wer von der Livree herein. wiegend Ich liess ein solches Goldkind, meiner Seel’, nicht unter das infame Lakaienvolk. streichelt sie MARSCHALLIN Euer Liebden sind allzu besorgt. HAUSHOFMEISTER tritt ein BARON Da, hab’ ich’s nicht gesagt? Er wird Euer Gnaden zu melden haben. MARSCHALLIN zum Haushofmeister Struhan, hab’ ich meinen Notari in der Vorkammer warten? HAUSHOFMEISTER Fürstliche Gnaden haben den Notari, dann den Verwalter, dann den Kuchelchef, dann, von Excellenz Silva hergeschickt, ein Sänger mit einem Flötisten. trocken Ansonsten das gewöhnliche Bagagi. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@mmnakai Strauss,Richard/Der Rosenkavalier/I-2
https://w.atwiki.jp/oper/pages/208.html
[その瞬間、年老いた侍女が同じ扉から入ってくる。男爵はがっかりして引き返す。二人の家僕が右手から入ってきて、アルコーヴから屏風を運び出す。元帥夫人は屏風の後ろに入り、侍女が付き従う。化粧台を中央に移動する。 家僕が右手の観音開きの扉を開ける。人々が入ってくる。公証人、料理長、その後ろから料理人見習いが献立表を持って。続いて流行品を売る女商人、フォリオ判を持った学者、それから動物商がちっちゃな小型犬数匹と猿一頭を連れて。ヴァルツァッキとアンニナがその後ろからすばしこく滑り込んで、左手前方に陣取る。貴族の母とその3人の娘が、皆喪服を着て、右の開き扉の前に立つ。執事がテナー歌手とフルート奏者を前方に案内する。男爵は後ろを向いて一人の家僕に合図をして、指示を与え、「この裏口から」と指し示す。] 3人の孤児 [叫んで] 3人のかわいそうな、高貴な孤児… 貴族の母 [彼女たちに、そんなに叫ばないように、跪くように合図する。] 3人の孤児 [跪いて] 3人のかわいそうな、高貴な孤児が閣下の御庇護をお願い申し上げます。 流行品商人(フランス語) [大声で] パメラの帽子。ゴルコンダの王妃の白粉。 動物売り かわいい猿。殿下がお命じなら、あちらにアフリカの鳥も持ってきております。 3人の孤児 父は若くして名誉の戦死をいたしました。父に倣うのが私たちの心よりの目標です。 流行品商人(フランス語) パメラの帽子!世界の逸品だよ! 動物売り オウムもお持ちできますよ、インド産もアフリカ産も。すごく小さくてしつけもすんでるワンちゃん。 [元帥夫人が前に出てくる。みんなお辞儀をする。男爵は左手前方に出てきている。] 元帥夫人 [男爵へ] 閣下に公証人をご紹介いたします。 [公証人は化粧台の方にお辞儀をして左手の男爵へ歩み寄り、元帥夫人はその化粧台に腰をおろす。元帥夫人は3人の孤児のうちの一番若い娘に近づくよう合図し、執事より財布を受け取り、それを娘に与え、額に口づけをしてやる。] [学者が前に進み出て、フォリオ判の自著を献呈しようとする。ヴァルツァッキが前に飛び出て、彼を脇におしのける。] ヴァルツァッキ(イタリアなまり) [黒く縁取られた一枚の新聞を引っ張り出して] クロシンプン!閣下のご愛顧を!スペテ中身は秘密書いてあるよ!コーイの方々タケにだよ!クロシンプン!とあるハクシャクのお館の奥のコペヤにシタイ!とある町人の女がアイジンとイッショに今日の晩3ジに夫をトクサツ! 元帥夫人 うわさ話はもってこないで! ヴァルツァッキ(イタリア語混じり) ご愛顧を!上流社会の秘密は tutte quante (すべて)。 元帥夫人 一つとして知りたくないわ!うわさ話はもってこないで! ヴァルツァッキ [残念そうにお辞儀をして飛び下がる。] 3人の孤児 [続いてその母はここまでの間に元帥夫人の手に口づけをしておく。退出の準備をして、若干わめいて] 幸運、祝福、常にあれ 閣下の高きお志に! そはくっきり刻まれたり 我らの心のうちに! [母とともに退場] [理髪師がせわしげに登場し、助手が大急ぎで上着の裾をひらめかせながら後を追ってくる。理髪師は元帥夫人をじっと見つめると、顔を暗くし、後ろに下がり、今日の姿を観察する。助手はその間に道具を化粧台の上に広げる。理髪師は何人かの人を後ろに押しのけ、作業するための空間を作る。] [フルート奏者はこの間に歩み出てカデンツァを吹き始める。短い熟考の後、理髪師は考えを決め、決然と元帥夫人の元へ急ぎ、理髪を始める。薔薇色、黒色、銀色の衣装を着た使者が入ってきて、手紙を持ってくる。執事が銀の盆を持ってすぐに応対し、手紙を元帥夫人のもとへ差し出す。理髪師は手を止めて、彼女が読めるようにする。助手が彼に鏝を新たに差し出し、理髪師はそれを振る。熱すぎるのである。助手は元帥夫人に目で問い、元帥夫人がうなずいた後、先の手紙を理髪師に差し出し、理髪師は笑いながらそれを使用して鏝を冷ます。] [歌手はこれまでに姿勢をととのえ、楽譜を手に持っている。家僕たちは右手、なるべく前方の位置に立ち、それ以外の人々は舞台後方に立つ。] テナー歌手(イタリア語) 愛に対して堅くよろわれた 胸が僕に反逆する 一瞬のうちに勝ってしまった 二つのさまようまなざしで。 ああ、なんともろいことか、火の矢に 氷の心は火の矢に対して! [理髪師は助手に鏝を渡し、歌手へ拍手する。それからまた巻き毛の調整に戻る。] [一人の召使いが、この間、小さな扉から男爵の小姓、司祭、および狩人を入れる。これら3人は怪しげな風体をしている。小姓は若い大柄な不作法な若者で、見るからに馬鹿で図々しい。小脇にモロッコ皮でできた箱を抱えている。司祭は粗野な田舎の助任司祭で、身長3シュー(90センチ)だが、力強くふてぶてしい外見の小人。側近の狩人はあたかも、寸法の合わないお仕着せに詰め込まれる前に堆肥の中で作業をしていたかのようである。司祭と小姓はどうやら先に入る権利を巡って争い、互いの足に躓いているようである。それから左側を通って自分たちの主人のもとへ進み、近くで止まる。] 男爵 [座って公証人に向かう。公証人は彼の前に立ち、指示を伺っている。低い声で] モルゲンガーベ(初夜の次の朝に夫が妻に送る贈り物)としてまったく別に、しかし…また持参金の前に…わかりますか、先生?…ガウナースドルフの城と領地を私に返す!負債をちゃらに、かつ特権はそのままに、我が亡き父が所有されていたときと同様にね。 公証人 [息を切らして] お許しを、いや高き男爵閣下に恐れ多くも進言申し上げますと、モルゲンガーベはたいてい夫から妻へのものであって、妻から夫へ [深く息をつく] 送ったり約定したりはできません。 男爵 それはたいていの場合だろう! 公証人 そうなっております。 男爵 しかし特別な場合には… [執事との長い相談の末、元帥夫人は献立の作成を指示し、料理長に応対する。] 公証人 形式からも規定からも他の方法はとれません。 男爵 [叫ぶ] 何かやり方があるだろう! 公証人 [おびえて] お慈悲を! 男爵 貴族の血統の栄えある子孫が恐れ多くもほとんど平民同然のファニナル嬢との夫婦の床についてやろうという場合に…おわかりですか?…神と世間の前に参席し、いわば皇帝陛下の面前に参席しようと… フルート奏者 [再び序奏を始める。] 男爵 こういう時には、コルポディバッコ!かくも高貴な方の献身に対する感謝をこめた恭順のしかるべき贈り物としてのモルゲンガーベをきちんと問題にできるだろう! [歌手は再開しようとするが、男爵が静かになるまでしばらく待つ。] テナー歌手 しかしかくも愛しい、私の苦悶は かくも甘い、私の傷は その苦しみが私の喜び 私を癒すことは暴政 ああ!なんともろいことか、氷… [歌手は突然歌いやめる] 公証人 [男爵へ、静かに] ひょっとしたら、別個のものとして 男爵 [静かに] 君はひどく融通がきかないね。私はモルゲンガーベとしてちょっとした善意がほしいんだよ! 公証人 [同様に] 持参金の付帯部分としてならば。 男爵 [抑えた声で] モルゲンガーベとして!いったい君は頭ん中にものごとが入っていかないのかね? 公証人 生前贈与として、あるいは… 男爵 [激高して机を叩き、叫んで] モルゲンガーベとして! 公証人 [おびえて隅に引き下がる。] 元帥夫人 [歌手に合図して呼び、手を差し出して口づけを許す。] 歌手とフルート奏者 [深くお辞儀をして退場する。] 男爵 [何事も起きなかったかのように、歌手に愛想よく合図し、それから自身の召使いたちのもとへ行く。彼の百姓風の小姓を愛撫し、額の髪を後ろになでつけてやる。それから誰かを捜すかのように小扉に向かい、これを開け、その後ろを覗き、いらいらし出し、寝台のまわりを嗅ぎまわり、頭を振り、再び前に出てくる。] 元帥夫人 [手鏡を見ながら、声を抑えて] ねえヒッポリット、今日は私をおばあさんに仕立てたのね。 [狼狽した理髪師は熱に浮かされたように元帥夫人の巻き髪にとりかかり、新しくやり直す。元帥夫人の表情は寂しげなままである。] 元帥夫人 [肩越しに執事へ] みなを下がらせて! [家僕たちは連なって訪問者たちを扉の向こうへ押しやり、扉を閉める。学者だけがとどまり、執事が彼を元帥夫人に案内し、彼女との対話を、ヴァルツァッキ、アンニナと男爵の寸劇が終わるまで続ける。ヴァルツァッキとその後ろからアンニナは、舞台上の周囲全員の背後から男爵に忍び寄り、過度に慇懃に自己紹介する。] ヴァルツァッキ [男爵へ] 閣下は何かおサカシです。わかりマス。閣下は何かコヨーポーです。ごホーシできますよ、チョータツできますよ。 男爵 [後ろに下がる] 君は誰だ、何を知ってる? ヴァルツァッキ 閣下のおカオに書いてありマス。アンティークのように。 come statua di Giove (ユピテルの像のように)。 アンニナ アンティークのように… di Giove (ユピテルの)。 男爵 こっちはましな人間のようだな。 ヴァルツァッキとアンニナ [膝をつく] コーキなる閣下、私たちをお供に従わせてください。 男爵 君たちを? ヴァルツァッキ 叔父と姪で、二人クミはなんでもよりよくいきマス。 Per esemplo (例えば)閣下はとある若いご婦人を… アンニナ 姪と叔父…よりよくいきマス。 男爵 どこからその話を知った?お前、悪魔め。 ヴァルツァッキ [熱心に] 閣下はシットなさっている dico per dire(言うまでもない)! ヴァルツァッキとアンニナ キョーか明日にはテキマス。 Affare nostro(我々にお任せを)! ご婦人のスペテの足取り、ご婦人の乗るスペテの車、ご婦人に届くスペテの手紙…そこに我らが!隅に、暖炉に、そこに我らが…寝台の後ろに、劇場の中に、戸棚の中に、屋根の下に、そこに我らが! 閣下を決して失望させません! [二人は手を差し出し、金を要求するが、男爵は気づかないふりをする。] 男爵 [抑えた声で] うむ!このウィーンてとこは何でもありだな。とりあえず試しにだけだ。マリアンデルという女中を知っているか? アンニナ [抑えた声で] マリアンデル? 男爵 この閣下のお宅の小間使いだ。 ヴァルツァッキ [静かにアンニナへ] Sai tu? Cosa vuole? (知ってるか?どうしたい?) アンニナ Niente! (何にも!) ヴァルツァッキ [男爵へ] モチロン、モチロン、この姪が手配いたしマス。モチロン、モチロン、閣下!そこに我らが! [ここまでに元帥夫人は立ち上がっている。 理髪師は深くお辞儀をして、急いで去る。助手が後を追う。] 男爵 [二人のイタリア人を残して離れ、元帥夫人へ] 閣下の素敵な小間使いの秘密の内密の同類をご紹介いたしたいのですが。 [うぬぼれて] 似ているさまといったら、人が言うには、間違えようないと。 元帥夫人 [うなずく] 男爵 レオポルト、箱を! [若い小姓がぎこちなく箱を差し出す。] 元帥夫人 [少し笑いながら] 閣下に心よりお祝い申し上げます。 男爵 [箱を取り、小姓に下がるように合図する] そしてこちらがとにかく銀の薔薇です。 [開けようとする] 元帥夫人 そのまま入れておいてください。恐れいりますが、あちらに置いてくださいな。 男爵 あるいはさっきの小間使いに受け取らせるべきでは?彼女を呼びましょうか? 元帥夫人 いいえ、ただ置いておいてください。彼女は今忙しいのです。ですがご安心ください。私からオクタヴィアン伯爵にお願いをしますし、彼は喜んで私の頼みを聞きますし、閣下の騎士として薔薇を持って花嫁様のもとへ先駆けいたしますわ。 [無造作に] とにかくただそこに置いてください。そして、御兄様、お暇申し上げますわ。もうここからお帰りください。私は教会へ参ります。 [家僕が観音開きの扉を開ける。] 男爵 閣下には本日は尽きせぬ御厚意を賜り、深く痛み入ります。 [お辞儀をし、儀礼的に去る。公証人は、合図を受けて、その後に従う。そのまた後ろから男爵の3人の連れが不格好な身のこなしで続く。 二人のイタリア人が音もなくしなやかに、気づかれないようにそこに加わる。 執事が退出する。家僕たちが扉を閉める。] 元帥夫人 [一人] 行ったわ、あの威張った、悪い奴。そしてそのかわいい若い子を捕まえて、つまらない金にありついて、 [嘆息] まるでそれが当然かのように。そしてそれでもまだ、自分の方こそが彼女に何かを与えていると錯覚しているんだわ。だけどなぜ腹を立てるの?それが世の流れじゃない。覚えているわ、私も娘だった時を。修道院から出たてで、神聖な結婚生活に入るように命じられたのよ。 [手鏡を取り上げる] 彼女は今どこへ?ええ、 [嘆息] 過ぎた年の雪をお探し! [穏やかに] そう命じるわ。でもこんなことが本当にありえるのかしら、私はあの小さなレジ(テレーズの愛称)だった、そして瞬時に私はまたおばあさんになってしまった…おばあさん、老元帥夫人!「見て、あそこに老侯爵夫人レジが行くよ!」 [穏やかに] なぜこんなことが起きうるの?愛しい神はなぜこんなふうになさるの?私はでもずっと同じだったのに。それにもし神が物事をそうなさらなければならないのなら、なぜそれをその場で私に見させるの、こんなにはっきりとした感覚で?なぜ私から隠してくださらないの? [常により静かに] すべて秘密だわ、あまりに多くの秘密。そして人はこの下にいて [嘆息] 耐えるのだわ。そして「どのように」に [きわめて穏やかに] すべての違いがあるのよ。 オクタヴィアン [右手から入ってくる。朝用の服に乗馬靴。] 元帥夫人 [静かに、半笑いで] あら!戻ってきたの? オクタヴィアン [情愛を込めて] そしてあなたは悲しいんだね! 元帥夫人 もうすでに過ぎたわ。知っているでしょう、私のことを。半数の時は楽しく、半数の時は悲しく。私の思考は全く指図できないのよ。 オクタヴィアン 知っているよ、どうして悲しいのか、愛しい人。おびえて不安になったからでしょう。ねえ、そうじゃない?告白しなよ。不安になったんでしょう、ねえ、ねえ、僕のことが、僕のことが! 元帥夫人 ちょっとはね、たぶん。でももう元気になったし、自分に言い聞かせたのよ。もうこうしていてはいけないって。だってこうしていられる? オクタヴィアン [楽しく] だってあれは元帥じゃなくて、ただのひょうきんな従兄弟殿で、そしてあなたは僕のもの、僕のものだ! 元帥夫人 [彼を押しやる] タヴェル(オクタヴィアンの愛称)、多くを抱きしめすぎないで。多くを抱きしめすぎる人は、何をもしっかりとつかむことができないわ。 オクタヴィアン [情熱的に] 言ってよ、あなたは僕のものだって!僕の! 元帥夫人 おお!さあおとなしくして、お利口に、おとなしく、いい子になって。 オクタヴィアン [生き生きと返答しようとする] 元帥夫人 いいえ、おねがい、とにかく男がみなそうであるようにはならないで。 オクタヴィアン [疑い深く飛び上がって] 男がみなそうであるように? 元帥夫人 [素早く答えて] 元帥やオックス兄のようによ。 オクタヴィアン [落ち着かずに] ビシェッテ! 元帥夫人 [強調して] とにかく男がみなそうであるようにはならないで。 オクタヴィアン [激高して] 男がみなどんなかなんて知らないよ。 [突然優しく] 知っているのはただ、あなたを愛していることだけ、ビシェッテ。彼女とあなたが入れ替わってしまったよ。ビシェッテ、彼女はどこにいるんだ! 元帥夫人 [穏やかに] 彼女はちゃんとここにいるわ、恋人さま。 オクタヴィアン そう、ここにいるの?なら僕は彼女を捕まえて、二度とまた僕から逃げないようにしなきゃ! [情熱的に] 彼女をしっかりつかんでおきたいよ、しっかりと、彼女が誰のものか感じるように、僕のものだってことを!そしたら僕が彼女のものに、彼女が僕のものになるんだ! 元帥夫人 [彼から身を引きはがして] ああ、いい子にして、カンカン。私は、すべての限りあるものの弱さを強く感じずにはいられない気分なの。私の心の中までは、何もとどめておくことはできないし、何もつかむことはできないわ。すべては溶けて、指の間から、すべてはほどけて、私たちがつかんだ後に、すべては霞と夢のように溶けてなくなるの。 オクタヴィアン いったいぜんたい、なんて言い方をするんですか!ただ単に僕に対して、僕になんか執着していないって示したいんでしょう。 [泣く] 元帥夫人 いい子にして、カンカン! オクタヴィアン [より強く泣く] 元帥夫人 [穏やかに] さあ今は坊やを慰めないとね。遅かれ早かれ、坊やは私を見捨てるのだから。 [彼の髪をなでる。] オクタヴィアン 遅かれ早かれ? [怒って] 今日はいったい、誰がそんな言葉をあなたの口に載せたの、ビシェッテ? 元帥夫人 この言葉がそんなにあなたを傷つけたなんて! オクタヴィアン [耳をふさぐ] 元帥夫人 時はね、根本的に、カンカン、時は物事を何も変えないわ。時は奇妙なものよ。人がそのようにしてだらだらと生きていると、時はまったくの無よ。けれどもあるとき突然、時以外は何も感じなくなるの。時は私たちのまわり中にあって、私たちの中にもあるわ。顔の中にさらさらと流れ、鏡の中にさらさらと流れ、私の眠りの中に流れるの。そして私とあなたの間、そこにも流れているわ。音もなく、砂時計のように。 [暖かく] ああ、カンカン!時々私には時が流れるのが聞こえるの、とめどなくね。 [静かに] 時々、夜中に起きて、すべての時計を、すべて止めるの。それでも時の前で恐れてはいけないわ。時もまた、私たち全てをお作りになった父の創造物なの。 オクタヴィアン [より穏やかな愛情をこめて] 僕の美しい恋人、力ずくで悲しくなりたいのですか?僕がここにいるのに、僕の指があなたの指に絡みついているのに、僕の目があなたの目を求めるのに、僕がここにいるのに…それなのにあなたはそんな気分なんですか? 元帥夫人 [きわめてまじめに] カンカン、今日か明日か、あなたは去り、私の代わりに別の人を求めるわ。もっと若くて、 [すこしためらって] 私より美しい人を。 オクタヴィアン 言葉で僕を追い払いたいの?手では追い払うことができないから? 元帥夫人 [穏やかに] その日は自ずとやってくるわ。今日か明日か、その日はくるの、オクタヴィアン。 オクタヴィアン 今日じゃない、明日じゃない。愛しているんだ。 [興奮して] 今日じゃない、明日じゃない!そういう日が来なければならないとしても、そんなの考えない。そんな最低な日!そんな日は目にしたくないよ。 [きわめて情熱的に] そんな日のことは考えたくない。なぜあなたも僕も苦しめるの、テレーズ? 元帥夫人 今日か明日かまたその次の日か。あなたを苦しめたくはないの、愛しい人。私が言っていることは真実よ。それは私に語りかけるのと同様にあなたにも語りかけているわ。私はそれをあなたにも私にも軽くしたいの。軽くとらなければ、軽い心で、そして軽い手でとらえて捕まえて、とららえて放すの…もしそうでなければ、人生が彼らに罰を下し、神も彼らをあわれまないわ。 オクタヴィアン 今日はまったく神父のようにお話なさるんですね。それはすなわち、もうあなたから、息がなくなるまでキスしてもらうことはないということですか? 元帥夫人 カンカン、もうお行きなさい。 [優しく] そっとしておいてちょうだい。私は今から教会にいって、その後グライフェンクラウ叔父のもとへ行くわ。ご老体で体がご不自由なの。そして彼と食事をします。お喜びになるのよ。午後にはあなたに使いを送るわ、カンカン。その時に [ためらって] プラーターに行くかどうか知らせるわ。行く場合は、もしあなたさえよければ、あなたもプラーターに来て、私の馬車の隣で馬に乗るといいわ…今はいい子に、私の言うとおりにして。 オクタヴィアン [静かに] お命じのとおりに、ビシェッテ! [退場する] 元帥夫人 [独り、激しい勢いで立ち上がる] 一度もキスをしなかったわ。 [激しく鈴を鳴らす。] [家僕たちが右手から現れる] 伯爵様を追いかけて、もう一言こちらでお話ししたいとお願いして。 家僕たち [急いで退場] 元帥夫人 [忙しく動いて] 彼を行かせてしまって、そして一度もキスをしなかったわ。 [家僕たちが息を切らして戻ってくる。] 家僕一 伯爵様はすでに行かれて… 家僕二 門につくと同時に馬に乗り… 家僕三 厩務員が待っておりまして、 家僕四 門につくと同時に馬に乗り、風のように。 家僕一 角を風のように曲がり、 家僕二 後を追い… 家僕三 叫びました… 家僕四 が無駄でした。 元帥夫人 わかりました。もう結構よ。 [家僕たちは下がる。] 元帥夫人 [呼ぶ] モハメットを! [子供の黒人が、鈴を鳴らしながら入ってきてお辞儀する] 元帥夫人 そこのそれを持って… 黒人 [モロッコ皮の箱を一心に取り上げる] 元帥夫人 どこに持って行くか、聞いていないでしょう。オクタヴィアン伯爵よ。お渡ししてこういいなさい。 [きわめて穏やかに] この中に銀の薔薇があります…伯爵様はどのみちご存じよ… [黒人は走り去る。] 元帥夫人 [頭を手にもたせかけ、そのまま、夢見るような姿勢で幕切れまでいる。] In diesem Augenblick tritt eine alte Kammerfrau durch die gleiche Türe ein. Der Baron zieht sich enttäuscht zurück. Zwei Lakaien kommen von rechts herein, bringen einen Wandschirm aus dem Alkoven. Die Marschallin tritt hinter den Wandschirm, die alte Kammerfrau mit ihr. Der Frisiertisch wird vorgeschoben in die Mitte. Lakaien öffnen die Flügeltüren rechts. Es treten ein der Notar, der Küchenchef, hinter diesen ein Küchenjunge, der das Menübuch trägt. Dann die Marchand de Modes, ein Gelehrter mit einem Folianten und der Tierhändler mit winzig kleinen Hunden und einem Aeffchen. Valzacchi und Annina, hinter diesen rasch gleitend, nehmen den vordersten Platz links ein. Die adelige Mutter mit ihren 3 Töchtern, alle in Trauer, stellen sich in den rechten Flügel. Der Haushofmeister führt den Tenor und den Flötisten nach vorne. Baron rückwärts winkt einen Lakaien zu sich, gibt ihm den Auftrag, zeigt „Hier durch die Hintertür.“ DIE DREI WAISEN schreiend Drei arme, adelige Waisen - DIE ADELIGE MUMR bedeutet ihnen, nicht so zu schreien und niederzuknien. DIE DREI WAISEN niederkniend Drei arme, adelige Waisen erflehen Dero hohen Schutz! MODISTIN laut Le chapeau Paméla. La poudre à la reine de Golconde. DER TIERHÄNDLER Schöne Affen, wenn Durchlaucht schaffen, auch Vögel hab’ ich da aus Afrika. DIE DREI WAISEN Der Vater ist jung auf dem Felde der Ehre gefallen, ihm dieses nachzutun ist unser Herzensziel. MODISTIN Le chapeau Paméla! C’est la merveille du monde! DER TIERHÄNDLER Papageien hätt’ ich da, aus Indien und Afrika. Hunderln so klein und schon zimmerrein. Die Marschallin tritt hervor, alles verneigt sich. Baron ist links vorgekommen. MARSCHALLIN zum Baron Ich präsentiere Euer Liebden hier den Notar. Der Notar tritt mit Verneigung gegen den Frisiertisch, wo sich die Marschallin niedergelassen, zum Baron links. Marschallin winkt die jüngste der drei Waisen zu sich, lässt sich vom Haushofmeister einen Geldbeutel reichen, gibt ihn dem Mädchen, indem sie es auf die Stirn küsst. Gelehrter will vortreten, seine Folianten überreichen. Valzacchi springt vor, drängt ihn zur Seite. VALZACCHI ein schwarzgerändertes Zeitungsblatt hervorziehend Die swarze Seitung! Fürstlike Gnade! Alles ’ier ge’eim gesrieben! nur für ’ohe Persönlikeite. Die swarze Seitung! Eine Leikname in Interkammer von eine gräflike Palais! Eine Bürgersfrau mit der Amante vergiften den Hehemann diese Nackt um dreie Huhr! MARSCHALLIN Laß Er mich mit dem Tratsch in Ruh! VALZACCHI In Gnaden! tutte quante Vertraulikeite aus die große Welt. MARSCHALLIN Ich will nix wissen! Laß er mich mit dem Tratsch in Ruh! VALZACCHI mit bedauernder Verbeugung springt zurück. DIE DREI WAISEN zuletzt auch die Mutter, haben der Marschallin die Hand geküsst, zum Abgehen bereit, etwas plärrend Glück und Segen allerwegen Euer Gnaden hohem Sinn! Eingegraben steht erhaben er in unserem Herzen drin. gehen ab samt der Mutter Der Friseur tritt hastig auf, der Gehilfe stürzt ihm mit fliegenden Rockschößen nach. Der Friseur fasst die Marschallin ins Auge; verdüstert sich, tritt zurück; er studiert ihr heutiges Aussehen. Der Gehilfe packt indessen aus, am Frisiertisch. Der Friseur schiebt einige Personen zurück, sich Spielraum zu schaffen. Der Flötist ist inzwischen vorgetreten und beginnt seine Cadenz. Die Lakaien haben rechts ganz vorne Stellung genommen, andere stehen im Hintergrunde. Nach einer kurzen Überlegung hat der Friseur seinen Plan gefaßt, er eilt mit Entschlossenheit auf die Marschallin zu, beginnt zu frisieren. Ein Lauffer in rosa, schwarz und silber, tritt auf, überbringt ein Billet. Haushofmeister mit Silbertablett ist schnell zur Hand, präsentiert es der Marschallin. Friseur hält inne, sie lesen zu lassen. Gehilfe reicht ihm ein neues Eisen, Friseur schwenkt es es ist zu heiß. Gehilfe reicht ihm nach fragendem Blick auf die Marschallin, die nickt, das Billet, das er lächelnd verwendet, um das Eisen zu kühlen. Der Sänger hat sich in Positur gestellt, mit dem Notenblatt in der Hand. DER TENOR Di rigori armato il seno contro amor mi ribellai, ma fui vinto in un baleno in mirar due vaghi rai. Ahj! che resiste puoco a stral di fuoco Cor di gelo di fuoco a stral! Der Friseur übergibt dem Gehilfen das Eisen und applaudiert dem Sänger. Dann fährt er im Arrangement des Lockenbaues fort. Ein Bedienter hat indessen bei der kleinen Tür den Kammerdiener des Barons, den Almosenier und den Jäger eingelassen. Es sind drei bedenkliche Gestalten. Der Kammerdiener ist ein junger großer Lümmel, der dumm und frech aussieht. Er trägt unterm Arm ein Futteral aus rotem Saffian. Der Almosenier ist ein verwilderter Dorfkooperator, ein drei Schuh hoher, aber stark und verwegen aussehender Gnom. Der Leibjäger mag, bevor er in die schlecht sitzende Livree gesteckt wurde, Mist geführt haben. Der Almosenier und der Kammerdiener scheinen sich um den Vortritt zu streiten und steigen einander auf die Füße. Sie steuern längs der linken Seite auf ihren Herrn zu, in dessen Nähe sie Halt machen. BARON sitzend zum Notar, der vor ihm steht, seine Weisungen entgegen nimmt. halblaut Als Morgengabe ganz separatim jedoch - und vor der Mitgift - bin ich verstanden, Herr Notar? - kehrt Schloß und Herrschaft Gaunersdorf an mich zurück! Von Lasten frei und ungemindert an Privilegien, so wie mein Vater selig sie besessen hat. NOTAR kurzatmig Gestatten, hochfreiherrliche Gnaden die submisseste Belehrung, dass eine Morgengabe wohl vom Gatten an die Gattin, nicht aber von der Gattin an den Gatten tief aufatmend bestellet und stipuliert zu werden, fähig ist. BARON Das mag wohl sein! NOTAR Das ist so. BARON Aber im besondern Fall - Nach längerer Rücksprache mit dem Haushofmeister beschäftigt sich die Marschallin mit der Abfassung des Menus und fertigt dann den Küchenchef ab. NOTAR Die Formen und die Präscriptionen kennen keinen Unterschied. BARON schreit Haben ihn aber zu kennen! NOTAR erschrocken In Gnaden! BARON Wo eines hochadeligen Blutes blühender Spross sich herablässt im Ehebette einer so gut als bürgerlichen Mamsell Faninal - bin ich verstanden? - acte de présence zu machen vor Gott und der Welt und sozusagen angesichts kaiserlicher Majestät, - DER FLÖTIST beginnt wieder zu präludieren. BARON da wird, corpo di Bacco! von Morgengabe als geziemendem Geschenk dankbarer Devotion für die Hingab’ so hohen Blutes sehr wohl die Rede sein! Der Sänger macht Miene wieder anzufangen, wartet noch, bis der Baron still wird. DER TENOR Ma si caro è’l mio tormento dolce è si la piaga mia, Ch’il penare è mio contento e’l sanarmi è tirannia. Ahi! che resiste, puoco cor ..... bricht jäh ab NOTAR zum Baron leise Vielleicht, dass man die Sache separatim BARON leise Er ist ein schmählicher Pedant als Morgengabe will ich das Gütel! NOTAR ebenso Als einen wohl verklausulierten Teil der Mitgift. BARON halblaut Als Morgengabe! geht das denn nicht in seinen Schädel? NOTAR Als eine Schenkung inter vivos oder - BARON schlägt wütend auf den Tisch, schreiend Als Morgengabe! NOTAR zieht sich erschrocken in die Ecke zurück. MARSCHALLIN winkt den Sänger zu sich, reicht ihm die Hand zum Kuss. SÄNGER NEBST FLÖTIST ziehen sich unter tiefen Verbeugungen zurück. BARON tut, als ob nichts geschehen wäre, winkt dem Sänger leutselig zu, tritt dann zu seiner Dienerschaft, streicht dem Leiblakai die bäurisch in die Stirn gekämmten Haare hinaus; geht dann, als suchte er jemand, zur kleinen Tür, öffnet sie, spioniert hinaus, ärgert sich, schnüffelt gegen’s Bett, schüttelt den Kopf, kommt dann wieder vor. MARSCHALLIN sieht sich in dem Handspiegel, halblaut Mein lieber Hippolŷte heut’ haben Sie ein altes Weib aus mir gemacht. Der Friseur mit Bestürzung, wirft sich fieberhaft auf den Lockenbau der Marschallin und verändert ihn aufs Neue. Das Gesicht der Marschallin bleibt traurig. MARSCHALLIN über die Schulter, zum Haushofmeister Abtreten die Leut’! Die Lakaien eine Kette bildend, schieben die aufwartenden Personen zur Tür hinaus, die sie dann verschließen. Nur der Gelehrte, vom Haushofmeister ihr zugeführt, bleibt noch im Gespräch mit der Marschallin bis zum Schluss des Intermezzos zwischen Valzacchi, Annina und dem Baron. Valzacchi und hinter ihm Annina, haben sich im Rücken aller rings um die Bühne zum Baron hinübergeschlichen und präsentieren sich ihm mit übertriebener Devotion. VALZACCHI zum Baron Ihre Gnade sukt etwas. Ik seh. Ihre Gnade at eine Bedürfnis. Ik kann dienen, ik kann besorgen. BARON tritt zurück Wer ist Er, was weiß Er? VALZACCHI Ihre Gnade Gesikt sprikt ohne Sunge. Wie ein Hantike come statua di Giove. ANNINA Wie ein Hantike ... di Giove. BARON Das ist ein besserer Mensch. VALZACCHI und ANNINA fällt auf die Knie Erlaukte Gnade, attachieren uns an Sein Gefolge BARON Euch? VALZACCHI Onkel und Nickte Su sweien maken alles besser. Per esemplo. Ihre Gnade at eine junge Frau - ANNINA Nichte und Onkel. ... alles besser. BARON Woher weiß Er denn das, Er Teufel Er? VALZACCHI eifrig Ihre Gnade ist in Eifersukt dico per dire! VALZACCHI und ANNINA Eut oder morgen könnte sein. Affare nostro! Jede Sritt die Dame sie tut, jede Wagen die Dame steigt, jede Brief, die Dame bekommt - wir sind da! An die Ecke, in die Kamin, wir sind da - ’inter die Bette, in die Komodie, in eine Schranke, unter die Dache, wir sind da! Ihre Gnade wird nicht bedauern! Sie halten ihm die Hände hin, Geld heischend, er tut, als bemerke er es nicht BARON halblaut Hm! Was es alles gibt in diesem Wien? Zur Probe nur kennt Sie die Jungfer Mariandel? ANNINA halblaut Mariandel? BARON Das Zofel hier im Haus bei Ihrer Gnaden. VALZACCHI leise zu Annina Sai tu? Cosa vuole? ANNINA Niente! VALZACCHI zum Baron Sikker, sicker, mein Nickte wird besorgen, seien sikker, Ihre Gnade! Wir sind da! Die Marschallin ist aufgestanden. Friseur nach tiefer Verbeugung eilt ab. Der Gehilfe hinter ihm. BARON Baron die beiden Italiener stehen lassend, zur Marschallin Darf ich das Gegenstück discret vertraulich zu Dero sauberm Kammerzofel präsentieren? selbstgefällig Die Ähnlichkeit soll, hör’ ich, unverkennbar sein. Marschallin nickt BARON Leopold, das Futteral! Der junge Kammerlakai präsentiert linkisch das Futteral. MARSCHALLIN ein bisschen lachend Ich gratuliere Euer Liebden sehr. BARON nimmt das Futteral ab und winkt ihm zurückzutreten Und da ist nun die silberne Rose. will’s aufmachen MARSCHALLIN Lassen nur drinnen. Haben die Gnad’ und stellen’s dorthin. BARON Vielleicht das Zofel soll’s übernehmen? Ruft man ihr? MARSCHALLIN Nein, lassen nur. Die hat jetzt keine Zeit. Doch sei Er sicher den Grafen Octavian bitt’ ich ihm auf, er wird’s mir zu lieb schon tun und als Euer Liebden Kavalier vorfahren mit der Rosen zu der Jungfer Braut. leichthin Stellen indeß nur hin. Und jetzt, Herr Vetter, sag’ ich ihm Adieu. Man retiriert sich jetzt von hier. Ich werd’ jetzt in die Kirchen gehn. Die Lakaien öffnen die Flügeltür. BARON Euer Gnaden haben heut’ durch unversiegte Huld mich tiefst beschämt. Er macht die Reverenz, entfernt sich unter Ceremoniell. Der Notar hinter ihm, auf seinen Wink. Seine drei Leute hinter diesem, in mangelhafter Haltung. Die beiden Italiener lautlos und geschmeidig, schließen sich unbemerkt an. Haushofmeister tritt ab. Lakaien schließen die Tür. MARSCHALLIN allein Da geht er hin, der aufgeblasne, schlechte Kerl, und kriegt das hübsche junge Ding und einen Pinkel Geld dazu, seufzend als müßt’s so sein. Und bildet sich noch ein, dass er es ist, der sich was vergibt. Was erzürn’ ich mich denn? ’s ist doch der Lauf der Welt. Kann mich auch an ein Mädel erinnern, die frisch aus dem Kloster ist in den heiligen Ehstand kommandiert word’n. nimmt den Handspiegel Wo ist die jetzt? Ja, seufzend such’ dir den Schnee vom vergangenen Jahr! ruhig Das sag’ ich so aber wie kann das wirklich sein, dass ich die kleine Resi war, und dass ich auch einmal die alte Frau sein werd’.... Die alte Frau, die alte Marschallin! „Siegst es, da geht die alte Fürstin Resi!“ ruhig Wie kann denn das geschehn? Wie macht denn das der liebe Gott? Wo ich doch immer die gleiche bin. Und wenn er’s schon so machen muss, warum lasst er mich zuschau’n dabei, mit gar so klarem Sinn? Warum versteckt er’s nicht vor mir? immer leiser Das alles ist geheim, so viel geheim, und man ist dazu da, seufzend dass man’s ertragt. Und in dem „Wie“ sehr ruhig da liegt der ganze Unterschied. OCTAVIAN tritt von rechts ein, in einem Morgenanzug mit Reitstiefeln. MARSCHALLIN ruhig, mit halbem Lächeln Ach! Du bist wieder da? OCTAVIAN zärtlich Und Du bist traurig! MARSCHALLIN Es ist ja schon vorbei. Du weißt ja, wie ich bin. Ein halb Mal lustig, ein halb Mal traurig. Ich kann halt meine Gedanken nicht kommandiern. OCTAVIAN Ich weiß, warum du traurig bist, mein Schatz. Weil du erschrocken bist und Angst gehabt hast. Hab’ ich nicht recht? Gesteh’ mir nur Du hast Angst gehabt, du Süße, du Liebe, um mich, um mich! MARSCHALLIN Ein biss’l vielleicht, aber ich hab’ mich erfangen und hab’ mir vorgesagt Es wird schon nicht dafür steh’n. Und wär’s dafür gestanden? OCTAVIAN heiter Und es war kein Feldmarschall, nur ein spaßiger Herr Vetter, und du gehörst mir, du gehörst mir! MARSCHALLIN ihn abwehrend Taverl, umarm’ Er nicht zu viel Wer all zu viel umarmt, der hält nichts fest. OCTAVIAN leidenschaftlich Sag’, dass du mir gehörst! Mir! MARSCHALLIN Oh! sei Er jetzt sanft, sei Er gescheidt und sanft und gut. OCTAVIAN will lebhaft erwidern MARSCHALLIN Nein, bitt’ schön, sei Er nur nicht, wie alle Männer sind. OCTAVIAN misstrauisch auffahrend Wie alle Männer? MARSCHALLIN schnell gefasst Wie der Feldmarschall und der Vetter Ochs. OCTAVIAN nicht dabei beruhigt Bichette! MARSCHALLIN mit Nachdruck Sei Er nur nicht, wie alle Männer sind. OCTAVIAN zornig Ich weiß nicht, wie alle Männer sind. plötzlich sanft Weiß nur, dass ich dich lieb hab’, Bichette, sie haben dich mir ausgetauscht. Bichette, wo ist sie denn! MARSCHALLIN ruhig Sie ist wohl da, Herr Schatz. OCTAVIAN Ja, ist sie da? Dann will ich sie halten, dass sie mir nicht wieder entkommt! leidenschaftlich Pakken will ich sie, pakken, dass sie es spürt, zu wem sie gehört zu mir! denn ich bin ihr, und sie ist mein! MARSCHALLIN sich ihm entwindend Oh, sei Er gut, Quinquin. Mir ist zu Mut, dass ich die Schwäche von allem Zeitlichen recht spüren muss. Bis in mein Herz hinein, wie man nichts halten soll, wie man nichts packen kann. Wie alles zerläuft, zwischen den Fingern, wie alles sich auflöst, wonach wir greifen, alles zergeht wie Dunst und Traum. OCTAVIAN Mein Gott, wie Sie das sagt! Sie will mir doch nur zeigen, dass sie nicht an mir hängt. er weint MARSCHALLIN Sei Er doch gut, Quinquin! OCTAVIAN weint stärker. MARSCHALLIN ruhig Jetzt muss ich noch den Buben dafür trösten, dass er mich über kurz oder lang wird sitzen lassen. Sie streichelt ihn. OCTAVIAN Über kurz oder lang? heftig Wer legt dir heut’ die Wörter in den Mund, Bichette? MARSCHALLIN Dass Ihn das Wort so kränkt! OCTAVIAN er hält sich die Ohren zu. MARSCHALLIN Die Zeit im Grunde, Quinquin, die Zeit, die ändert doch nichts an den Sachen. Die Zeit, die ist ein sonderbar’ Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar Nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie. Sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen. In den Gesichtern rieselt sie, im Spiegel da rieselt sie, in meinen Schläfen fließt sie. Und zwischen mir und dir, da fließt sie wieder. Lautlos, wie eine Sanduhr. warm Oh, Quinquin! Manchmal hör’ ich sie fließen, unaufhaltsam. leise Manchmal steh’ ich auf mitten in der Nacht und lass die Uhren alle, alle stehn. Allein man muss sich auch vor ihr nicht fürchten. Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters, der uns alle erschaffen hat. OCTAVIAN mit ruhiger Zärtlichkeit Mein schöner Schatz, will Sie sich traurig machen mit Gewalt? Wo Sie mich da hat, wo ich meine Finger in Ihre Finger schlinge, wo ich mit meinen Augen Ihre Augen suche, wo Sie mich da hat - gerade da ist Ihr so zu Mut? MARSCHALLIN sehr ernst Quinquin, heut’ oder morgen geht Er hin und gibt mich auf um einer andern willen, die jünger etwas zögernd und schöner ist als ich. OCTAVIAN Willst Du mit Worten mich von dir stoßen, weil Dir die Hände den Dienst nicht tun? MARSCHALLIN ruhig Der Tag kommt ganz von selber. Heut’ oder morgen kommt der Tag, Octavian. OCTAVIAN Nicht heut, nicht morgen ich hab’ dich lieb. gesteigert Nicht heut’, nicht morgen! Wenn’s so einen Tag geben muss, ich denk’ ihn nicht. Solch schrecklichen Tag! Ich will den Tag nicht seh’n. sehr leidenschaftlich Ich will den Tag nicht denken. Was quälst du dich und mich, Theres’? MARSCHALLIN Heut’ oder morgen oder den übernächsten Tag. Nicht quälen will ich Dich, mein Schatz. Ich sag’, was wahr ist, sag’s zu mir so gut als wie zu dir. Leicht will ich’s machen dir und mir. Leicht muss man sein, mit leichtem Herz und leichten Händen halten und nehmen, halten und lassen... Die nicht so sind, die straft das Leben und Gott erbarmt sich ihrer nicht. OCTAVIAN Sie spricht ja heute wie ein Pater. Soll das heißen, dass ich Sie nie mehr werde küssen dürfen bis Ihr der Atem ausgeht? MARSCHALLIN Quinquin, Er soll jetzt geh’n, sanft Er soll mich lassen. Ich werd’ jetzt in die Kirchen geh’n, und später fahr ich zum Onkel Greifenklau, der alt und gelähmt ist, und eß’ mit ihm Das freut den alten Mann. Und Nachmittag werd’ ich Ihm einen Lauffer schicken, Quinquin, und sagen lassen, zögernd ob ich in den Prater fahr’. Und wenn ich fahr’, und Er hat Lust, so wird Er auch in den Prater kommen und neben meinem Wagen reiten... jetzt sei Er gut und folg’ Er mir. OCTAVIAN leise Wie Sie befiehlt, Bichette! Er geht ab. MARSCHALLIN allein, fährt leidenschaftlich auf Ich hab’ ihn nicht einmal geküsst. Sie klingelt heftig. Lakaien kommen von rechts. Lauft’s dem Herrn Grafen nach und bittet’s ihn noch auf ein Wort herauf. LAKAIEN schnell ab MARSCHALLIN sehr bewegt Ich hab’ ihn fort geh’n lassen und ihn nicht einmal geküsst. Die 4 Lakaien kommen zurück ausser Atem. ERSTER LAKAI Der Herr Graf sind auf und davon - ZWEITER LAKAI Gleich beim Tor sind aufgesessen... DRITTER LAKAI Reitknecht hat gewartet, VIERTER LAKAI Gleich beim Tor sind aufgesessen wie der Wind. ERSTER LAKAI Waren um die Ekken wie der Wind, ZWEITER LAKAI Sind nachgelaufen... DRITTER LAKAI Wir haben geschrien... VIERTER LAKAI War umsonst. MARSCHALLIN Es ist gut. Geht nur wieder. Die Lakaien ziehen sich zurück. MARSCHALLIN ruft nach Den Mohammed! Der kleine Neger herein, klingelnd, verneigt sich MARSCHALLIN Das da trag’... NEGER nimmt eifrig das Saffianfutteral MARSCHALLIN Weißt ja nicht, wohin. Zum Grafen Octavian. Gib’s ab und sag sehr ruhig Da drinn ist die silberne Ros’n... Der Herr Graf weiß ohnehin... Der Neger läuft ab. MARSCHALLIN stützt den Kopf in die Hand und bleibt so, in träumerischer Haltung bis zum Schluss. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@mmnakai Strauss,Richard/Der Rosenkavalier/II-1
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3512.html
このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 ERSTER AKT Erstes Bild (Thronsaal des Könis Pollux. Man erkennt früheren Reichtum, jetzt allesherunter gekommen,zerschlissen und verblaßt.Der Thron nur nochzum Teil aus Gold, zum Teil in grotesker Weisemit Holz gestützt. Gläubiger in Menge vor denoffenen Türen.Diener und Wachen halten siezurück,in den Saal einzudringen) ▼GLÄUBIGER▲ Der König, wo? Wo birgt sich Pollux? Laßt uns zum König ein! Die Forderung in unsrer Hand, Sie muß beglichen sein! ▼WACHE▲ Zurück! Zurück! Der König ist nicht hier! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht hier? Nicht hier? Doch als er früh Und spät von uns die Gelder lieh, Da war er gleich zur Stelle! ▼WACHE▲ Zurück! Zurück! Sonst setzt es Blut! ▼GLÄUBIGER▲ Wir kommen aus dem fernsten Land Aus Persien, von Zypern her! Aus Rhodos! Samos! Übers Meer! Die Wechsel sind in unsrer Hand! Jetzt kein Verzug! Es ist genug! Zehntausend uns Für Wein! Für edle Stoffe Doppelt soviel! Dreißigtausend Für Perlen, Goldgeräte, Schmuck! ▼WACHE▲ Zurück, ihr Plünderer! Genug! (Hier durchbrechen die Gläubiger dieReihe der Wachen undstürzen mitihren Papieren wild in den Saal undauf den wackeligen Thron los. ImAugenblick, wo sie dort angelangt sind,trittder König überraschend aus einem Vorhang schützend vor seinen Thron hin) (Gläubiger stutzen einen Augenblick) ▼KÖNIG▲ Euer ist alles, was mein war! Zurück! Zurück! ▼GLÄUBIGER▲ Nur Gold verlangen wir! Nur Geld! ▼KÖNIG▲ Geld ist nicht da! So nehmt das Land! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet! Längst in andrer Hand! Hier das Papier! ▼KÖNIG▲ Die Gruben nehmt, gefüllt zum Rand! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet! Leer! In andrer Hand! Sieh das Papier! Nichts wallen wir als Geld, als Geld! Nur bares Geld! ▼KÖNIG▲ Nehmt den Palast! Nehmt alles, was er faßt! ▼GLÄUBIGER▲ Ist eitler Fadenschein! Kein Nagel mehr ist dein! ▼KÖNIG▲ Nehmt Münze, Weiderechte, Fischerei! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet alles! Nichts dabei! — O König Pollux, sag uns an Wo hast du alles hingetan? Nimmunsern Fluch! Nimm unsern Spott! Die Insel Eos ist - bankrott! (sie umlanzen und umspringen mit ihren Wechselnwild den König) ▼KÖNIG▲ O habt Geduld! Noch ist ja Hoffnung! ▼GLÄUBIGER▲ (halten inne) Hoffnung? Wie? ▼KÖNIG▲ Die Neffen hab ich ausgesandt, Die Könige der Inseln! ▼GLÄUBIGER▲ Sind ebenso bankrott! ▼KÖNIG▲ Die Gatten meiner vier Nichten, Der schönsten Fraun der Welt! ▼GLÄUBIGER▲ Ist anders nicht bestellt! Kein Geld! Und nirgend Geld! ▼KÖNIG▲ Alkmene, Semele, Europa, Leda - ▼GLÄUBIGER▲ Sind fremde Namen uns! Kein Geld da! ▼KÖNIG▲ Sie reisen mit der Tochter Bild! Bedenkt doch nur, mit meines Danae Bild! Gnad kam die Botschaft an vom richtigen, vom reichsten Mann Midas von Lydien! Was er nur berührt, wendelt er zu Gold! ▼GLÄUBIGER▲ (ironisch) Danae! Die stolze Danae! Die jeden Freier abgewehrt, Den wir geboten, hochgeehrt! ▼KÖNIG▲ Geduld! Grad kam mir Botschaft an Vom richtigen, vom reichstenMann Midas von Lydien! Was er berührt, Wandelt er zu Gold! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht mehr geprahlt! Wann wird gezahlt? ▼KÖNIG▲ Alles zahltMidas! ▼GLÄUBIGER▲ Midas - ist fern! Eine Wolke! Ein Stern! Die Wechsel - ja Die sind dir nah! (sie drohen dem König mit ihrenPapieren) ▼KÖNIG▲ Die Neffen kommen Aus Midas Land! Habt noch Geduld, Noch einen einzigen Tag! ▼GLÄUBIGER▲ (lassen von ihm ab und erblickenden Thron) Dort am Thron Glänzt deiner Macht Goldene Zier! Wie blitzt und lacht Beschlag, Behang Und Wappentier! (stürzen sich auf den Thron;durcheinander) Was nützt der Tand Dem Schuldner - dir? Das Wappentier! Die Krone - mir! (zusammen mit den Stücken deszerstörten Thrones) Du Schwindelkönig, sag uns an, Wo hast du alles hingetan? Immergeprahlt, nie gezahlt! So fassen wir als letzten Lihn Das Stückchen Gold am leeren Thron! Das Wappentier! Die Krone - mir! Mir! Mir! ▼KÖNIG▲ Alles zahlt Midas, Midas von Lydien! ▼GLÄUBIGER▲ (vertreiben den König und reißen in wildem Handgemenge den Thron gänzlich in Stücke) Mir!Mir!Mir! Zeites Bild Zwischenspiel Der Goldregen (Vorhang Schlafzimmer der Danae, dunkel.Ihre Gestaltwirdsichtbar. Xanthe zu ihren Füßen) ▼DANAE▲ (erwachend) O Gold! O süßes Gold! (Der Goldregen hat aufgehört, statt dessen fahles graues Morgenlicht) ▼XANTHE▲ (richtet sich auf) Danae - du riefst? ▼DANAE▲ Wo bist du, Gold? So üppig hold? ▼XANTHE▲ Auch du - suchst Gold? Ich sehe keines! ▼DANAE▲ Flirrender Klang! Goldes Gesang! Umgeben ganz Von deinem Glanz! ▼XANTHE▲ Gold - bei unsrer Not? ▼DANAE▲ Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen! Glitzernde Schwere Auf Schultern und Armen! Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen! ▼XANTHE▲ Ich schaudre! Nichts seh ich, Danae! Es ist ja Nacht! ▼DANAE▲ Es ist nicht Nacht! Ein großes leuchten von überall - Goldener Blätter Schimmernder Fall! Ein goldener Baum Stolz über mir Im Sternenglanz hoch ausgeweitet! Ein Wundermantel, Tausend kühle umfassende Arme Um mich gebreiteit! ▼XANTHE▲ Träume, Danae! Nirgends ist Gold! Glühende Wünsche ln unserer Not! ▼DANAE▲ (heftig) Kein Traum, Keine Not! Ein leuchtend Bild Neigt sich zu mir, Umfaßt mich mild! Ersehntes Gold, Erlösend hold, Senkt sich herab Auf das Lager, auf mich! ▼XANTHE▲ Ja, wenn wir's fänden, Was dich beglückte! Leer ist ja alles, Dunkel und leer! ▼DANAE▲ Was Himmels Regen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Kühlend Umfangen, Heißem Verlangen, Befruchtend Hangen An Lippen und Wangen, Wie dürre Erde Entgegen ihm glüht, Im goldenen Regen Bin ich erblüht! ▼XANTHE▲ Im goldenen Regen Bist du erblüht? Ein Traum hat dich beglückt? Ein Traum hat dich getäuscht, Hat dich entzückt? ▼DANAE▲ O Glückes Erinnern, Herrlicher Traum! Auf den Lippen Des Goldes Kuß! Auf den Brüsten des Goldes Süße Umarmung! Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen, Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen, Wonnige Schwere ln meinem Schoß. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Um mich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel Liebendes Gold! Leuchte mir weiter, Wonniger Regen, Seliger, goldener Blätterfall! Gold, das mich genetzt, Dem ich erblüht, HerrlicherTraum! ▼XANTHE▲ (gleichzeitig) Ein goldner Regen, Ein seliger Traum Hot dich entrückt Aus unserer Not! Freundliche Kühle, Glitzernde Süße Auf Schultern und Armen, Umgeben ganz Von seinem Glanz. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold dir, Das du geliebt! Um dich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel, liebendes Gold! Könntest du dauern, Üppiger Segen! Gold, das dich genetzt, Seliger Regen, Herrlicher Traum! Doch warst allein du ln des Mantels Saum? Nichts andres träumt dir Als Glanz und Baum? ▼DANAE▲ Das Höchste träumt mir Und war mir hold, Des Regens köstlich Gold! ▼XANTHE▲ Doch wo kam es her? Niemand sahst du? Allein bliebst du? Keine lüsternen Freier Im goldenen Gewand? Keine mächtigen Götter, Die Gaben verschenken Mit begehrlicher Hand? ▼DANAE▲ Ich war allein ln all dem flimmernden Schein! Wir nur, wir Waren uns hold - Ich - und das Gold! ▼XANTHE▲ Du böses Kind! Kein Freier? Wachend wiesest du Die prächtigsten ab! Immer spröde, Hassend die Männer - Sag mir das Ende unsrer Not? ▼DANAE▲ ln meines Traumes Wundergezelt, ln des Blätterbaums Traumhaftem Fall, Im goldenen Regen, Der, Dürstende, mich genetzt - Endet mir alle Not! (hier wird, zuerst von ferne, einAufzugsmarsch nörbar) ▼XANTHE▲ Nicht im Schwärmen! Nicht im Traum! Hörst du die Klänge, Draußen den frohen Ton? Die der Vater ausgesandt, Die Vettern kehren zurück! - Was alle wir erhofften - Dein Traum hat es angezeigt! Zu Ende die Not! Jubelnd klingt es! Glückliche Danae! Ein neuer Freier! Stärker als jeder Traum! (Der Aufzugsmarsch ist ganz deutlich geworden. Xanthe voll Ungeduld ab, Danae bleibt allein) ▼DANAE▲ Kein Freier mehr! Kein lüsterner Mann! Der dort sich anzeigt Mit fröhlichen Klängen Nur wenn du so stark Wie mein liebender Traum Nur wenn du die Lust Des Goldes mir bringst, Sollstdu -Freier mir sein! (Dunkel. Rasche Verwandlung) Drittes Bild (Ein Säulenhof am Palaste.Man erblickt im Hintergrunde tiefe Arkaden, diedurch mehrere Säulenreihen den Ausblick aufdas Meer gewähren. König, Hofstaat, Wachenund Gläubiger füllen den Hof, in Erwartung der einziehenden vier Könige, der Neffen des Polluxund ihres Gefolges. Auf der Höhe der Arkadendas Volk in dichtem Gedränge) ▼VOLK▲ Was bringen die Fürsten? Endet die Not? Was tragen die, ln Tücher gehüllt? Bringen sie Hoffen Traurigem land? Hoffen - uns allen? (sie winken den unsichtbar Kommenden entgegen) ▼KÖNIG▲ (unter dem Chor) O kämen sie von Midas! ▼GLÄUBIGER▲ (ebenso) Wär's möglich? Botschah vom reichstenMann? ▼KÖNIG▲ O wäre er's! Köm ich davon! Behielt das Land - Behielt den Thron! ▼GLÄUBIGER▲ Botschaft - vom allerreichstenThron? O Pollux - welch ein Schwiegersohn! (Marsch auf dem Höhepunkt. Vom Hintergrunde, aus den Arkaden, kommen die Pagen der vier Könige, hell und froh gekleidet,sehr im Gegensatze zum düsteren, verarmten Volk. Sie tragen einen verhüllten Gegenstand, hoch wie eine Standarte indie Mitte des Säulenhofes. Ihnen noch Gefolge, dann die vierKönige, mit ihren Gattinnen. Höchste Erwartung) ▼DIE VIER KÖNIGE▲ Er - kommt! ▼ALLE▲ Wer - kommt? ▼VIER KÖNIGE▲ Ein neuer Freier! ▼GLÄUBIGER▲ War oft schon da! ▼VIER KÖNIGE▲ Ein solcher - nie! ▼KÖNIG▲ lst's Lydiens Herrscher, sprecht? ▼VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN▲ Ein Freier ohnegleichen Aus Lydiens Märchenreichen! ▼KÖNIG▲ Midas! Gepriesen! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht so schnell gepriesen! Bewiesen! Erst bewiesen! ▼VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN▲ Ein Freier, wie es keinen gab! ▼GLAUBIGER▲ Was hilft's? Sie weist ihn ab! (Die Pagen hoben jetzt ihre Stellung eingenommen, vor den Königen und Königinnen.Sieimitieren die folgende Erzählung ineiner Pantomime) ▼VIER KÖNIGE▲ Erst zogen wir Von Land zu land, Dm Bildnis in der Hand, Das Bild der Danae! Wir zeigten's dem - Und zeigten's dem - Und bückten uns Vor dem - und dem - Ach, keinem war's genehm (klagend) Das Bild der Danae! ▼GLÄUBIGER▲ War nicht genehm? Hört an! Nicht dem und dem! ▼VIER KÖNIGE▲ So kamen wir auf unsrer Reise - Auf gleiche Weise - Ins ferne, ferne Lydien! Wir sahen uns vor dem Palast, Der schimmerte im Sonnenschein Ganz unter goldnen Daches Last Aus purem Golde der Palast! (größtes Staunen aller) ▼GLÄUBIGER▲ Aus Gold? Das ganze Haus? Die Mauer - Gold? Das Dach - die Türen -Gold?! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ O selige Erinnerung! Ein Jugendtag hebt an Du schöner Mann! Du mächtiger Mann! (mit den Königen) Kein König mehr ein Gott! ▼LEDA▲ Aus seinem Auge strahlt mir Glück War's eines weißen Schwanes Blick? ▼SEMELE▲ Wie könnte mich sein Arm erheben, Wie eine Wolke - übervoll vom Blitz! ▼ALKMENE▲ Mir schien er dem Amphitryon gleich! Mehr seiner Zwiegestalt dem Gotte selbst! ▼ZU VIERT▲ Die Jugend tritt erneut heran ln diesem goldumwogten Mann! Kein König mehr - ein Gott! ▼VIER KÖNIGE▲ (mit großer Zeremonie im Ballett) Der große König hält das Bild - ln Seide eingehüllt - Er reißt sie fort -er faßt es an - ln seine Züge fällt ein Schein Von Danaes Bild - Ein goldner Schein - Ein Freudenschein! Verwandelt war Das Bild in Gold! ▼VOLK, GLÄUBIGER, KÖNIG▲ (mit Freudentanz der Pagen) Das Bild in Gold! ln Gold! ▼VIER KÖNIGE▲ Seid still und lauscht! Nicht nur das Bild Ward eingetauscht ln Iautres Gold! Von einem blühnden Baum Zu Häupten ihm, brach er den Ast Metallisch klirrend, wo er's faßt - War alles lautres Gold! (Hier fällt die Hülle.Man erblickt ein reichesBlumengewindeaus Gold) ▼ALLE▲ (aufschreiend) Gold!! (große Pause) ▼DANAE▲ (ist unbemerkt aufgetreten) Rufst du mich, Gold? ▼KÖNIG und GLÄUBIGER▲ lst's wirklich Midas? Wo ist der König? Sein Name, wie? ▼VIER KÖNIGE▲ Midas, des Goldes Herr! Gold ist sein Kleid, Gold der Palast, Und pures Gold, was er nur faßt Midas -in seine Hand! ▼DANAE▲ War ich diese Nacht nicht Gehüllt in Gold? Als wär ich selbst das Bild ln des Königs Hand? Bist du der Dämon, Der mächtig sich zeigte ln goldenen Regens Lust? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Was je er berührt - Zur Lippe nur führt Als reines Gold ihm lacht! ▼DANAE▲ Was ich berührt In dieser Nacht, Was zitternd ich Zur Lippe geführt Hat goldgleich mir gelacht! ▼ALLE▲ (ohne die vier Könige und Königinnen) O Midas! Herr! Du Goldes Meister! Wann nahst du uns? Wann kommt dein Glück? ▼VIER KÖNIGE▲ Erschüttert stand Der große Held, Das goldne Bild ln seiner Hand! ▼KÖNIGINNEN▲ Dann reicht er uns Den Blütenzweig - Jetzt ein Geschmeid - Als Liebesgruß - Für Danae! ▼GLÄUBIGER▲ Er kommt? Er kommt? Vielleicht auch nicht? Nur Rätsel - Rätsel - was er spricht! Doch sehn wir Gold! ln höchster Zeit Her das Geschmeid! (sie versuchen, ehe die Wachen sie hindern, sich auf die Pagenzu stürzen) ▼DANAE▲ (durchbricht die Reihen derGläubiger, entreißt denPagen dasGeschmeide) Schweigt, Wucherer! Der Zweig ist mein! ▼GLÄUBIGER▲ Sieh da!Danae! Stolze, kalte Danae! So viel Leidenschaft Vermag das Gold? ▼DANAE▲ (schwingt beglückt den Zweig) Midas - hat mir dies zugesandt! Als Liebesgruß! Als liebespfand! ▼GLÄUBIGER▲ Das einzge Gold - in diesem Haus, Glaubst du - wir ließen's aus? Her mit dem Weib! Her mit dem Ast! Kommt! Angefaßt! (Sie suchen Danae zu fassen. GroßerTumult unten im Hofe) ▼STIMME▲ (aus der Höhe der Arkaden, wo das Volk steht) Ein Schiff! ▼KÖNIG POLLUX, VIER KÖNIGE▲ Midas!Hab Dank! Ein Schiff! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (leise) Jupiter… hab Dank! ▼GLÄUBIGER▲ (betroffen) Ein Schiff? Wie sonderbar! Am Ende -alles wahr? ▼CHOR▲ (oben, umgewendet, gegen dasMeer winkend) Es biegt ums Riff Ein heller Punkt! Strahlend ein Stern Am lichten Tag! Ein Feuerbrand Auf hohem Meer? ▼ANDERE▲ (antworten) Es wächst der Stern! Er wächst und blinkt! Kein Stern Ein Schiff! ▼ANDERE▲ Sogt, was ihr seht! Zieht es vorbei? Wohin es geht, Wohin es streicht? ▼ANDERE▲ (antworten) Es wendet, kommt Zu uns im Glanz, Im Wogentanz! Gegrüßtgegrüßt - Du golden Segel - Schilf aus Gold! (hier beginnt, durch die Bogengänge der Arkaden schimmernd, der Goldglanz des Segels sichtbar zu werden, der im Hintergrunde, sehr ähnlich dem Goldregen, lang sam vorüberstreicht) ▼CHOR▲ Zum Hafen schnell! Goldene Hoffnung, Sei uns gegrüßt! (der Chor des Volkes strömt ab, in die Richtung, in der der goldene Schein nun stehen bleibt) ▼KÖNIG, VIER KÖNIGE▲ (während des Chores) Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein ? Midas -allein! Verweile, König, Vor Eos, der Insel! (auch Pollux) Goldenes Segel, Sei uns gegrüßt! ▼GLÄUBIGER▲ Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein? Erzkönig Midas, Ich bin dein Knecht! Zum Hafen schnell! Denn kommt es ein, Das Schiff aus Gold - Sei hoch verzollt! (eilen dem Chor nach) ▼VIER KÖNIGE, KÖNIGINNEN▲ Nehmt das Geschmeid! Hoch ist es Zeit! Trogt es herab, Zum Hafen ab! (Marsch. Die Pagen nehmen Danae dasGewinde ab) Erkennt ihr dann An hohem Bord Den goldnen Mann - Dann winkt und singt Midas, Midas - gegrüßt! (Alles ab in stolzem Zuge, voran die Pagen, wie beim Kommen, dann die Königinnen mit Gefolge, zuletzt König Pollux, mit langem fragenden Blick auf Danae. Diese bleibt allein in der Mitte der Szene. Sowie alle abgegangen sind, erkennt man den goldenen Widerschein aus den Bogengängen viel deutlicher) ▼DANAE▲ (in der Betrachtung des goldenenSchimmers) Leuchtet mein Traum? Schauer der Nächte - Klingender Raum! Wonnig es Segel, Glückes Erinnern, Größeren Glückes Ahnend Frohlocken Segel, sei gegrüßt!… (voll Erinnerung) Nur der Bringer des Goldes Soll Freier mir sein! (Sie macht einige begeisterte Schritte. Midas, ihr entgegen, tritt überraschend auf, schlicht gekleidet) ▼MIDAS▲ Gegrüßt, Danae! Des Midas Braut! Begeistert grüßt dich, Der dein Bild geschaut! ▼DANAE▲ Midas! ▼MIDAS▲ Sein getreuer Freund, Sein mächtiger Arm! Für ihn zu werben, Für des Königs Ankunft Dich zu bereiten! ▼DANAE▲ Nicht Midas bist du? ▼MIDAS▲ Nur der Träger des Goldes Ich Chrysopher! ▼DANAE▲ Nicht Midas du - Doch Chrysopher? - Der Bringer des Goldes - Soll die Keusche frein! ▼MIDAS▲ An des Midas Seite Sah ich dein Bild. Was mich entzückt, Gebot ihm Ehrfurcht Eile zu Danae! Erkunde die Keusche, Geheimen Ahnens Weck ihr Erinnern, Leuchtender Wiederkehr Bring ihr die Botschaft! ▼DANAE▲ Schauer der Nächte! Leuchtender Traum! Goldenen Regens Glückes Erinnern! Nur der Bringer des Goldes - Er - soll mich frein! ▼MIDAS▲ So gebot mir Midas Wirb für den Freund! Nicht schmäh sie den Freier! Die Holde, Keusche, Neige ihr Ohr Dem Verkünder der Träume! ▼DANAE▲ Werbender Bote! Midas nicht - Doch Chrysopher? ▼MIDAS▲ Ein goldenes Ehrenkleid Soll dich erst schmücken! Eine Wolke von Gold Fließend dich hüllen! Kühnste Wünsche Dunkler Träume Goldenes Ziel - Deute dir dies Gewand! (Er gibt ein Zeichen. Nicht nur die Stelle, wo das Segel angenommen wirdjetzt leuchten alle Arkadenbogen auf. lnjedem steht, wie auf pompejanischenFresken, eine goldene Gestalt.Die mittlere trägt das goldene Gewand,die nächste den Kopfschmuck, dienächste auf goldenem Polster dieSchuhe usw.Sienähern sich Danae, um sie mitgroßem Zeremoniell anzukleiden) ▼DANAE▲ (während sie geschmückt wird) Goldblätterfalll - Nahst du mir wieder? Göttliches Fließen - Mantel -Wolke - Seliges Zelt! Kehrst du mir wieder, Goldregentraum? ▼MIDAS▲ (für sich) Ihm diese Schönheit? Dies leuchten dem Mächtigen, All dieser Glanz? Armer Bote! Gedenk deines Schwurs! Midas - nicht mehr Nur Chrysopher! ▼DANAE▲ Wann werde ich Den König schauen? Wird er - vollenden, Was du verheißest? ▼MIDAS▲ Bringer der Botschaft, Bringer des Goldes, Ahnender Träume Leuchtendes Ziel - Mehr als der König Bringe ich dir! ▼DANAE▲ Du - der Bote? Midas nicht? Nur Chrysopher? ▼MIDAS▲ LeuchtenderBlick Des goldenen Bildes! Noch vor König Midas Trink ich entzückt Von neuemden Zauber! - Nicht kalt sieht diesAug Auf den armen Boten, Den Träger des Goldes! Deut ich dir Wünsche, Goldene Ahnung! Deut auch die Frage, Die in ihm schimmert? ▼DANAE▲ Kühn bist du, Mittler! War das dein Auftrag? ▼CHOR▲ (von ferne) Willkommen, Midas! Goldes Segen, gegrüßt! ▼MIDAS▲ Könnt ich ihm gleichen, Dem mächtigen Midas, Dort dem Könige, Den sie bejubeln! ▼CHOR▲ Willkommen,Midas! Goldes Segen, Sei gegrüßt! ▼DANAE▲ Führ mich zum König! ▼MIDAS▲ Nicht alles weißt du! Groß ist Midas - Doch unstet ist er Goldene Wolke Fährt er einher, Schenkt seines Reichtums Beglückenden Traum -- Weiter jagt er - Läßt dich allein! (starke Midas-Rufe ganz in der Nähe) ▼DANAE▲ Goldes Geheimnis Schwindet mit ihm? Schwindet mir - traumesgleich? ▼MIDAS▲ Was ich gebracht An des Midas Statt Danae bleibt - Was selbst ich bin! ▼DANAE▲ So mag die Wolke Weiter eilen, läßt sie den Zauber Mir nur zurück! (sie wendet sich ganz Midas zu) ▼MIDAS▲ Das Geheimnisnicht kennst du, ln dem ich verstrickt! Der Bringer des Goldes war - Bleibt arm an deiner Seite - Nur Chrysopher. (Midas-Rufe ein drittes Mal) Zum Herrn der Träume Muß ich dich führen! ▼DANAE▲ Bleibe, Bote. Laß den Freier! Mir - das Gold. ▼MIDAS▲ Seltsame Danae! Herrliches Rätsel Durch großes Leuchten Führe ich dich, Ich - der Bote - Zum liebenden Midas! (Die goldenen Genien erscheinen wieder und geleiten Danae. Midas geht voran. Danae folgt ihm hinab nach dem Hafen. Die steinernen Arkaden weichen vor ihnen zurück. Größeres Leuchten) ▼DANAE▲ Träumendes Herz! Lockenden Goldes Doppelter Zwang Zu Midas folg ich - Dir, Chrysopher! Viertes Bild (Offene Verwandlung.Hafen) ▼CHOR▲ Auf goldenen Fluten Kamst du gezogen, Brachtest uns Jubel Und Freude zurück! Midas, Midas, Bleib uns gewogen, Du bist die Sonne - Du bist das Glück! ▼GLÄUBIGER▲ Standhaft sind wir, Pochen auf Gold Mehr als wir hofften, Ward uns gezollt. Sieh deine Knechte, Herr aller Weit! Midas und Geld! ▼KÖNIGINNEN▲ Midas nennen wir dich, Herr goldener Räume! Doch wir erkennen dich, Fürst unsrer Träume! Ziehst du heran, Wolke du, Schwan - Alte Gestallen - Neue Gewalten - Freun uns im stillen, Gehorsam dem Willen Neigen uns dir! (Ankunft des Schiffes, auf dessen Bug überragend, wie ein Standbild, die goldglänzende Erscheinung Jupiters sichtbar ist) ▼POLLUX und KÖNIGE▲ Niemals entschwinde, Was du gebracht! Dankbar uns finde Ewige Macht! Herr aller Welt Midas und Geld! (Midas und Danae nähern sich) ▼JUPITER▲ Gegrüßt sei Eos, Insel der Freude! Gegrüßt, in Träumen Ersehnter Strand! Gegrüßt du Schönheit Aus goldenen Bildes Leuchtenden Zügen! Goldene Danae! Der um dich warb ln schimmernder Nacht, Der demBilde gefolgt Mit goldenemSegel Und liebendem Sehnen Midas - grüßt dich! (er verläßt das Schiff) Sieh, ich rufe dich, Sieh, ich liebe dich, Goldene Danae! ▼DANAE▲ Ich erschaue dich, Midas, großer König! Ich erkenne dich, Wie ich dich geahnt! Herr - der ewigen Räume Der goldenen Träume - Herr des mächtigen Segens - Des goldenen Regens - Bist du auch meiner Liebe… Allmächtiger Herr? (Sie sinkt ohnmächtig in die Arme ihrer Begleiterinnen. Jupiterstampft auf,leiser Donner) ERSTER AKT Erstes Bild (Thronsaal des Könis Pollux. Man erkennt früheren Reichtum, jetzt allesherunter gekommen,zerschlissen und verblaßt.Der Thron nur nochzum Teil aus Gold, zum Teil in grotesker Weisemit Holz gestützt. Gläubiger in Menge vor denoffenen Türen.Diener und Wachen halten siezurück,in den Saal einzudringen) GLÄUBIGER Der König, wo? Wo birgt sich Pollux? Laßt uns zum König ein! Die Forderung in unsrer Hand, Sie muß beglichen sein! WACHE Zurück! Zurück! Der König ist nicht hier! GLÄUBIGER Nicht hier? Nicht hier? Doch als er früh Und spät von uns die Gelder lieh, Da war er gleich zur Stelle! WACHE Zurück! Zurück! Sonst setzt es Blut! GLÄUBIGER Wir kommen aus dem fernsten Land Aus Persien, von Zypern her! Aus Rhodos! Samos! Übers Meer! Die Wechsel sind in unsrer Hand! Jetzt kein Verzug! Es ist genug! Zehntausend uns Für Wein! Für edle Stoffe Doppelt soviel! Dreißigtausend Für Perlen, Goldgeräte, Schmuck! WACHE Zurück, ihr Plünderer! Genug! (Hier durchbrechen die Gläubiger dieReihe der Wachen undstürzen mitihren Papieren wild in den Saal undauf den wackeligen Thron los. ImAugenblick, wo sie dort angelangt sind,trittder König überraschend aus einem Vorhang schützend vor seinen Thron hin) (Gläubiger stutzen einen Augenblick) KÖNIG Euer ist alles, was mein war! Zurück! Zurück! GLÄUBIGER Nur Gold verlangen wir! Nur Geld! KÖNIG Geld ist nicht da! So nehmt das Land! GLÄUBIGER Verpfändet! Längst in andrer Hand! Hier das Papier! KÖNIG Die Gruben nehmt, gefüllt zum Rand! GLÄUBIGER Verpfändet! Leer! In andrer Hand! Sieh das Papier! Nichts wallen wir als Geld, als Geld! Nur bares Geld! KÖNIG Nehmt den Palast! Nehmt alles, was er faßt! GLÄUBIGER Ist eitler Fadenschein! Kein Nagel mehr ist dein! KÖNIG Nehmt Münze, Weiderechte, Fischerei! GLÄUBIGER Verpfändet alles! Nichts dabei! — O König Pollux, sag uns an Wo hast du alles hingetan? Nimmunsern Fluch! Nimm unsern Spott! Die Insel Eos ist - bankrott! (sie umlanzen und umspringen mit ihren Wechselnwild den König) KÖNIG O habt Geduld! Noch ist ja Hoffnung! GLÄUBIGER (halten inne) Hoffnung? Wie? KÖNIG Die Neffen hab ich ausgesandt, Die Könige der Inseln! GLÄUBIGER Sind ebenso bankrott! KÖNIG Die Gatten meiner vier Nichten, Der schönsten Fraun der Welt! GLÄUBIGER Ist anders nicht bestellt! Kein Geld! Und nirgend Geld! KÖNIG Alkmene, Semele, Europa, Leda - GLÄUBIGER Sind fremde Namen uns! Kein Geld da! KÖNIG Sie reisen mit der Tochter Bild! Bedenkt doch nur, mit meines Danae Bild! Gnad kam die Botschaft an vom richtigen, vom reichsten Mann Midas von Lydien! Was er nur berührt, wendelt er zu Gold! GLÄUBIGER (ironisch) Danae! Die stolze Danae! Die jeden Freier abgewehrt, Den wir geboten, hochgeehrt! KÖNIG Geduld! Grad kam mir Botschaft an Vom richtigen, vom reichstenMann Midas von Lydien! Was er berührt, Wandelt er zu Gold! GLÄUBIGER Nicht mehr geprahlt! Wann wird gezahlt? KÖNIG Alles zahltMidas! GLÄUBIGER Midas - ist fern! Eine Wolke! Ein Stern! Die Wechsel - ja Die sind dir nah! (sie drohen dem König mit ihrenPapieren) KÖNIG Die Neffen kommen Aus Midas Land! Habt noch Geduld, Noch einen einzigen Tag! GLÄUBIGER (lassen von ihm ab und erblickenden Thron) Dort am Thron Glänzt deiner Macht Goldene Zier! Wie blitzt und lacht Beschlag, Behang Und Wappentier! (stürzen sich auf den Thron;durcheinander) Was nützt der Tand Dem Schuldner - dir? Das Wappentier! Die Krone - mir! (zusammen mit den Stücken deszerstörten Thrones) Du Schwindelkönig, sag uns an, Wo hast du alles hingetan? Immergeprahlt, nie gezahlt! So fassen wir als letzten Lihn Das Stückchen Gold am leeren Thron! Das Wappentier! Die Krone - mir! Mir! Mir! KÖNIG Alles zahlt Midas, Midas von Lydien! GLÄUBIGER (vertreiben den König und reißen in wildem Handgemenge den Thron gänzlich in Stücke) Mir!Mir!Mir! Zeites Bild Zwischenspiel Der Goldregen (Vorhang Schlafzimmer der Danae, dunkel.Ihre Gestaltwirdsichtbar. Xanthe zu ihren Füßen) DANAE (erwachend) O Gold! O süßes Gold! (Der Goldregen hat aufgehört, statt dessen fahles graues Morgenlicht) XANTHE (richtet sich auf) Danae - du riefst? DANAE Wo bist du, Gold? So üppig hold? XANTHE Auch du - suchst Gold? Ich sehe keines! DANAE Flirrender Klang! Goldes Gesang! Umgeben ganz Von deinem Glanz! XANTHE Gold - bei unsrer Not? DANAE Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen! Glitzernde Schwere Auf Schultern und Armen! Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen! XANTHE Ich schaudre! Nichts seh ich, Danae! Es ist ja Nacht! DANAE Es ist nicht Nacht! Ein großes leuchten von überall - Goldener Blätter Schimmernder Fall! Ein goldener Baum Stolz über mir Im Sternenglanz hoch ausgeweitet! Ein Wundermantel, Tausend kühle umfassende Arme Um mich gebreiteit! XANTHE Träume, Danae! Nirgends ist Gold! Glühende Wünsche ln unserer Not! DANAE (heftig) Kein Traum, Keine Not! Ein leuchtend Bild Neigt sich zu mir, Umfaßt mich mild! Ersehntes Gold, Erlösend hold, Senkt sich herab Auf das Lager, auf mich! XANTHE Ja, wenn wir's fänden, Was dich beglückte! Leer ist ja alles, Dunkel und leer! DANAE Was Himmels Regen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Kühlend Umfangen, Heißem Verlangen, Befruchtend Hangen An Lippen und Wangen, Wie dürre Erde Entgegen ihm glüht, Im goldenen Regen Bin ich erblüht! XANTHE Im goldenen Regen Bist du erblüht? Ein Traum hat dich beglückt? Ein Traum hat dich getäuscht, Hat dich entzückt? DANAE O Glückes Erinnern, Herrlicher Traum! Auf den Lippen Des Goldes Kuß! Auf den Brüsten des Goldes Süße Umarmung! Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen, Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen, Wonnige Schwere ln meinem Schoß. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Um mich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel Liebendes Gold! Leuchte mir weiter, Wonniger Regen, Seliger, goldener Blätterfall! Gold, das mich genetzt, Dem ich erblüht, HerrlicherTraum! XANTHE (gleichzeitig) Ein goldner Regen, Ein seliger Traum Hot dich entrückt Aus unserer Not! Freundliche Kühle, Glitzernde Süße Auf Schultern und Armen, Umgeben ganz Von seinem Glanz. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold dir, Das du geliebt! Um dich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel, liebendes Gold! Könntest du dauern, Üppiger Segen! Gold, das dich genetzt, Seliger Regen, Herrlicher Traum! Doch warst allein du ln des Mantels Saum? Nichts andres träumt dir Als Glanz und Baum? DANAE Das Höchste träumt mir Und war mir hold, Des Regens köstlich Gold! XANTHE Doch wo kam es her? Niemand sahst du? Allein bliebst du? Keine lüsternen Freier Im goldenen Gewand? Keine mächtigen Götter, Die Gaben verschenken Mit begehrlicher Hand? DANAE Ich war allein ln all dem flimmernden Schein! Wir nur, wir Waren uns hold - Ich - und das Gold! XANTHE Du böses Kind! Kein Freier? Wachend wiesest du Die prächtigsten ab! Immer spröde, Hassend die Männer - Sag mir das Ende unsrer Not? DANAE ln meines Traumes Wundergezelt, ln des Blätterbaums Traumhaftem Fall, Im goldenen Regen, Der, Dürstende, mich genetzt - Endet mir alle Not! (hier wird, zuerst von ferne, einAufzugsmarsch nörbar) XANTHE Nicht im Schwärmen! Nicht im Traum! Hörst du die Klänge, Draußen den frohen Ton? Die der Vater ausgesandt, Die Vettern kehren zurück! - Was alle wir erhofften - Dein Traum hat es angezeigt! Zu Ende die Not! Jubelnd klingt es! Glückliche Danae! Ein neuer Freier! Stärker als jeder Traum! (Der Aufzugsmarsch ist ganz deutlich geworden. Xanthe voll Ungeduld ab, Danae bleibt allein) DANAE Kein Freier mehr! Kein lüsterner Mann! Der dort sich anzeigt Mit fröhlichen Klängen Nur wenn du so stark Wie mein liebender Traum Nur wenn du die Lust Des Goldes mir bringst, Sollstdu -Freier mir sein! (Dunkel. Rasche Verwandlung) Drittes Bild (Ein Säulenhof am Palaste.Man erblickt im Hintergrunde tiefe Arkaden, diedurch mehrere Säulenreihen den Ausblick aufdas Meer gewähren. König, Hofstaat, Wachenund Gläubiger füllen den Hof, in Erwartung der einziehenden vier Könige, der Neffen des Polluxund ihres Gefolges. Auf der Höhe der Arkadendas Volk in dichtem Gedränge) VOLK Was bringen die Fürsten? Endet die Not? Was tragen die, ln Tücher gehüllt? Bringen sie Hoffen Traurigem land? Hoffen - uns allen? (sie winken den unsichtbar Kommenden entgegen) KÖNIG (unter dem Chor) O kämen sie von Midas! GLÄUBIGER (ebenso) Wär's möglich? Botschah vom reichstenMann? KÖNIG O wäre er's! Köm ich davon! Behielt das Land - Behielt den Thron! GLÄUBIGER Botschaft - vom allerreichstenThron? O Pollux - welch ein Schwiegersohn! (Marsch auf dem Höhepunkt. Vom Hintergrunde, aus den Arkaden, kommen die Pagen der vier Könige, hell und froh gekleidet,sehr im Gegensatze zum düsteren, verarmten Volk. Sie tragen einen verhüllten Gegenstand, hoch wie eine Standarte indie Mitte des Säulenhofes. Ihnen noch Gefolge, dann die vierKönige, mit ihren Gattinnen. Höchste Erwartung) DIE VIER KÖNIGE Er - kommt! ALLE Wer - kommt? VIER KÖNIGE Ein neuer Freier! GLÄUBIGER War oft schon da! VIER KÖNIGE Ein solcher - nie! KÖNIG lst's Lydiens Herrscher, sprecht? VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN Ein Freier ohnegleichen Aus Lydiens Märchenreichen! KÖNIG Midas! Gepriesen! GLÄUBIGER Nicht so schnell gepriesen! Bewiesen! Erst bewiesen! VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN Ein Freier, wie es keinen gab! GLAUBIGER Was hilft's? Sie weist ihn ab! (Die Pagen hoben jetzt ihre Stellung eingenommen, vor den Königen und Königinnen.Sieimitieren die folgende Erzählung ineiner Pantomime) VIER KÖNIGE Erst zogen wir Von Land zu land, Dm Bildnis in der Hand, Das Bild der Danae! Wir zeigten's dem - Und zeigten's dem - Und bückten uns Vor dem - und dem - Ach, keinem war's genehm (klagend) Das Bild der Danae! GLÄUBIGER War nicht genehm? Hört an! Nicht dem und dem! VIER KÖNIGE So kamen wir auf unsrer Reise - Auf gleiche Weise - Ins ferne, ferne Lydien! Wir sahen uns vor dem Palast, Der schimmerte im Sonnenschein Ganz unter goldnen Daches Last Aus purem Golde der Palast! (größtes Staunen aller) GLÄUBIGER Aus Gold? Das ganze Haus? Die Mauer - Gold? Das Dach - die Türen -Gold?! VIER KÖNIGINNEN O selige Erinnerung! Ein Jugendtag hebt an Du schöner Mann! Du mächtiger Mann! (mit den Königen) Kein König mehr ein Gott! LEDA Aus seinem Auge strahlt mir Glück War's eines weißen Schwanes Blick? SEMELE Wie könnte mich sein Arm erheben, Wie eine Wolke - übervoll vom Blitz! ALKMENE Mir schien er dem Amphitryon gleich! Mehr seiner Zwiegestalt dem Gotte selbst! ZU VIERT Die Jugend tritt erneut heran ln diesem goldumwogten Mann! Kein König mehr - ein Gott! VIER KÖNIGE (mit großer Zeremonie im Ballett) Der große König hält das Bild - ln Seide eingehüllt - Er reißt sie fort -er faßt es an - ln seine Züge fällt ein Schein Von Danaes Bild - Ein goldner Schein - Ein Freudenschein! Verwandelt war Das Bild in Gold! VOLK, GLÄUBIGER, KÖNIG (mit Freudentanz der Pagen) Das Bild in Gold! ln Gold! VIER KÖNIGE Seid still und lauscht! Nicht nur das Bild Ward eingetauscht ln Iautres Gold! Von einem blühnden Baum Zu Häupten ihm, brach er den Ast Metallisch klirrend, wo er's faßt - War alles lautres Gold! (Hier fällt die Hülle.Man erblickt ein reichesBlumengewindeaus Gold) ALLE (aufschreiend) Gold!! (große Pause) DANAE (ist unbemerkt aufgetreten) Rufst du mich, Gold? KÖNIG und GLÄUBIGER lst's wirklich Midas? Wo ist der König? Sein Name, wie? VIER KÖNIGE Midas, des Goldes Herr! Gold ist sein Kleid, Gold der Palast, Und pures Gold, was er nur faßt Midas -in seine Hand! DANAE War ich diese Nacht nicht Gehüllt in Gold? Als wär ich selbst das Bild ln des Königs Hand? Bist du der Dämon, Der mächtig sich zeigte ln goldenen Regens Lust? VIER KÖNIGINNEN Was je er berührt - Zur Lippe nur führt Als reines Gold ihm lacht! DANAE Was ich berührt In dieser Nacht, Was zitternd ich Zur Lippe geführt Hat goldgleich mir gelacht! ALLE (ohne die vier Könige und Königinnen) O Midas! Herr! Du Goldes Meister! Wann nahst du uns? Wann kommt dein Glück? VIER KÖNIGE Erschüttert stand Der große Held, Das goldne Bild ln seiner Hand! KÖNIGINNEN Dann reicht er uns Den Blütenzweig - Jetzt ein Geschmeid - Als Liebesgruß - Für Danae! GLÄUBIGER Er kommt? Er kommt? Vielleicht auch nicht? Nur Rätsel - Rätsel - was er spricht! Doch sehn wir Gold! ln höchster Zeit Her das Geschmeid! (sie versuchen, ehe die Wachen sie hindern, sich auf die Pagenzu stürzen) DANAE (durchbricht die Reihen derGläubiger, entreißt denPagen dasGeschmeide) Schweigt, Wucherer! Der Zweig ist mein! GLÄUBIGER Sieh da!Danae! Stolze, kalte Danae! So viel Leidenschaft Vermag das Gold? DANAE (schwingt beglückt den Zweig) Midas - hat mir dies zugesandt! Als Liebesgruß! Als liebespfand! GLÄUBIGER Das einzge Gold - in diesem Haus, Glaubst du - wir ließen's aus? Her mit dem Weib! Her mit dem Ast! Kommt! Angefaßt! (Sie suchen Danae zu fassen. GroßerTumult unten im Hofe) STIMME (aus der Höhe der Arkaden, wo das Volk steht) Ein Schiff! KÖNIG POLLUX, VIER KÖNIGE Midas!Hab Dank! Ein Schiff! VIER KÖNIGINNEN (leise) Jupiter… hab Dank! GLÄUBIGER (betroffen) Ein Schiff? Wie sonderbar! Am Ende -alles wahr? CHOR (oben, umgewendet, gegen dasMeer winkend) Es biegt ums Riff Ein heller Punkt! Strahlend ein Stern Am lichten Tag! Ein Feuerbrand Auf hohem Meer? ANDERE (antworten) Es wächst der Stern! Er wächst und blinkt! Kein Stern Ein Schiff! ANDERE Sogt, was ihr seht! Zieht es vorbei? Wohin es geht, Wohin es streicht? ANDERE (antworten) Es wendet, kommt Zu uns im Glanz, Im Wogentanz! Gegrüßtgegrüßt - Du golden Segel - Schilf aus Gold! (hier beginnt, durch die Bogengänge der Arkaden schimmernd, der Goldglanz des Segels sichtbar zu werden, der im Hintergrunde, sehr ähnlich dem Goldregen, lang sam vorüberstreicht) CHOR Zum Hafen schnell! Goldene Hoffnung, Sei uns gegrüßt! (der Chor des Volkes strömt ab, in die Richtung, in der der goldene Schein nun stehen bleibt) KÖNIG, VIER KÖNIGE (während des Chores) Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein ? Midas -allein! Verweile, König, Vor Eos, der Insel! (auch Pollux) Goldenes Segel, Sei uns gegrüßt! GLÄUBIGER Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein? Erzkönig Midas, Ich bin dein Knecht! Zum Hafen schnell! Denn kommt es ein, Das Schiff aus Gold - Sei hoch verzollt! (eilen dem Chor nach) VIER KÖNIGE, KÖNIGINNEN Nehmt das Geschmeid! Hoch ist es Zeit! Trogt es herab, Zum Hafen ab! (Marsch. Die Pagen nehmen Danae dasGewinde ab) Erkennt ihr dann An hohem Bord Den goldnen Mann - Dann winkt und singt Midas, Midas - gegrüßt! (Alles ab in stolzem Zuge, voran die Pagen, wie beim Kommen, dann die Königinnen mit Gefolge, zuletzt König Pollux, mit langem fragenden Blick auf Danae. Diese bleibt allein in der Mitte der Szene. Sowie alle abgegangen sind, erkennt man den goldenen Widerschein aus den Bogengängen viel deutlicher) DANAE (in der Betrachtung des goldenenSchimmers) Leuchtet mein Traum? Schauer der Nächte - Klingender Raum! Wonnig es Segel, Glückes Erinnern, Größeren Glückes Ahnend Frohlocken Segel, sei gegrüßt!… (voll Erinnerung) Nur der Bringer des Goldes Soll Freier mir sein! (Sie macht einige begeisterte Schritte. Midas, ihr entgegen, tritt überraschend auf, schlicht gekleidet) MIDAS Gegrüßt, Danae! Des Midas Braut! Begeistert grüßt dich, Der dein Bild geschaut! DANAE Midas! MIDAS Sein getreuer Freund, Sein mächtiger Arm! Für ihn zu werben, Für des Königs Ankunft Dich zu bereiten! DANAE Nicht Midas bist du? MIDAS Nur der Träger des Goldes Ich Chrysopher! DANAE Nicht Midas du - Doch Chrysopher? - Der Bringer des Goldes - Soll die Keusche frein! MIDAS An des Midas Seite Sah ich dein Bild. Was mich entzückt, Gebot ihm Ehrfurcht Eile zu Danae! Erkunde die Keusche, Geheimen Ahnens Weck ihr Erinnern, Leuchtender Wiederkehr Bring ihr die Botschaft! DANAE Schauer der Nächte! Leuchtender Traum! Goldenen Regens Glückes Erinnern! Nur der Bringer des Goldes - Er - soll mich frein! MIDAS So gebot mir Midas Wirb für den Freund! Nicht schmäh sie den Freier! Die Holde, Keusche, Neige ihr Ohr Dem Verkünder der Träume! DANAE Werbender Bote! Midas nicht - Doch Chrysopher? MIDAS Ein goldenes Ehrenkleid Soll dich erst schmücken! Eine Wolke von Gold Fließend dich hüllen! Kühnste Wünsche Dunkler Träume Goldenes Ziel - Deute dir dies Gewand! (Er gibt ein Zeichen. Nicht nur die Stelle, wo das Segel angenommen wirdjetzt leuchten alle Arkadenbogen auf. lnjedem steht, wie auf pompejanischenFresken, eine goldene Gestalt.Die mittlere trägt das goldene Gewand,die nächste den Kopfschmuck, dienächste auf goldenem Polster dieSchuhe usw.Sienähern sich Danae, um sie mitgroßem Zeremoniell anzukleiden) DANAE (während sie geschmückt wird) Goldblätterfalll - Nahst du mir wieder? Göttliches Fließen - Mantel -Wolke - Seliges Zelt! Kehrst du mir wieder, Goldregentraum? MIDAS (für sich) Ihm diese Schönheit? Dies leuchten dem Mächtigen, All dieser Glanz? Armer Bote! Gedenk deines Schwurs! Midas - nicht mehr Nur Chrysopher! DANAE Wann werde ich Den König schauen? Wird er - vollenden, Was du verheißest? MIDAS Bringer der Botschaft, Bringer des Goldes, Ahnender Träume Leuchtendes Ziel - Mehr als der König Bringe ich dir! DANAE Du - der Bote? Midas nicht? Nur Chrysopher? MIDAS LeuchtenderBlick Des goldenen Bildes! Noch vor König Midas Trink ich entzückt Von neuemden Zauber! - Nicht kalt sieht diesAug Auf den armen Boten, Den Träger des Goldes! Deut ich dir Wünsche, Goldene Ahnung! Deut auch die Frage, Die in ihm schimmert? DANAE Kühn bist du, Mittler! War das dein Auftrag? CHOR (von ferne) Willkommen, Midas! Goldes Segen, gegrüßt! MIDAS Könnt ich ihm gleichen, Dem mächtigen Midas, Dort dem Könige, Den sie bejubeln! CHOR Willkommen,Midas! Goldes Segen, Sei gegrüßt! DANAE Führ mich zum König! MIDAS Nicht alles weißt du! Groß ist Midas - Doch unstet ist er Goldene Wolke Fährt er einher, Schenkt seines Reichtums Beglückenden Traum -- Weiter jagt er - Läßt dich allein! (starke Midas-Rufe ganz in der Nähe) DANAE Goldes Geheimnis Schwindet mit ihm? Schwindet mir - traumesgleich? MIDAS Was ich gebracht An des Midas Statt Danae bleibt - Was selbst ich bin! DANAE So mag die Wolke Weiter eilen, läßt sie den Zauber Mir nur zurück! (sie wendet sich ganz Midas zu) MIDAS Das Geheimnisnicht kennst du, ln dem ich verstrickt! Der Bringer des Goldes war - Bleibt arm an deiner Seite - Nur Chrysopher. (Midas-Rufe ein drittes Mal) Zum Herrn der Träume Muß ich dich führen! DANAE Bleibe, Bote. Laß den Freier! Mir - das Gold. MIDAS Seltsame Danae! Herrliches Rätsel Durch großes Leuchten Führe ich dich, Ich - der Bote - Zum liebenden Midas! (Die goldenen Genien erscheinen wieder und geleiten Danae. Midas geht voran. Danae folgt ihm hinab nach dem Hafen. Die steinernen Arkaden weichen vor ihnen zurück. Größeres Leuchten) DANAE Träumendes Herz! Lockenden Goldes Doppelter Zwang Zu Midas folg ich - Dir, Chrysopher! Viertes Bild (Offene Verwandlung.Hafen) CHOR Auf goldenen Fluten Kamst du gezogen, Brachtest uns Jubel Und Freude zurück! Midas, Midas, Bleib uns gewogen, Du bist die Sonne - Du bist das Glück! GLÄUBIGER Standhaft sind wir, Pochen auf Gold Mehr als wir hofften, Ward uns gezollt. Sieh deine Knechte, Herr aller Weit! Midas und Geld! KÖNIGINNEN Midas nennen wir dich, Herr goldener Räume! Doch wir erkennen dich, Fürst unsrer Träume! Ziehst du heran, Wolke du, Schwan - Alte Gestallen - Neue Gewalten - Freun uns im stillen, Gehorsam dem Willen Neigen uns dir! (Ankunft des Schiffes, auf dessen Bug überragend, wie ein Standbild, die goldglänzende Erscheinung Jupiters sichtbar ist) POLLUX und KÖNIGE Niemals entschwinde, Was du gebracht! Dankbar uns finde Ewige Macht! Herr aller Welt Midas und Geld! (Midas und Danae nähern sich) JUPITER Gegrüßt sei Eos, Insel der Freude! Gegrüßt, in Träumen Ersehnter Strand! Gegrüßt du Schönheit Aus goldenen Bildes Leuchtenden Zügen! Goldene Danae! Der um dich warb ln schimmernder Nacht, Der demBilde gefolgt Mit goldenemSegel Und liebendem Sehnen Midas - grüßt dich! (er verläßt das Schiff) Sieh, ich rufe dich, Sieh, ich liebe dich, Goldene Danae! DANAE Ich erschaue dich, Midas, großer König! Ich erkenne dich, Wie ich dich geahnt! Herr - der ewigen Räume Der goldenen Träume - Herr des mächtigen Segens - Des goldenen Regens - Bist du auch meiner Liebe… Allmächtiger Herr? (Sie sinkt ohnmächtig in die Arme ihrer Begleiterinnen. Jupiterstampft auf,leiser Donner) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2620.html
第一幕 序曲 シュタディンガーの仕事場。かまどや鉄床などの鍛冶道具が据えてある。 後方の窓から夕日に照らされる、自然にあふれた町の一角が見える。舞台の左右には家の内部に通じるドア。背景に玄関がある。 第一場 伯爵。 仕事に精を出す職人たち、あとからゲオルク。 Nr. 1 - 導入 職人たち 火花よ、散れ!鉄よ、熱くなれ! 熱きハンマーの力で、 昔からのやり方どおりに 役立つものを作り出す。 英雄を守るために、 男の力で元気いっぱい作り上げる。 盾が、 輝く武器が きらめく時、 我々には栄誉が与えられる。 金槌の打つ音、鉄床の響き、 それが我らの歌! 伯爵 (鍛冶職人の姿で) あの人は心から愛してくれているが、 わたしは不安でならない。 騎士の姿で 求婚しても、 あの人は受け入れてくれるだろうか。 ゲオルク (同じく鍛冶職人の格好をし、玄関からあわてて飛び込んでくる。) おい、コンラート! 伯爵 どうした? ゲオルク (小声で伯爵に) ニュースです。 ここからそう遠くないところに 馬車が停まっていますよ。 何か声が聞こえたので、 僕がちょっと見に行ってみると…。 さて、誰だったとお思いになります? 伯爵 誰だ? ゲオルク カッツェンシュタインのお嬢さまだったんですよ、 あなたの花嫁の! 伯爵 そんなの知ったことか! ゲオルク でも、彼女はしぶといですよ。 婚約を盾に取っていますし。 伯爵 (かっとなって) よし、決着をつけてやる。 芝居はもうじき終わりだ。 わたしの髭*にかけて誓おう。 (*ドイツ語では「断じて」という意味で「髭」の語を用いる。) ゲオルク (小声でそっと) だけど、髭は剃っていらっしゃるんじゃありません? 伯爵 では、我が家系と騎士道精神にかけて、 と言い直そう。 明日の今頃になれば、 身の振り方も決まるだろう。 一人の職人 (近づいてきて) もっと小声で話せよ。 親方が部屋で 勉強中なんだぞ。 医学の研究にご熱心なんだから。 ゲオルク ああ、そうだった。邪魔しちゃまずい。 もう静かにするよ。 そっと仕事に戻ろう。 叱られちゃいやだからね。 仕事に戻るんだ、そっとね。 彼らは再びものすごい騒音を立てながら仕事を始める。 職人たち 火花よ、散れ!鉄よ、熱くなれ! 熱きハンマーの力で、 昔からのやり方どおりに 役立つものを作り出す。 英雄を守るために、 男の力で元気いっぱい作り上げる。 盾が、 輝く武器が きらめく時、 我々には栄誉が与えられる。 金槌の打つ音、鉄床の響き、 それが我らの歌! 第二場 前場の人々。シュタディンガーが大きな医療箱と葉巻入れを持って脇の扉から登場。 シュタディンガー 帽子とマントを持ってきてくれ。 いまから外出するから。 だから、ゲオルク、 よく言っておくが、 もしも例の騎士がー「もしも」とは 言えんほどたびたびだがー とにかくあの騎士がまたあの子に 媚びへつらおうとやってくるかもしれん。 その時はただちに追い出せ。やつが身をかわそうとしたら、 槍でも剣でも使って追い立てるんだぞ。 とにかく行かなくては。すぐ近くで 患者が待ってるからな。 お隣の馬車馬が病気になってな、 ヤギも二頭、容体が悪いんだ。 何しろわたしは街で唯一 信頼されてる獣医ときてるから まったく憩いの一時もない、 どっちを向いても仕事だらけで。 どこのお宅に訪ねて行っても、 シチュエーションはだいたいこうだ。 まず四足の動物がいて、 そいつをわたしの知識で治してやる。 その動物が大きかろうが小さかろうが基本は一緒で、 細心の注意を払いながら薬を口に流し込む。 そうするとどの動物もわたしをじっと見つめ、 甘えてくる。 どの動物の表情もこう語りかけてくるぞ、 「あなたは愛すべき動物の一員です」と、な。 七時の鐘が鳴る。 職人たち (叫ぶ。) 終業時間だ! (歌う。) ほら、終業時間になった。 さあ、帰ろう、今度は自由時間だ! シュタディンガー 待て、そうせかせかするな。 嬉しい話が残ってるんだから。 明日は重要な日だぞ。 今から二十五年前、 わたしは大変な栄誉を授けられたのだ。 つまりマイスターになったのだよ。 というわけで、明日はそれにふさわしい 祝宴を開こうと思っている。 歌に音楽に楽しい一日になるぞ。 職人たち 僕たちのマイスター、 これからもずっと長生きしてくれますように! シュタディンガー というわけで、明日に必要な準備を いくつか済ませておかなくてはな。 (職人たちそれぞれに) おまえはちょっと行って、 お隣の人を招待してきてくれ。 おまえはわたしの従兄弟シュナイダーに、 ワインとパンケーキを用意するよう伝えてくれ。 おまえは判事を招待してきてくれ。 それからチーズとパンとバターもいるな。 おまえは判事の秘書に出席をお願いしてくれ。 彼のお義母さまもな。 それ以外のお客さんは大人も子供も わたしが自分で招待してある。 大勢やってくるぞ。 皆食べて、それから… ゲオルク (セリフで) だけど、親方…。 シュタディンガー …飲むのだ。 皆賑やかに、楽しく祝おう。 (職人たちのそれぞれに) おまえは隣人のところへ、 おまえはシュナイダーのところ、 おまえは判事をお呼びする。 おまえは判事の秘書だ。 隣人、 シュナイダー、 判事、 判事の秘書。 楽しい一日になるぞ。 皆で踊って、皆で歌って、 はしゃいで、跳ね回って、 各々大いに楽しむがいい。 職人たち そうだ、大人も子供も呼んでこよう。 踊って、歌って、 はしゃいで、跳ね回る! これは間違いなく楽しい一日になるぞ! シュタディンガーは玄関から退場。職人たちはそれぞれ違うドアから出て行く。 第三場 伯爵、ゲオルク ゲオルク やれやれ、あの医者気取りのじいさんからやっと解放されましたね。さて、いろいろ話し合わなくては。あのおばあさんは…いや、そのはっきり申し上げるとつまり…あなたの花嫁の… 伯爵 花嫁なんて言わないでくれ!わたしは彼女と婚約した覚えなんかひとつもないんだから! ゲオルク 覚えがあろうとなかろうとどうしようもありませんよ。あのお嬢様はあなたを離そうとなさらないし、このままでは計画をつぶされてしまいます。彼女は僕たちと同じ宿に泊まっているんですよ。 伯爵 結構じゃないか。近くにいれば彼女が何をたくらんでいるかすぐに分かる。 ゲオルク だけど、騎士殿、心配でなりませんよ。あのブレンナーってやつはどうも怪しいなあ。金さえ払えばすぐ手を貸すんですよ。 伯爵 どちらにしてもそろそろ危ない頃さ。考えなしに行動しているとひどい目に遭うからね。 ゲオルク 分かっていただけて嬉しいですよ。それにしても騎士殿はぎょっとするようなことをなさいますね。 伯爵 ねえ、きみ! ゲオルク ちょっとお聞きになってください。刀鍛冶屋の娘さんに恋なさったのは別に構いませんし、僕のスリムな体をすすだらけのエプロンに押し込んだことにも特にどうと文句は申しません。 ですが、ご自分のために僕の名誉を台なしにされちゃあねえ…。出来の悪い弟子に仕立て上げられて、あなたご自身も含めて二人とも親方の尻に敷かれっぱなしじゃないですか。何とも自尊心が傷つきません? 伯爵 ばか者! ゲオルク ちょっと、友達に向かってばかはないでしょうに。 伯爵 じゃあ、ゲオルク! ゲオルク 結構です。ひとつだけお聞きしなくてはなりませんが、あなたは本気であの娘さんとご結婚なさるつもりですか? 伯爵 もちろん。 ゲオルク でも、あなたの誇り高きご家族は? 伯爵 愛はすべてに打ち勝つんだ。 ゲオルク 愛ですって?笑わせないでくださいよ。人生も愛も知らないおぼっちゃんっていうのは突拍子もないことをしでかして失敗するんですよね。 伯爵 (つかみかからんばかりに) こいつめ、生意気だぞ! ゲオルク ほら、友達にそんなことをなさっちゃいけませんって!冗談の通じない方ですね。でも、ごめんなさい。今のは言いすぎでした。さあ、まじめに戻るとして、幸運を祈っていますよ。あのおじいさんをやり込めて、あなたもあなたの妻も幸せになられますよう。でも、どうなさるおつもりなんですか? 伯爵 明日、わたしは親方の前にリーベナウ伯爵として進み出る。そして民衆の前で、娘さんを妻にくださるようお願いするのだ。 ゲオルク それはだめでしょう。 伯爵 なぜだ? ゲオルク あの獣医さんは騎士が大嫌いだからですよ。 伯爵 奥さんのことを言っているのかい? ゲオルク ええ。奥様はある晴れた夜、鎧に身を固めた騎士に さらわれてしまった。それ以来、親方は騎士をひどく 憎んでおいでなんですよ。 伯爵 何とかしなきゃいけないな。 今夜は騎士の格好で彼女に会い、もう一度誠を確かめてみよう。彼女は鍛冶職人のコンラートとリーベナウ伯爵を別人と思っているからね。 ゲオルク でも、彼女が愛しているのが鍛冶職人だろうと騎士だろうと結果は同じなんじゃありません? 伯爵 彼女が騎士を愛しているのか、それとも鍛冶職人を愛しているのか、問題はそこだ。彼女がどちらを愛しているのか知っておかなければ。 ゲオルク どっちみち彼女は一人しか愛していませんよ。 伯爵 意味が分かっていないようだね。 ゲオルク ええ、ぜんぜん。 伯爵 伯爵の衣装に着替えてくるよ。もう遅くなった。 (微笑んで) 伯爵の姿になったら槍や剣で追い立てるかい? ゲオルク (肩をすくめる。) 親方の命令ですからそうしなくてはならないでしょうね。 伯爵 悪いやつだ!わたしが目的を達成したら… ゲオルク そうしたら? 伯爵 そうしたらきみに充分お礼をするよ。 (彼は中央玄関から出て行く。) 第四場 ゲオルク一人 ゲオルク それは望むところだな。僕の仕事は鉄床にへばりついていればいいだけだけど、これがひどい苦労ときているからね。さてと僕も生きる楽しみを味わいたいなあ! だけど分別を持ってやり過ぎは禁物だ。僕は品のいい人生を送りたいもん。 Nr. 2 - アリア 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! 聖書に登場する無垢のヨゼフー これは単なる一例に過ぎないけどー 彼ははたから見て悪い人物じゃなかったし、 それどころか徳にあふれた男だった。 でも彼が有名になったのは 禁欲的なせいじゃない。 知恵のおかげなんだ! 僕がヨゼフを尊敬するのはそういうわけさ。 彼は喜びに生き、 あちこちから 黄金や香りが降り注いだ。 彼は本当に賢かった! 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! 太古の時代には 知恵の産物と呼べるものがたくさんある。 人々はいつも愚か者のほうが 幸運をつかむというけど 馬鹿だとやっぱり損をする。 いつだったかエサイであったことだったかな、 上質な水晶の器のために 自分の長男を失う羽目になったやつがいた。 多くの人々が何の心配もなく 太陽の角度だけを気にして生きている。 僕は思いっきり楽しみたいけど、 でもなぜ楽しみばかりを追いかけているのか 知りたくもある。 賢くならなくては! いつも賢くあるのみ! 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! (彼は出て行く。) 第五場 ブレンナーが騎士アデルホフを案内して入ってくる。 ブレンナー よろしかったらどうぞお入りに。 アデルホフ では、ここが鍛冶屋さんのお宅かな? ブレンナー ハンス・シュタディンガー、有名な鍛冶屋にして稀にみる名獣医ですぜ。彼の実力をご覧に入れましょうかね。武器も鎧も実によくできておりますで。 アデルホフ 面白そうだな。だが、わたしはちがう用事で来たのだ。きみは親方の親戚かね? ブレンナー 義理の弟ですがね。親方んとこの奥様はですな… アデルホフ まあ、それはいい。鍛冶屋の親方には美しい娘さんがおいでだとか。 ブレンナー へえ、学者風に言えばまさにアポロのように美しいってところでしょうな。 アデルホフ この家にはコンラートという職人がいるだろう。 ブレンナー コンラート?へえ、おりますぜ、たしかに。(独白。)やつはどこに行った? アデルホフ かわいい青年だと聞いているが? ブレンナー へえ、そんとおりで。(独白。)あっちに誰かいるわな。 アデルホフ で、その青年と娘さんは愛し合っているのかね? ブレンナー まあ…あっしは知らんですが…噂ではそうらしいで。 アデルホフ わたしははっきりしたことを聞いた。彼らは結婚するそうだよ。 ブレンナー えっ?あいつらがですかな? アデルホフ 二人の結婚を円滑に進めるようにわたしは遣わされたのだ。 ブレンナー そりゃまあ、やつらは喜ぶでしょうが… それにしてもまたどうして… アデルホフ ドイツ人らしくはっきり話すとするかな。きみによく分かるようにね。わたしはシュヴァーベンから来た騎士、アデルホフだ。 ブレンナー はあ、そりゃどうもよろしく。素敵な土地でな、シュヴァーベンは。 アデルホフ で、わたしが同行しているご婦人がカッツェンシュタインのお嬢様で、わたしの未来の妻なのだ。 ブレンナー それはめでたいですな。 アデルホフ で、二人の結婚を望んでいるのがまさにわたしの花嫁なのだ。 ブレンナー てことはお嬢様はあの二人のために、わざわざ苦労して旅をしなすったわけですな。 アデルホフ まあ、そうとも言えるが、だが…きみは信頼のおける人間のようだから何でも話すとするかな。 (こっそりと) きみはリーベナウ伯爵をご存じかな? ブレンナー (独白。) ああ、そういうことだわな! (大きな声で) もちろん。知らない者などねえですよ。 アデルホフ それで、伯爵はかつて彼女のことを… ブレンナー へえ、覚えとります。 アデルホフ (ちょっと驚いて) 何をだ? ブレンナー (困惑して) ええと、あの方は昔お嬢さまの悪口をおっしゃってたでしょうが。 アデルホフ それはちがうよ。彼はむしろ彼女が好きだった。 ブレンナー へえ、そうそう、そうでした。 アデルホフ だが、あのお嬢さんは彼を袖にした。 ブレンナー (独白。) こりゃ靴の向きを変えなきゃ務まらん。 (正反対にしなければならないという意味。) アデルホフ えっ、何?靴がどうかしたか? ブレンナー 気にせんでください。ただ、隣人の靴屋が話してくれたなと、独りごちっただけでしてな。 アデルホフ そのうちにリーベナウ伯爵がこの家の娘さんを追いかけ回しているという噂が彼女の耳に入った。 彼は軽薄なやつであるらしいな。 ブレンナー へえ、おそらく。 アデルホフ だがわたしの花嫁は礼儀を重んじる人間だから、娘さんに迷惑がかかるような行為を無視できないのだ。そこで彼女は職人のコンラートを… ブレンナー このうちの娘とさっさと結婚させてしまおうということですな。なるほど。ちなみにお嬢様もシュヴァーベンのご出身で? アデルホフ いや。どうして? ブレンナー そうかなと思っただけでな。じゃが、まあじつに巧妙な計画じゃねえですか。職人コンラートとこの家の娘が結婚したら、あの騎士殿は… アデルホフ (笑いながら) 一発食らわされるわけさ。 ブレンナー (同じく笑いながら) ですな!やつは退却せざる得なくなりますぜ。 (二人とも笑う。) じゃが、何よりまず親方から結婚の許しをいただかないことには始まらんでしょうが。 アデルホフ そのためにわたしが来たのだよ。きみが賛成してくれるのなら、ここに娘さんをお連れしてほしいんだが。 (ブレンナーに財布を渡す。) ブレンナー お嬢様は大変良識があられますな。いやはや心からお礼申し上げますぜ。よろしかったらあっしが親方を呼んでくるまでここの武器をご覧になっとってください。 アデルホフ (背景のほうを向き、さまざまな武器を観察しながら) ほう!これは悪くないな! ブレンナー (前景で独白。) あっしにはお見通しだわな。あのご令嬢は嫉妬心で気も狂わんばかりになって我らが伯爵を追いかけてきたんだろうよ。で、彼の財産を確保しておきたいからこんなことをやらかしたんだ。まったく滑稽だて、ハハハ…!この抜け目ないつもりの偵察員もお気の毒様だわな。やれやれ、人のいいシュヴァーベン人だ。利用されてるのに気づかないとはまったく気の毒でたまらんわ。 (彼は笑いながら脇から出て行こうとする。) 第六場 前場の人々。イルメントラウト。 イルメントラウト (ブレンナーの向かい側から入ってきて、ぺちゃくちゃと) こんばんは、ブレンナーさん。シュタディンガー親方をお探しなんでしょうけどあいにく外出中なんですよ。職人たちもみんな出かけましたしね。それにしても今夜はよく晴れていますこと。雲一つないし、風はそよとも吹いてないし、もうちょっと散歩していたいくらいでしたわ。でも、残念ながら週末はやることが多いもんですからね。家事をぜんぶしなきゃいけないし、明日は日曜日で… アデルホフ (小声でブレンナーに) この方がこの家のお嬢さんかね? ブレンナー なあに、もっと若いですよ。 イルメントラウト (話し続ける。) …そのうえパーティーもありますからね。親方がブドウ畑で祝宴を催すんですよ。 (ブレンナーに) そうそう、あなたはだいぶ外を見ていないんですよね。ブドウ畑は以前よりもっと大きくなったんですよ。親方が去年買い足しましてね… ブレンナー へえ、イルメントラウトさん、そのことはもう聞いたでな。てなことで義兄さんは留守なんかね? イルメントラウト ええ、今はいません。 具合の悪い動物たちの治療にかかっているんですよ。隣の家の動物たちがみんなして調子が悪いらしくてですね… ブレンナー (アデルホフに) 悪いことは言わねえんで、出直したほうがいいかと存じますがな… アデルホフ ばかだな。わたしは今日にも娘さんとお会いしたいのだ。 ブレンナー 明日もありますでな。 イルメントラウト あら、でも明日は明日ですわ。今日できることならやってしまっておいたほうがいいってものですよ。でも、やむを得ないのでしたら… ブレンナー まさしくやむを得ん状況なんですよ。 そんじゃ、さいなら、イルメントラウトさん。よかったら… イルメントラウト よろしかったらこの街のめずらしいものをいろいろご覧に入れたいものですわ。 ー まあ、きっと驚かれますわ。人口は六千人で、土地はちょっと湿っぽいですけど、よく肥えているんですよ。 この近くでは聖母教会の上質なワインが…これは聖母のミルクと呼ばれているんですけど、あなたもきっとお気に召す… アデルホフ (出て行きながら) この人は稀にみるおしゃべりだな。 ブレンナー (同じように) じゃ、さいなら。また明日! アデルホフとブレンナーは退場。 第七場 イルメントラウト一人。 イルメントラウト まったく礼儀知らずの男ね。あたくしとまともに口も利かなかったじゃないの。今時の男ときたらご婦人を相手にした時どう振る舞うべきかも知らないのね。 あたくしの若い時はこんなじゃなかったわ。あの頃は世界もずっとまともだったものよ。 Nr. 3 - アリエッタ 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 あたくしは遠慮がちに 入ってきたのに、 ー要するに落ちるところまで落ちたってことねー あの無礼な男ときたら まるであたくしが醜いばあさんでもあるかのように まともに目も合わせようとさえしない。 この街の見どころについて 丁重に お話ししようとしたのに、 あの人ときたらお礼の一つもなし。 気でもふれたみたいに ふらふらとドアのほうに行っただけ。 あたくしと同じように感じている女性は きっと他にもいるわ。 これが愛すべき女性に対する 扱いかしら。 ああ、もう何て世間なの! 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 あたくしの若かったころはこんなじゃなかったわ。 愛すべき淑女に近づく時は 誰もが控えめだったものよ。 男たちは幸せそうで、 そのうちだんだんと 上品で礼儀正しいおしゃべりがはじまった。 天気のことや、 世の中のことについて話し合ったものだわ。 とにかく皆もっと礼儀正しかったのよ。 みんなとても優しくて、 気の利いた ちょっとしたお世辞も言えたものだわ。 娘たちは拒みながらも 求愛する男たちに手を差し出し、 男たちは彼女を抱きしめ、キスをし、 そしてひざまずいた。 それから…それから… 娘たちはエプロンで顔を隠しながら首を振るの。 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 第八場 イルメントラウト、マリー マリー イルメントラウト、あなた一人なの? イルメントラウト ええ、そうですよ、お嬢様。おいでなさい。 マリー まだ騎士様はいらしていないようね。 イルメントラウト 今時は女性崇拝者が異常なほど少ないんですからね。でも、あの方はきっといらっしゃいますよ。あたくしにそう言づけられましたから。 マリー 会う約束をしなければよかったわ。 イルメントラウト 約束しなきゃよかったなんて、お笑いですわ。でもわかりますわ。娘の頃は何かと反抗したくなるものなんですよ。よく知っていますわ。 マリー あなたは何でも知っているもの。 ねえ、なぜわたしがもう一度騎士様と話すことにしたかわかる? イルメントラウト あの方に指輪か何か、愛のしるしを見せるんでしょう?きっとお喜びになりますわ、お父さまはいつも反対なさっていますけど。 マリー ちがうわ、お別れを言うのよ。だってあの方のお考えはあまり感心できないんですもの。 イルメントラウト でも、あの方はあなたとの結婚を望んでいらっしゃるんではないの? あの方よりいい求婚者なんてそうざらにはいませんよ。 マリー でも、パパはあの方を嫌がっているの。自分でも考えてみたけど、やっぱりパパが正しいわ。 イルメントラウト でも、あの騎士様はハンサムで礼儀正しいじゃありませんか。 マリー ハンサム?いつも夜しか会っていないから わからないでしょうに。 イルメントラウト しっ!あれは騎士様の足音ですわ。(嬉しそうに) いらっしゃいましたわ。 (彼女は飛んで行き、ドアを開ける。) マリー ああ、憂鬱! 第九場 前場の人々。マントを羽織って騎士の姿になった伯爵。 Nr. 4 - フィナーレ 伯爵 夜の闇の中、 わたしはそっとここに訪ねてきた。 優しいお嬢さん、 待ってくれていたんだね。 希望を持ってもいいのか、 それとも絶望しなければならないのか。 言っておくれ、愛する人よ、 きみはわたしを愛してくれるだろうか。 マリー (傍白。) 不安で不安で何も言えないわ。 震えが止まらない。 伯爵 何も言ってくれないのか? イルメントラウト (伯爵にそっと) ここはあたくしにお任せを! (マリーに) お嬢さん、聞こえなかったの? マリー (深くお辞儀しながら) 伯爵様… イルメントラウト そうへりくだらないで。 伯爵 わたしは優しい愛の言葉だけがほしい。 イルメントラウト (小声で伯爵に) もうじき何か言いますわ。 でもちょっと恥ずかしがっているみたいで。 娘心っていうのはこんなものなんですよ。 マリー あの方が忠誠をお誓いになるんではないかと思うと、 恐ろしくて言葉も出ないわ。 びくびくする。 わたしが誰を愛しているか 言ってしまったほうが いいかしら。 伯爵 わたしが忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないようだ。 彼女は自分が愛する人の名前を はっきり 告げるだろうか。 イルメントラウト あの方が忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないみたい。 さあ、元気を出して、 あなたが誰を愛しておいでなのか おっしゃいませ。 自然にお話しできるようにしましょうね。 あたくしは向こうに行っていますから…。 マリー だめよ、だめよ、ここにいて。 イルメントラウト ランプに油をさすだけですよ。 マリー だったらわたし、火事だって騒ぐわよ。 イルメントラウト はい、はい。 伯爵 ここにいらしていただけませんか? イルメントラウト わかりましたよ。ではここにいましょう。 伯爵 マリー、大事な人よ、何か言っておくれ。 この不安を終わらせておくれ。 イルメントラウト (マリーに) そう恥ずかしがらないで。 マリー (小声でイルメントラウトに) あなたが言って。 イルメントラウト 何をですか? マリー 愛のしるしをくださるように 言ってみてちょうだい…。 イルメントラウト (伯爵のほうに駆け寄る。) マリー そばにいて! イルメントラウト (小声で伯爵に) あたくしに話しましたわ。 伯爵 本当か? イルメントラウト 保証します。 マリー (小声でイルメントラウトに) わたしの言うことを聞いたら 彼はすぐ離れてくださると思うわ。 イルメントラウト 何ですって? 伯爵 (イルメントラウトに) それで? イルメントラウト もうじき心構えができると思いますから もう少しお待ちを。 伯爵 (独白。) わたしの迷いは消えたぞ。 この沈黙でわかる。 彼女はただ一人を愛しているのだ。 マリー あの方が忠誠をお誓いになるんではないかと思うと、 恐ろしくて言葉も出ないわ。 びくびくする。 わたしが誰を愛しているか 言ってしまったほうが いいかしら。 伯爵 わたしが忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないようだ。 彼女は自分が愛する人の名前を はっきり 告げるだろうか。 イルメントラウト あの方が忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないみたい。 さあ、元気を出して、 あなたが誰を愛しておいでなのか おっしゃいませ。 マリー (決心して) 伯爵様、わたし、正直に申し上げます…。 イルメントラウト (伯爵に) ほら、言い出しましたわ。 (マリーに) さあ、びくびくしないで、はっきりおっしゃい。 マリー もうわたし、二度とあなたには会いませんわ。 そう決めたんです。 イルメントラウト まあ、何てことを!あなた、どういうつもり? 伯爵 わたしを絶望に追いやらないでおくれ。 わたしの誓いを信じて、 冷たく追い払わないでほしい。 どうか希望の光を与えて 慰めておくれ。 貴族が嫌なのかい? ただわたしはきみを愛しているだけだよ。 きみのためなら、栄光も富も 喜んで犠牲にしよう! 第十場 前場の人々。ゲオルクが急いで飛び込んでくる。 ゲオルク 親方だ! マリー パパだわ! イルメントラウト 親方! ゲオルク まったくタイミングが悪い! マリーとイルメントラウト (伯爵に) お逃げください、お逃げください! 伯爵 (マリーに) では、永遠の別れを! マリー (彼に手を差し出す。) イルメントラウト、マリー、ゲオルク お逃げください!早く! シュタディンガー (外からよろい戸を押し開けて) ちくしょう!騎士じゃないか! おい、コンラート!ゲオルク! いたずら小僧ども、どこにおる? 伯爵 (脇の出口から逃げていく。) ゲオルク (長い槍を取り、あたかも伯爵を追っているようにあちこち刺してまわる。) 出て行け!出て行け! さもないと刺し殺すぞ! シュタディンガーと職人たち (それぞれ別の扉から入ってくる。) 第十一場 伯爵を除く前場の人々。シュタディンガー、職人たち。 職人たち 何があった?あのわめき声は何だ? 泥棒を捕まえよう!捕まえろ! シュタディンガー (ゲオルクに) まったくとんだ騒ぎだ! この間抜けめ、 騎士を中に通してしまったとは あきれた話だ! ゲオルク 彼はさっき来たばかりですよ。 マリーとイルメントラウト 彼はさっきいらしたばかりですわ。 シュタディンガー (おうむ返しに) 彼はさっき来たばかりですよー 彼はさっきいらしたばかりですわー ちくしょう、それなのに騒ぎもしなかったのか? やつは出て行ってはいないはずだ。 家中を捜せ。 隈なく捜すんだ! ぼさっとするな! 職人たち (手分けして捜しはじめる。) マリー ねえ、パパ! イルメントラウト どうか親方! シュタディンガー 黙らないか、このおしゃべりばあさん! イルメントラウト (我を忘れて) おしゃべりばあさん!? シュタディンガー (マリーに) おまえは修道院行きだ! マリー ああ、パパ! シュタディンガー (イルメントラウトに) おまえは解雇だ! イルメントラウト (傷ついて) おしゃべりばあさんだなんて! マリー (小声でゲオルクに) 騎士様はどこに? イルメントラウト (同じように) もう外に出られましたか? ゲオルク (同じくそっと) 窓のところにいます。 マリー よかったわ! とにかくこの家にはもう二度と いらっしゃらないほうがいいわ。 イルメントラウト ああ、でもこの家には二度と 近づかれないほうがよろしいですわ。 ゲオルク だが、彼はすぐにも 臆することなく門からまた入ってくるだろう。 シュタディンガー やつが図々しくもまた入ってくるなど 決してあってはならん! 職人たち (ふたたび集まってくる。) シュタディンガー 見つからなかったか? 職人たち ネズミ一匹いません。 シュタディンガー コンラートはどこだ? 職人たち 家にいないようです。 ゲオルク (脇の扉から今来たばかりのようなかっこうをして) やつならもうとっくに寝ましたよ。 シュタディンガー (びっくりして) 寝てるんだって? マリーと職人たち 寝てる? シュタディンガー おまえこそねぼすけだ! わたしも寝るとしよう、 朝一番に起きれるようにな。 この家をリーベナウ伯爵から 守らなくちゃならん。 職人たち (嘲るように) リーベナウ伯爵だって?おい、見ろよ。 マリー どうか今回だけは赦してくださいな。 シュタディンガー (マリーとイルメントラウトに) さっさと寝なさい! イルメントラウト おしゃべりだなんてね! シュタディンガー (職人たちに) おやすみ! 職人たち おやすみなさいませ! 全員 (それぞればらばらに出て行き、舞台はしばらくの間空っぽで暗くなる。) マリー (ちょっと経ってから横のドアを開け、ランプを持って戻ってくる。) 第十二場 マリー一人。 レツィタティーフとアリア マリー (コンラートの部屋まで歩いて行き、様子をうかがう。) 眠っているのね。みんなが気をもんでいる時に 眠っていられるなんてふしぎだけど。 ああ、あの人はわたしほど感じてはくれないのね。 でなかったらわたしがそばにいるのが分かるはずだし、 おやすみを言いたがっているのも察してくれるはずですもの。 彼は本当にいい人だわ。誠実でしっかりしている。 あんなに心のきれいな人なんていないわ。 たとえ王様だって あの人ほどわたしを喜ばせることなんてできないはず。 富だけあっても何の役にも立たない。 それは誰でも知っていること。 コンラートといればわたしはとても幸せ。 わたしにとって彼は王冠や国よりも価値がある。 彼を起こしたらどうかしら。 あの人といろいろおしゃべりしたいわ。 (ドアに近寄り、ノックしてそっと呼ぶ。) コンラート。 (大きな声で) コンラート! (少し気分を損ねて大きな声で) コンラート!あなた、冬眠してるんじゃないでしょうね? (びくっとして) まあ不注意だったわ。誰かに聞かれたかしら。 (彼女は足音を忍ばせて別の扉に近づき、 聞き耳を立てる。) ああ、よかった。静まり返っている。 騎士様は無事お帰りになったかしら。 (彼女は後方のよろい戸をそっと開ける。真向かいから月光が差し込んでくる。) 素敵な夜だこと。星がきれいだわ。 (驚いて) 間違いないわ、あの木の陰に立っておいでなのは 騎士様よ。マントにくるまっていらっしゃるわ。 (急いでよろい戸を下ろし、 自分の思いを隠すように背を向ける。 やがて隙間からそっとのぞいて) たしかに礼儀正しい方だし、ハンサムで上品な紳士だわ。 彼の妻に選ばれたりしたら 誰もがうらやましがるわよ。 だって、たしかに悪い話じゃないもの。 美しいお城に住み、 森も野原も自分のものと呼べるし、 大勢の召使いがつき従ってくれる。 馬上試合の時には玉座に座って、 美しい婦人たちに囲まれ、 バルコニーから トランペットの音と共に 優しくまなざしを投げかけると、 それを合図に皆は戦いはじめる。 槍を突き合わせるうちに やがて勝利者が決まって、 皆は満足げに勇敢な騎士に 手を振り、 賞賛の言葉とともに 月桂冠を授けるんだわ。 そしてこう言う声が聞こえるの。 「勇敢な騎士よ、こちらへ。 我が感謝を受けたまえ。 大変満足したぞ。 じつによくやった。」 それから黄金の間で開かれる 祝宴に向かい、 シャンデリアの下で 豪華な食事をいただく。 たしかに楽しそうだわ! (間。) ばかね、わたしったら何を考えてるのかしら。 いくら何でも子どもじみてるわ。 富だけあっても何の役にも立たない。 それは誰でも知っていること。 コンラートといればわたしはとても幸せ。 わたしにとって彼は王冠や国よりも価値がある。 (ランプを取り、彼の部屋のほうを見ながら 退場の間際に歌う。) いとしい方、ゆっくりお眠りになって。 あなたの恋人は安眠を願っているわ。 おやすみなさい。ゆっくりおやすみになって! 幕が静かに下りる。 ERSTER AUFZUG Ouvertüre Stadingers Werkstätte mit Öfen, Ambossen und sonstigen Schmiedegerätschaften Durch die im Hintergrund befindlichen Fenster erblickt man eine reizende Landschaft nebst einem Teil der Stadt, von der Abendsonne beleuchtet. Rechts und links Seitentüren, die ins Innere des Hauses führen. Der Haupteingang ist im Hintergrund ERSTER AUFTRITT Der Graf Gesellen, bei der Arbeit beschäftigt; später Georg Nr. 1 - Introduktion GESELLEN Sprühe, Flamme! Glühe, Eisen! Dass des Feuers Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt; bringt uns Ehr , wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Ambossklang, unser Lied und Gesang! GRAF als Schmiedegeselle gekleidet Sie liebt mich wahr und innig, und doch quält Argwohn mich, dass sie s auch ernstlich meine, wenn liebeflehend ich im Ritterschmuck erscheine. GEORG ebenfalls als Schmiedegeselle gekleidet, zur Haupttür hastig eintretend He, Konrad! GRAF Was gibt s? GEORG leise zum Grafen ne Neuigkeit Nicht weit von hier, da hält ein Wagen, ich höre fragen und schau hinein; wer, denke ich, kann das wohl sein? GRAF So sprich Wer war s? GEORG Das Fräulein von Katzenstein, Eure Braut. GRAF Hol sie der Teufel! GEORG Sie zwingt am Ende doch Euch noch ins Ehejoch. GRAF auffahrend Wohlan, es sei beschlossen Geendet wird das Spiel. Bei meinem Barte schwör ich - GEORG leise ihm zuflüsternd Den habt Ihr abgeschnitten. GRAF Bei meines Stammes Ehre und echtem Rittersinn Morgen um diese Stunde weiss ich, woran ich bin. EIN GESELLE vortretend So redet doch nur leiser; ihr wisst ja, dass der Meister da drinnen jetzt studiert und Medizin traktiert. GEORG s wär Verbrechen, ihn zu stören; keinen Laut mehr soll er hören. Gehet leise an die Arbeit, auf, dass uns kein Vorwurf trifft. Geht leise an die Arbeit, leise! Sie fangen mit grossem Geräusch wieder an zu hämmern GESELLEN Sprühe, Flamme! Glühe, Eisen! Dass des Feuers Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt; bringt uns Ehr , wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Ambossklang, unser Lied und Gesang. ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Stadinger mit grossen Medizingläsern und Kräutertüten von der Seite STADINGER Bringt eilig Hut und Mantel mir, ich muss das Haus verlassen. Darum, Georg, befehl ich dir, genau mir aufzupassen, dass der Herr Ritter nicht etwa - wie s öftermalen schon geschah - wagt, zu verliebten Streichen sich hier ins Haus zu schleichen. Du treibst ihn fort; wenn er sich wehrt, so jagst du ihn mit Lanz und Schwert. Nun muss ich fort, denn in der Näh hab ich Patienten liegen; des Nachbars Sattelpferd ist krank und seine beiden Ziegen. Ich bin der einz ge in der Stadt, zu dem das Vieh Vertrauen hat. Drum ruh und raste ich auch nicht in der Erfüllung meiner Pflicht. Tret ich vors Haus, ich will nur reden von dem, was täglich mir passiert, so treff ich einen Quadrupeden, den meine Wissenschaft kuriert. Ich flösse jedem, gross und klein, nebst Medizin auch Achtung ein - und alle, wo sie mich erblicken, sie möchten mich ans Herze drücken Denn jegliche Physiognomie spricht »Du gehörst fürs liebe Vieh!« Es schlägt sieben Uhr DIE GESELLEN rufen Feierabend! gesungen Horch, die Feierstunde schlägt, hinaus, hinaus ins Freie! STADINGER Halt, nicht gleich so aufgeregt! Höret, dann sich jeder freue! Morgen ist der wicht ge Tag, wo vor fünfundzwanzig Jahren grosse Ehre ich erfahren, man zum Meister mich kreieret; darum werd, wie sich s gebühret, ich ein Fest auf morgen geben, fröhlich mit Gesang und Klang. GESELLEN Unser Meister, er soll leben noch viele Jahre lang! STADINGER Jetzt zur Sache, denn für morgen ist noch manches zu besorgen. Zu jedem einzeln Du gehst sogleich hier nebenan, den Nachbar einzuladen; du bittst den Vetter Schneider mir auf Wein und süssen Fladen; du ladest mir den Richter ein auf Käse, Brot und Butter; du bittest den Gerichtsvogt her mit seiner Schwiegermutter. Die andern Gäste, gross und klein, lud ich schon selber alle ein. Es kommt ein ganzer Haufen zum essen und zum - GEORG spricht Aber Meister! STADINGER - trinken; und alle sollen froh und fröhlich sein. Zu einzelnen Gesellen Du gehst zum Nachbar, du gehst zum Schneider, du bittst den Richter, du den Gerichtsvogt, du zum Nachbar, du zum Schneider, du zum Richter, du zum Vogte. Das soll ein Tag der Freude sein, sie alle sollen tanzen, sollen singen, sollen jubeln, sollen springen, alle sollen fröhlich sein. GESELLEN Ja, gross und klein laden wir ein zum Tanzen, zum Singen, zum Jubeln, zum Springen! Das soll ein Tag der Freude sein! Stadinger zur Mitte ab. Die Gesellen zu verschiedenen Seiten DRITTER AUFTRITT Der Graf. Georg GEORG Gott sei Dank, dass wir den alten Quacksalber los sind, wir haben gar mancherlei zu besprechen. Die alte Schachtel also - wollte sagen das Fräulein - Eure Braut - GRAF So schweig doch mit deiner Braut; es kam mir nie in den Sinn, mich mit ihr zu verloben. GEORG Was nützt das? Sie lässt Euch nicht aus dem Garne und wird alles aufbieten, Eure Pläne zu vereiteln. Sie ist bei unserem Verbündeten, dem Gastwirt, abgestiegen. GRAF Desto besser, so können wir durch ihn erfahren, was sie im Schilde führt. GEORG Herr Ritter, ich fürchte, dieser Brenner ist ein Spitzbube, er hält s mit jedem, der tüchtig zahlt. GRAF Immerhin. Auf jeden Fall ist es Zeit, dem tollen Treiben ein Ende zu machen. GEORG Nun, es freut mich, dass Ihr es selbst einseht. O Herr Ritter, Ihr seid ein entsetzlicher Mensch. GRAF Bursche! GEORG Versteht mich recht. Dass Ihr Euch in die Tochter eines Waffenschmieds verliebt habt, darin liegt nichts Entsetzliches, auch nicht, dass Ihr mich veranlasstet, meinen schlanken Leib in dies russige Wams zu stecken; aber dass Ihr mich verleitet habt, um Euretwillen meine Ehrlichkeit zum Teufel zu jagen, falsche Lehrbriefe zu schmieden, damit uns der Meister aufnehmen konnte, o Herr Ritter, diese Sünde lastet schwer auf Euch. GRAF Du bist ein Narr! GEORG Euer Kamrad bin ich und kein Narr. GRAF Georg! GEORG Lassen wir s gut sein. Nur noch das eine Wollt Ihr das Mädchen heiraten? GRAF Freilich will ich das. GEORG Und Euer alter Adel? GRAF Die Liebe gleicht alles aus. GEORG Die Liebe? Ach, bester Herr Ritter, wie mancher böse Bube hat schon seine schlechten Streiche auf ihre Rechnung geschrieben, der in seinem Leben nicht wusste, was Liebe ist. GRAF will auf ihn los Elender, du erfrechst dich? GEORG He, Kamrad! Du wirst doch Spass verstehen. Verzeiht, es war ein dummer Scherz. Also ernsthaft Glück auf, Herr Ritter! Mögen sich immerhin Eure Vorfahren den Knebelbart ausraufen, Ihr macht Euch und Euer Weib glücklich. Nun aber Euer Plan? GRAF Morgen tret ich vor den Alten als Graf von Liebenau und begehre offen und ehrlich seiner Tochter Hand. GEORG Das lasst Euch vergehen. GRAF Warum? GEORG Weil der alte Pferdedoktor alles hasst, was Ritter heisst. GRAF Du meinst die Geschichte mit seinem Weibe? GEORG Nun freilich. Sie liess sich eines schönen Abends von einem Geharnischten entführen, daher seine Wut. GRAF Ich werde mein Heil versuchen! Heute abend will ich als Ritter die Treue meines Mädchens noch einmal auf die Probe stellen; denn betrügt sie den Schmiedegesellen Konrad, so betrügt sie auch den Ritter Liebenau. GEORG Ist denn das nicht einerlei, ob sie Euch als Ritter oder als Schmied liebt? GRAF Sie liebt mich als Ritter und als Schmied, folglich zwei, und ein Weib soll nur einen lieben. GEORG Sie liebt ja auch nur einen. GRAF Das verstehst du nicht. GEORG Es scheint mir auch so. GRAF Ich gehe, mich zu verwandeln, es ist spät. lächelnd Du wirst mich doch nicht mit Lanz und Schwert empfangen, wenn ich zurückkehre? GEORG achselzuckend Des Meisters Gebot - GRAF Du Spitzbube! Bin ich erst am Ziele meiner Wünsche - GEORG Dann, Herr Ritter -? GRAF Dann sollst du mich erkenntlich finden! Er geht durch die Mitte ab VIERTER AUFTRITT Georg allein GEORG Das will ich auch hoffen, denn obwohl ich meiner Profession nach eigentlich vom Amboss stamme, so möchte ich doch all die Strapazen nicht umsonst mitgemacht haben! Jetzt will ich erst anfangen zu leben, zu geniessen! Das heisst aber mit Verstand, nicht wild in den Tag hinein! Ich will mir das Leben schon angenehm machen! Nr. 2 - Arie Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Der keusche Joseph in der Bibel - ich führ ihn nur als Beispiel an - er war von Aussehn gar nicht übel und ein gar tugendhafter Mann. Doch seine Keuschheit ganz alleine hätt nimmer ihn mit Ruhm bedeckt - die Schlauheit half ihm auf die Beine! Drum hab ich vor dem Mann Respekt. Er lebt in Freuden, von allen Seiten ward Gold und Weihrauch ihm gestreut. Er war gescheit! Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Man hat schon in den frühsten Tagen durch List und Schlauheit viel erreicht; wenn auch die Leute immer sagen, den Dummen sei das Glück geneigt. Die Dummheit bietet selten Zinsen, sonst leistete ja Esau nicht für eine Schüssel dicker Linsen auf seine Erstgeburt Verzicht. Viel Leute leben ohne Sorgen so grad nur in den Tag hinein; ich will geniessen, jedoch auch wissen, warum ich mich der Lust geweiht. Darum gescheit! Nur stets gescheit! Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Er geht ab FÜNFTER AUFTRITT Brenner, den Ritter Adelhof hereinführend BRENNER Belieben Euer hochfreiherrlichen Gnaden nur hereinzuspazieren. ADELHOF Hier also wohnt der Waffenschmied? BRENNER Hans Stadinger, berühmter Waffenschmied und ausgezeichneter Tierarzt; wollen Euer Gnaden von seinen Talenten Gebrauch machen - von seinen Waffen und Harnischen - meine ich. ADELHOF Dazu kann Rat werden. Eigentlich aber bin ich aus andern Gründen da - Er ist verwandt mit dem Waffenschmied? BRENNER Euer Gnaden aufzuwarten, sein leiblicher Schwager. Seine Frau nämlich - ADELHOF Schon gut! Der Waffenschmied hat eine schöne Tochter! He? BRENNER Oh! Ein wahrer Apollo, wie die Gelehrten sagen. ADELHOF Befindet sich unter den Gesellen hier im Hause einer namens Konrad? BRENNER Konrad? Ganz recht! Für sich. Wo will denn das hinaus? ADELHOF Es soll ein hübscher Bursche sein? BRENNER Das will ich meinen. Für sich. Dahinter steckt etwas! ADELHOF Der Bursche und das Mädchen lieben sich? BRENNER Ja - ich weiss nicht - man munkelt so etwas. ADELHOF Ich hab s für gewiss gehört. Sie sollen sich heiraten. BRENNER Wie? Sie sollen -? ADELHOF Ich bin beauftragt, die Verbindung zustande zu bringen. BRENNER Ausserst schmeichelhaft für das junge Paar, aber wie versteh ich denn - ADELHOF Ich will mich deutlicher ausdrücken, damit Ihm die Sache klar wird. Ich bin der Ritter Adelhof aus Schwaben. BRENNER Ah, sehr erfreut; schöne Gegend! Das Schwaben meine ich. ADELHOF Die Dame, die ich begleite, ist das Fräulein von Katzenstein; meine Zukünftige. BRENNER Gratuliere untertänigst. ADELHOF Und diese meine Braut ist es, welche die Heirat wünscht. BRENNER Das gnädige Fräulein haben also die Passion, herumzureisen, um junge Paare glücklich zu machen. ADELHOF Das wohl auch nebenbei, aber - Er scheint mir eine ehrliche Haut, mit Ihm kann man von der Leber weg reden. vertraulich Kennt Er den Grafen von Liebenau? BRENNER für sich Aha! laut Versteht sich, wer wird den nicht kennen. ADELHOF Nun, sieht Er, der hatte früher auf mein Fräulein - BRENNER Jawohl, ich erinnere mich - ADELHOF etwas stutzig Was? BRENNER verlegen Nun, er hatte früher - auf das Fräulein geschimpft. ADELHOF Im Gegenteil, er hatte ein Auge auf sie. BRENNER Richtig, so war s. ADELHOF Das Fräulein aber gab ihm einen Korb. BRENNER für sich Umgekehrt wird ein Schuh draus. ADELHOF Was sagt Er vom Schuh? BRENNER Ich sage mein Nachbar, der Schuster, hat mir die Geschichte erzählt. ADELHOF Nun hat das Fräulein erfahren, dass der Ritter Liebenau dem jungen Mädchen hier im Hause nachstellt; ein leichtsinniger Zeisig soll er sein - BRENNER Dafür bekannt. ADELHOF Mein Fräulein aber, die Sittenhaftigkeit selbst, kann solchen Unfug nicht zugeben, darum wünscht sie, dass der Geselle Konrad - BRENNER Eiligst und schleunigst das Mädchen heirate, verstehe. - Ist das Fräulein auch aus Schwaben? ADELHOF Nein. Warum? BRENNER Ich meine nur. Die Sache ist wirklich äusserst schlau ausspekuliert; denn wenn der Geselle Konrad das Mädchen heiratet, so ist der Ritter - ADELHOF lachend Geprellt! BRENNER ebenso Und wie! Er muss mit langer Nase abziehen. - Beide lachen Die Hauptsache ist aber nun, dass wir den Alten für die Heirat gewinnen. ADELHOF Deswegen bin ich ja hier. Und wenn Er meine Sache unterstützen will, so gibt Ihm das Fräulein hier im voraus - Er gibt ihm eine Börse BRENNER Die edle Dame besitzt eine ausgezeichnete Bildung - untertänigsten Dank - Wollen Eure Gnaden sich hier etwas auswählen, während ich den Alten rufe - ADELHOF wendet sich nach dem Hintergrunde, die Waffenstücke musternd Sieh, sieh! Die Ware scheint nicht schlecht! BRENNER im Vordergrunde für sich Nun bin ich im klaren. Das Fräulein ist aus Eifersucht unserm Grafen nachgereist, und, um sich seinen Besitz zu sichern, soll nun - die Sache ist sehr komisch - hahaha! - Und dieser schlaue Kundschafter - o guter Schwabe, du scheinst mir ein sehr dummer Schwabe. Er will lachend zur Seite ab. SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Irmentraut IRMENTRAUT Brenner entgegen und sehr geschwätzig Schönsten guten Abend, verehrtester Herr Brenner. Er sucht den Meister Stadinger, aber alles ausgeflogen, alles ins Freie. Der Abend ist zu schön, kein Wölkchen am Himmel, kein Lüftchen weht, ich ginge gar zu gern auch noch ein wenig ins Grüne, aber du lieber Gott, man hat zu viel zu tun, der letzte Tag in der Woche, das ganze Hauswesen ruht auf mir - morgen ist Sonntag - ADELHOF leise zu Brenner Ist dies die Tochter vom Hause? BRENNER Das weniger. IRMENTRAUT fortfahrend Morgen ist Sonntag, dazu das Fest, welches er morgen veranstaltet draussen auf dem Weinberge - zu Brenner ach, Er war wohl lange nicht draussen - der Weinberg ist viel grösser - der Alte kaufte doch im vorigen Jahre - BRENNER Ja, doch, Jungfrau Irmentraut, ich kenne die ganze Geschichte. - Also mein Schwager ist nicht daheim? IRMENTRAUT Nicht daheim! Die Unpässlichkeit der lieben Tiere macht ihm jetzt viel zu schaffen. Des Herrn Nachbars ganze Familie vierfüssigerseite befindet sich - BRENNER zu Adelhof Ja, Euer Gnaden, da bleibt uns nichts andres übrig als wiederzukommen. ADELHOF Dumm, dumm, dumm! Ich hätte so gern dem Fräulein heute schon - BRENNER Morgen ist auch noch ein Tag. IRMENTRAUT Ei freilich, morgen ist auch noch ein Tag und welcher Tag; es heisst freilich, was du heute tun kannst, verschiebe nicht auf morgen, aber wenn die Notwendigkeit - BRENNER Eben deshalb - Guten Abend, Jungfrau Irmentraut. - Wenn es Euer Gnaden gefällig wäre - IRMENTRAUT Euer Gnaden sind gewiss ein Fremder,wollen die Merkwürdigkeiten unsrer Stadt in Augenschein nehmen - oh, Sie werden überrascht sein. Wir haben sechstausend Einwohner, die Gegend ist etwas sumpfig, aber fruchtbar. Hier in der Nähe der Liebfrauenkirche der edle Wein, Liebfrauenmilch genannt, Euer Edlen werden ihn wohl kennen - ADELHOF im Abgehen Die Person hat ja ein beispielloses Mundwerk. BRENNER ebenso Also auf Wiedersehen! Bis morgen, bis morgen! Adelhof und Brenner gehen ab SIEBENTER AUFTRITT Irmentraut allein IRMENTRAUT Das ist ein recht ungehobelter Klotz, dieser Herr Euer Gnaden; hat er nur ein einziges freundliches Wörtchen mit mir gesprochen? Was haben die Männer jetzt für Sitten, wenn sie einer zarten Jungfrau gegenüberstehen! Wie anders waren sie zu meiner Zeit - vor einigen Jahren noch, will ich sagen - aber es ist, als ob sich die Welt rein umgedreht hätte. Nr. 3 - Ariette Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. Ich trete ein mit Schüchternheit, doch sie verliert sich mehr und mehr; der grobe Mann sieht mich nicht an, als ob ich alt und hässlich wär. Ich sag ihm und sehr gemessen, was man hier Sehenswertes nennt; er dankt mir nicht, läuft wie besessen zur Tür, als ob der Kopf ihm brennt. O holde Schwestern ihr, die ihr Gefühl gleich mir, heisst das nun Achtung, sprecht, vorm zarteren Geschlecht? O Welt, o Welt! Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. - In früheren Zeiten naht man bescheiden stets einer zarten Jungfrau sich, und man war selig, entspann allmählich sich ein Gespräch fein sittiglich. Man sprach vom Wetter, von teuren Zeiten, und nach und nach, jedoch ganz fein, wusst man gar zart vorzubereiten von Lieb ein einzig winzig Wörtelein. Man reichte abgewandt dem Flehenden die Hand; er drückte, küsste sie, sank vor uns auf die Knie, und dann - und dann - Verschämt ihre Schürze vor die Augen haltend Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. ACHTER AUFTRITT Irmentraut. Marie MARIE Irmentraut, bist du allein? IRMENTRAUT Ja doch, mein Herzchen, komm nur. MARIE Ist der Ritter noch nicht hier? IRMENTRAUT Heutzutage sind die Liebhaber nicht mehr wie sonst. Aber er kommt gewiss, er hat mir s sagen lassen. MARIE Ich hätte doch nicht einwilligen sollen. IRMENTRAUT Nicht einwilligen sollen, da muss ich lachen! Ich weiss, wie wir Mädchen sind, ich habe mich oft gesträubt, aber es hat nichts geholfen. Das weiss ich besser. MARIE Du weisst immer alles besser. Weisst du, warum ich den Ritter noch einmal sprechen will? IRMENTRAUT Ihm ein Liebeszeichen zu geben, ein Ringelchen oder so etwas dergleichen, und - das wird ihm gar nicht unangenehm sein, wie dein Vater immer zu sagen pflegt. MARIE Nicht doch, den Abschied will ich dem Ritter geben, denn er ist ein böser Mensch, der keine guten Absichten haben kann. IRMENTRAUT Aber Engelskind, will er dich denn nicht heiraten? Kann ein Mann bessere Absichten haben? MARIE Mein Vater will mich ihm aber nicht geben - und ich habe mir s wohl überlegt, der Vater hat recht. IRMENTRAUT Aber der Ritter ist ein so schöner, artiger Herr! MARIE Schön? Und hast ihn, wie ich, nur immer nachts gesehen. IRMENTRAUT Still! - Das ist des Ritters Tritt! Freudig. Er kommt, er kommt! Sie eilt ihm entgegen und öffnet ihm die Tür MARIE Ach, lieber Gott, mir wird angst und bang! NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Der Graf als Ritter in einen Mantel gehüllt Nr. 4 - Finale GRAF Bei nächt gem Dunkel schleich ich herein, Dank, holdes Mädchen, du harrest mein. Was darf ich hoffen, was fürchten, sprich Schlägt, Heissgeliebte, dein Herz für mich? MARIE beiseite Ich weiss vor Angst kein Wort zu sagen. Ich zittre wie ein Espenlaub. GRAF Du schweigst? IRMENTRAUT leise zum Grafen Nur stille, ich will fragen! zu Marie So hör doch, Kind, bist du denn taub? MARIE mit tiefem Knicks Herr Graf - IRMENTRAUT Nicht gar so untertänig. GRAF Ein süsses Wort der Liebe nur. IRMENTRAUT leise zum Grafen Es kommt, sie ziert sich nur ein wenig, das liegt in unserer Natur, das liegt uns Mädchen in der Natur. MARIE Ich weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, wenn auch sein Mund mir Treue schwört. Soll ich bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem mein Herz gehört? GRAF Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch mein Mund ihr Treue schwört. Möcht sie bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem ihr Herz gehört? IRMENTRAUT Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch sein Mund ihr Treue schwört. Nur frisch bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem dein Herz gehört. s wird besser euch vom Munde fliessen, wenn ihr allein - MARIE Nein, nein, du bleibst da. IRMENTRAUT Ich will ja Öl nur auf die Lampe giessen. MARIE Ich schreie Feuer! Feuer! IRMENTRAUT Ja doch, ja. GRAF Ihr bleibt! IRMENTRAUT Ja doch, ich will nicht weichen. GRAF Marie, teures Mädchen, sprich und ende dieses bange Schweigen! IRMENTRAUT zu Marie Sei doch nicht gar so zimperlich. MARIE leise zu Irmentraut Sag ihm - IRMENTRAUT Was denn? MARIE Er soll gewähren ein Zeichen seiner Liebe mir - IRMENTRAUT eilt zum Grafen MARIE Bleib doch! IRMENTRAUT leise zum Grafen Sie will sich mir erklären. GRAF Im Ernst? IRMENTRAUT Ich stehe gut dafür. MARIE leise zu Irmentraut Hör doch! Will er mir das gewähren, so soll er mich verlassen gleich. IRMENTRAUT Wie? GRAF zu Irmentraut Nun? IRMENTRAUT Sie ist noch beim Erklären, bald ist sie fertig, freuet Euch! GRAF für sich Mein Argwohn schwindet. Dies Schweigen kündet, dass sie nur einen, einen liebt. MARIE Ich weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, wenn auch sein Mund mir Treue schwört. Soll ich bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem mein Herz gehört? GRAF Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch mein Mund ihr Treue schwört. Möcht sie bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem ihr Herz gehört? IRMENTRAUT Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch sein Mund ihr Treue schwört. Nur frisch bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem dein Herz gehört. MARIE sich ein Herz fassend Herr Graf, ich muss Euch frei gestehen - IRMENTRAUT zum Grafen Es kommt, es kommt. zu Marie Nur dreist und nicht verzagt. MARIE Ich darf Euch ferner nicht mehr sehen - mein Herz - mein Herz ist schon versagt. IRMENTRAUT Kind, bist du toll? Was fällt dir ein? GRAF Willst du mich der Verzweiflung weihn? Du lässt mich kalt von hinnen scheiden, misstraust der Treue Schwur? O gönne mir als Trost im Leiden den Schein der Hoffnung nur! Verschmähst du, weil ich vornehm bin, nur meines Herzens Triebe? Gern gäb ich Glanz und Reichtum hin für dich, für deine Liebe! ZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Georg eilig GEORG Der Meister! MARIE Der Vater! IRMENTRAUT Der Meister! GEORG Dass ihn der Teufel hol! MARIE UND IRMENTRAUT zum Grafen Entfernt Euch! Entfernt Euch! GRAF zu Marie Das letzte Lebewohl! MARIE reicht ihm die Hand IRMENTRAUT, MARIE und GEORG. Entfernt Euch! Fort! Fort! STADINGER stösst von aussen den Fensterladen auf Alle Teufel! Der Ritter! He, Konrad! Georg! Wo stecken die Schlingel? GRAF entfernt sich durch die Seitentür GEORG nimmt eine lange Lanze und sticht überall herum, als ob er den Grafen verfolge Reisst aus! Reisst aus! Ich spiess Euch auf! STADINGER und GESELLEN kommen von verschiedenen Seiten ELFTER AUFTRITT Die Vorigen ohne Graf. Stadinger. Gesellen GESELLEN Was ist geschehen? Was soll das Schrein? Fangt auf den Dieb! Fangt auf, fangt auf! STADINGER zu Georg Hagel und Wetter! Du dummer Tölpel, du liessest den Ritter ja doch hinein. GEORG Er kam soeben - MARIE und IRMENTRAUT Er kam soeben. STADINGER ihnen nachäffend Er kam soeben - Er kam soeben - Gesindel, wollt ihr wohl ruhig sein? Er ist nicht hinaus - durchsucht das Haus - rührt eure Beine! Nicht so faul! DIE GESELLEN teilen sich nach verschiedenen Seiten MARIE Ach, lieber Vater! IRMENTRAUT Ach, lieber Meister! STADINGER Still, altes Plappermaul! IRMENTRAUT ausser sich Plappermaul! STADINGER zu Marie Du kommst ins Kloster! MARIE Ach, lieber Vater! STADINGER zu Irmentraut Sie aus dem Haus! IRMENTRAUT gekränkt Ein altes Plappermaul! MARIE leise zu Georg Wo ist der Ritter? IRMENTRAUT ebenso Ist er hinaus? GEORG ebenso Zum Fenster. MARIE Gott sei Dank! Nein, nun darf er nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. IRMENTRAUT Ach, nun wird er nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. GEORG Doch er wird sich ohne Zagen bald der Pforte wieder nahn. STADINGER Ha, er soll es nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. DIE GESELLEN sammeln sich wieder STADINGER Nichts gefunden? GESELLEN Keine Maus! STADINGER Wo ist der Konrad? GESELLEN Nicht zu Haus! GEORG sich stellend, als ob er eben erst von der Seite aufträte Der liegt schon längst in süsser Ruh . STADINGER verwundert Er schläft? MARIE UND GESELLEN Er schläft? STADINGER Schlafmütze du! Ich will nun auch zur Ruhe gehn, um mit dem Frühsten aufzustehn und meinem Hause Ruh zu schaffen vor diesem Liebenauer Grafen. GESELLEN spöttisch Graf Liebenau? Schau, schau! MARIE O verzeiht nur einmal noch. STADINGER zu Marie und Irmentraut Marsch zu Bett! IRMENTRAUT Plappermaul! STADINGER zu den Gesellen Gute Nacht! GESELLEN Gute Nacht! ALLE entfernen sich nach verschiedenen Seiten. Die Bühne bleibt eine Zeitlang leer und dunkel MARIE öffnet dann leise die Seitentür und tritt mit der Lampe leise wieder herein ZWÖLFTER AUFTRITT Marie allein Rezitativ und Arie MARIE schleicht nach Konrads Kammer und horcht Er schläft! Wir alle sind in Angst und Not, und er kann schlafen, das begreif ich nicht. Ach, er fühlt nicht wie ich, sonst müsst er ahnen, dass ich ihm nahe bin, dass ich mich sehne, ne gute Nacht aus seinem Mund zu hören. Er ist so gut, so brav und bieder, sein redlich Herz find t man nicht mehr; wie er beglückt mich keiner wieder, und wenn s der König selber wär! Reichtum allein tut s nicht auf Erden, das ist nun einmal weltbekannt; mit Konrad kann ich glücklich werden, er gilt mir mehr als Kron und Land. Wie wär s, wenn ich ihn weckte? Gar zu gern möcht ich ein süsses Wort mit ihm noch plaudern. Sie geht an die Tür, klopft und ruft leise Konrad! lauter Konrad! ärgerlich und laut rufend Konrad! Du Murmeltier! Sie erschrickt Wie unvorsichtig! Wenn man mich gehört! Sie schleicht auf den Zehen zu den anderen Türen und horcht Nein, Gott sei Dank, s ist alles still geblieben. Ob wohl der Ritter glücklich heimgekehrt? Sie öffnet leise den Fensterladen im Hintergrunde. Man erblickt die Gegend im Mondenschein. O schöne Nacht, wie hell die Sternlein flimmern! Sie erschrickt Täusch ich mich nicht, so stehet dort am Baume der Ritter noch, im Mantel eingehüllt. Sie riegelt schnell den Laden zu und stellt sich mit dem Rücken dagegen, als wolle sie ein Eindringen verhüten, dann sieht sie durch die Spalte Ein art ger Herr ist s freilich, schlank und fein, und zu beneiden mag die Dame sein, die er zur Gattin sich erwählt. s mag freilich nicht so übel sein, zu wohnen in nem schönen Schloss, zu sagen Feld und Wald sind mein, und mir gehorcht der Diener Tross. Zu thronen beim Turniere inmitten schöner Fraun und hoch von dem Altane voll Huld hinab zu schaun, wie sie die Lanzen brechen beim Schalle der Trompeten, wie sie sich hauen, stechen, bis einer Sieger ist; man winket dann dem Tapfern mit wohlgefäll ger Mien und reicht mit schönen Worten den Ehrenkranz ihm hin. Man spricht - man spricht Hier, lieber tapfrer Rittersmann, sei Euch mein schönster Dank gebracht, ich schaut Euch mit Vergnügen an, Ihr habt s recht gut gemacht. Dann zum Bankett, zum reichen Mahl im goldnen Saal beim Kerzenschein! Das muss ne wahre Wonne sein! Pause Was ficht dich an, du töricht Mädchen? Dein kind scher Sinn führt dich zu weit! Reichtum allein tut s nicht auf Erden, das ist nun einmal weltbekannt; mit Konrad kann ich glücklich werden, er gilt mir mehr als Kron und Land. Sie nimmt die Lampe, und sich nach seiner Tür wendend, singt sie im Abgehen So schlummre sanft, du Trauter, du, dir wünscht dein Liebchen süsse Ruh ! Schlummre sanft! Schlummre sanft! Der Vorhang fällt langsam All rights reserved © Maria Fujioka Lortzing,Albert/Der Waffenschmied/II-1
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3337.html
第二幕 (ダーラントの家の広い一室。両脇の壁には世界に存在する様々な海を描いた絵画や地図などが掛けられている。後方の壁には、黒い衣装に身を包み、黒々とした髭と青ざめた顔が特徴の男の肖像が飾ってある。マリーと娘たちは暖炉を囲んで座り、糸を紡いでいる。ゼンタは大きな古い肘掛け椅子に背を持たせかけ、腕を組み合わせて、夢見心地で後方の肖像に見入っている。) 娘たち かわいい糸車さん、ザワザワ、ブンブン 元気よくどんどん回って! 紡いで紡ぐ、千本もの糸。 ザワザワ、ブンブン、かわいい糸車さん! あたしのいい人は海へ出て、 家に残してきた 信心深い恋人を想ってる。 かわいい糸車さん、ヒューヒュー、ゴーゴー! ああ、風向き良ければ あの人は今にも帰ってくるのに。 紡いで!紡いで!紡いで! 一生懸命に! ザワザワ、ブンブン! かわいい糸車さん! トラ、ラ、ラ、ラ、ラ…usw. マリー まあ、みんな一生懸命紡ぐこと! みんな恋人からご褒美が欲しいのね。 娘たち マリーさん、口をはさまないでいただける? まだお歌は終わってないんだから。 マリー いいですよ。手を休めないようにね。 それにしてもゼンタ、あなたは黙ってるの? 娘たち ザワザワ、ブンブン、かわいい糸車さん、 元気に、元気に回って! 紡いで紡ぐ千本もの糸。 かわいい糸車さん、ザワザワ、ブンブン! あたしのいい人は海にいて、 南のお国から たっぷり黄金を持ち帰る。 さあ糸車さん、もっとザワザワ音を立てて! 一生懸命紡いだら、 あの人は黄金をくれるでしょう。 紡いで!紡いで! 一生懸命に! ゴーゴー!ヒューヒュー! かわいい糸車さん! トラ、ラ、ラ…usw. マリー (ゼンタに) いけない子ね。ちゃんと紡がないと、 恋人から何ももらえなくなりますよ。 娘たち 彼女はべつに急ぐ必要はないのよ。 あの人の恋人は船乗りじゃないんですもの。 彼は黄金じゃなくて、けだものを持ってくるのよ。 狩人の懐事情は誰でも知ってるわよね。 (娘たちは笑う。ゼンタはあとで歌うバラードの一節を静かに口ずさむ。) マリー まあ、あの絵の前にばかりいるわ! (ゼンタに) あなた、肖像画の前でぼーっとしたまま 青春を費やすつもり? ゼンタ あなたが話してくれたことが忘れられないの。 あの方が誰で、どんな境遇か・・・。 (ため息をついて) ああ、かわいそうな方! マリー ああ、どうしましょう! 娘たち あら、まあ!聞き違いかしら? 彼女ったら青ざめた男にため息ついてるんじゃない? マリー もう頭がいっぱいって言っていいくらいよ! 娘たち まあ、肖像画の影響力もばかにできないわねえ! マリー 毎日注意しているのに、効果がないの! さあ、ゼンタ!まわりを見てごらんなさい! 娘たち 聞こえてないようよ。彼女、恋しちゃったみたい! あらあら、決闘にならなきゃいいわね。 だって、エリックは気性が激しいし・・・ 物騒なことが起きないように祈るばかりよ! 黙ってなきゃだめよ。さもないとあの人、 かんかんになって壁の恋敵を撃ち抜くわ! ハ、ハ、ハ、ハ… usw. ゼンタ ばかみたいに笑うのはやめて! 私を怒らせたいの? 娘たち (半ばおどけて大声で歌いながら、糸車を騒がしく回し、ゼンタが文句を言う暇を与えまいとする。) ザワザワ、ブンブン、かわいい糸車さん、 元気に、元気に回るのよ! 紡いで紡ぐ千本もの糸! かわいい糸車さん、ザワザワ、ブンブン! ゼンタ (腹を立てて遮り) お願いだからガチャガチャした歌は歌わないで! ブンブン、ザワザワ、耳につくわ。 仲間に入ってほしいなら、 もっとましな歌を歌ってくれたらいいのに。 娘たち いいわ、あなたが歌いなさいよ。 ゼンタ そうね、いいことを思いついたわ。 マリーさんにあのバラードを歌っていただきましょう。 マリー 冗談じゃないわ!それだけは勘弁して。 さまよえるオランダ人のことは忘れなさい! ゼンタ でも、もともと歌ってくれたのはあなたじゃないの。 マリー いいから!とにかく私はいやですよ! ゼンタ それなら私が歌うわ。皆さん、どうか聴いてちょうだい。 きっとあなたたちも感動すると思うわ、 この誰よりも不幸な人の歌を聴けば。 娘たち 興味深いわ。 ゼンタ よく言葉に注意してね。 娘たち 紡ぐのはやめましょうよ。 マリー (機嫌が悪そうに) 私は紡ぎますからね。 (娘たちは糸車を脇にどけてから、自分たちの椅子を肘掛け椅子のまわりに寄せ、ゼンタのまわりに集まる。マリーは暖炉のそばに残り、紡ぎ続けている。) ゼンタ I. (椅子に座ったまま) ヨホーホエ!ヨホーホエ!ヨホーホエ!ヨホーエ! 海で出会ったことがありますか、 血のように赤い帆、マストの黒いあの船に? 高き甲板にはあの青ざめた男。 彼こそ船長、休むことなしに見張りをしている。 フーイ! - 風が何とざわめくこと! - ヨホヘ! フーイ! - ロープが唸るよう! - ヨホヘ! フーイ! - 彼は矢のごとく駆けめぐる、 あてもなく、休むこともなく、安らぎもなしに! でも、この青ざめた男も いつの日か解放されるでしょう、 この大地で死にいたるまでの忠誠を 彼に捧げる女性に出会うならば。 ああ、青ざめた船乗りよ、彼女を見つけるのはいつ? 天に祈りましょう、やがて一人の女性が 彼に誠を尽くすように。 (一節目の終わりでゼンタは肖像画のほうへ向く。娘たちは興味津々で聴き入り、マリーも紡ぐのをやめている。) II. かつて悪しき風と嵐の渦に巻かれながら、 ある岬を廻ろうとした時、 彼は罵り、威張って愚かにも誓った、 「永遠に海を巡ってやるぞ!」、と。 フーイ! - それを悪魔が耳にした! - ヨホヘ! フーイ! - 彼を言葉通りに拘束した - ヨホヘ! フーイ! - 永劫の罰を下され、彼は海をさまよう、 休むことなく、安らぎもなしに! でも、この哀れな男が地上で 解放されるように、 神の使いは救いをもたらされた。 いつの日か、きっと彼は救われるのです。 ああ、青ざめた船乗りよ、 救いが訪れるのはいつ? 天に祈りましょう、やがて一人の女性が 彼に忠誠を誓うように。 (娘たちは深く感動し、歌の結びに声を合わせる。ゼンタは二節目ですでに椅子から立ち上がっていたが、いよいよ興奮を募らせて歌をつづける。) III. 七年ごとに錨を下ろし、 女性に求婚するため、彼は陸に上がる。 彼は何度も七年ごとに愛を求めたが、 未だに真の誠には出会っていない。 フーイ! - 帆を上げろ!ヨホヘ! フーイ! - 錨を引き上げろ!ヨホヘ! フーイ! - 偽りの愛、破られた誠、 さあ、海の上へ。休むことなく、安らぎもなしに! (ゼンタは消耗しきって椅子に倒れこんでしまう。娘たちはちょっと間をおいて、静かに続きを歌う。) 娘たち ああ、どこにいるのですか、 天使があなたに告げたその女性は? どこで会えるのでしょう、 死に至る忠誠を捧げるその女性には? ゼンタ (突然感激に我を忘れ、椅子から飛び上がる) 私よ、揺るぎない忠誠であなたを救うのは! 天使があなたに引き会わせてくださいますように! 私こそあなたを救う人! マリーと娘たち (びっくりして跳ね起きて) まあ、何てこと!ゼンタ、ゼンタ! エリック (ちょうど入ってきて、ゼンタの叫びを耳にして) ゼンタ!お願いだから僕を苦しめないで! 娘たち 助けて、エリック!彼女、気が狂っちゃったわ! マリー 血が凍る思いだわ! 本当に嫌な絵!すぐ処分しますからね! お父さまさえ帰ってきてくだされば。 エリック (深刻な口調で) お父さまはお帰りになったよ。 ゼンタ (身動き一つせず、何も耳に入らないようすだったが、急にはっとして嬉しそうに) 父が帰ってきたんですって? エリック 岩山から彼の船が近づいてくるのが見えたんだ。 娘たち (大喜びで) あの人が帰ってきたのね! マリー (忙しさに目が回りそうになり) そら、見なさい。だらだらした結果がこれですよ! 家の中は何一つ片づいていないのに。 娘たち 帰ってきたわ!急いで行きましょうよ! マリー (娘たちを押しとどめて) お待ちなさい!おとなしく家にいるんです! 船員たちはお腹をすかして帰ってきますからね。 今すぐ台所と地下室に! いろいろ知りたいことはあるんでしょうけど、 まずはすべきことをしなさい! 娘たち (それぞれに) ああ、もう!聞きたいことが山ほどあるのに! 好奇心を抑えるなんて無理よ。 でもいいわ!とにかく料理だけ出せば 後はほったらかしにすればいいわよね。 (マリーは娘たちを追い立て、自分もついて行く。ゼンタも行こうとするが、エリックに引き止められる。) エリック ゼンタ、待ってくれ。ちょっとだけでいいから! あまりにつらくて引き裂かれそうだ! どうせなら、いっそ一思いに死なせてくれたらいいのに! ゼンタ (しぶしぶながら) 何ですって・・・どうしてほしいの? エリック ああ、ゼンタ、僕はどうしたらいいの? お父さまがお帰りになったから、次に出かけるまでに 決めておこうとなさるだろう。 いつもおっしゃっていたが・・・ ゼンタ 何のこと? エリック (投げやりな様子で、やっとの思いで) きみの結婚のことさ。 僕は死ぬまできみに忠誠を尽くすよ。 でも財産は乏しいし、狩人なんて地味な存在だ。 それでもきみに求婚する権利はあるだろうか? お父さまからきみとの仲を裂かれたら、 僕、きっと悲しみで胸が張り裂けてしまう。 ねえゼンタ、きみは絶対僕を愛してくれるよね? ゼンタ (思いやりをもって彼を見るが、はぐらかして) その話は後でしましょうよ、エリック。 今は父に挨拶しに行かせて。 いつもと違って甲板まで迎えに行かなかったら、 きっと父は気を悪くするわ。 エリック 僕から逃げるんだね? ゼンタ 港に行かなくちゃいけないから。 エリック はぐらかさないで! ゼンタ とにかく今は行かせて! エリック 逃げないでくれ。きみに恋い焦がれて、 耐えられないほど苦しいんだ。 頼むからちょっとだけ耳を貸してくれ。 もうこれ以上引き止めないから。 きみは僕のこと、見捨てないよね? 僕を愛してくれるだろう? ゼンタ (気まぐれに) エリックったら、私のこと疑っているの? 私、そんなにあなたに冷たくしたかしら? ねえ、どうしてそんなに悩んでいるの? あなたが心配しているのは何なの? エリック だって、お父さまはお金持ちのほうがお気に召すんだ。 それにゼンタ、きみだって煮え切らない態度ばかりだ。 ちっとも僕の頼みを聞いてくれたことがない。 僕は来る日も来る日もみじめな気分のままなんだ! ゼンタ みじめな気分? エリック だって、きみはあの絵ばかり見る・・・ ゼンタ 絵がどうかしたの? エリック あの絵に熱中するのをやめられないの? ゼンタ つい目が行くんですもの。仕方ないわ。 エリック おまけにあのバラードだ。また今日も歌っただろう! ゼンタ 私はまだ子どもだし、歌の意味なんか分かってないのよ。 でも、どうして?ただの絵と歌に過ぎないもの。 怖がることはないのよ。 エリック だって、きみは青ざめているじゃないか・・・ 怖がりたくもなるよ。 ゼンタ あのかわいそうな人の運命を考えると、 深く心を動かされるのよ。 エリック ゼンタ、僕だって苦しんでいるのに! ゼンタ 哀れっぽい口調はやめて。あなたの苦しみが何だというの? あの不幸な人の運命を考えてもみて。 (エリックを肖像画の前に連れて行く) 肖像の中から私を見下ろすあの方の 苦しみ、深い悲しみが感じられない? 安らぎを永遠に奪われた方・・・ その身を切られるような痛みが心に伝わってくるわ。 エリック ああ、どうしよう! 僕が見た夢のとおりだ! 神様が助けてくれますように!きみは悪魔に魅入られたんだ! ゼンタ 何をそう恐れているの? エリック ゼンタ!きみを信じている。 ただの夢さ。でも、警告と思って聞いてくれ。 (ゼンタは疲れ切って肘掛け椅子に座りこむ。エリックが話しはじめると、催眠術にかかったように眠りに落ち、彼の夢を自分でも見ている様子になる。エリックは椅子のそばに立つ。) (押し殺した声で) 僕が山の高みで夢うつつに横たわっていた時、 はるか下のほうでは海が荒れていて、 僕は、波が泡立っては 岸にあたって砕ける音を聞いていた。 見知らぬ船が近くの浜に停留していて、 僕はふしぎで何とも奇妙な気分で眺めていたんだ。 二人の男が陸に近づいてきたが、 一人はきみのお父さんだった。 ゼンタ (目を閉じたまま) もう一人は? エリック もう一人の男にも見覚えがあった。 黒い服を着て、顔は青ざめ・・・ ゼンタ 眼差しは暗い・・・ エリック (肖像画を指し示して) この船乗りだったんだ。 ゼンタ そして、私は? エリック きみは家から出てきて、 お父さまを迎えようと走っていった。 でも、僕はきみの姿をろくに見きれなかった。 だって、きみは見知らぬ男の前に身を投げ出し、 やつの足を抱いたんだ・・・ ゼンタ (だんだん興奮してきて) あの方は私を起こして・・・ エリック 自分の胸にしっかり抱きしめた。 きみは愛情込めてやつの首に腕をまわし、 いかにも嬉しそうにキスしたんだ・・・。 ゼンタ それから? エリック (気味が悪そうにゼンタをしげしげと見て) きみたちは海に逃げて行ってしまった。 ゼンタ (急に目が覚め、恍惚の極みに達して) あの方がおいでになるんだわ!お会いしなくては! エリック まさか!ああ、これでもう確実だ! ゼンタ あの方と死を共にするのよ! エリック 彼女はもうだめだ!あれは正夢だったんだね! (彼は恐ろしくなって、転がるように出て行く。ゼンタは感激を爆発させた後、黙って物思いにふけり、姿勢を変えないまま肖像画をじっと見つめる。) ゼンタ (小声で、しかし深く感動して) ああ、青ざめた船乗りよ、 あの女性をどれほど待ち望んでいるでしょう! 天に祈りましょう、いずれ一人の女性が 忠誠を・・・ああ! (ドアが開き、ダーラントとオランダ人が現れる。ゼンタは肖像画からオランダ人に目を移し、驚きのあまり声を上げる。呪縛されたように立ち尽くしたまま、彼女はオランダ人から目をそらさない。オランダ人はゼンタをじっと見つめ、ゆっくりと前景に歩いてくる。ダーラントは戸口に立ったままゼンタが駆け寄ってくるのを待っている様子。) ダーラント (次第に自分からゼンタに近づいて行って) おまえ、わしが帰ってきたんだが・・・。 何だ、駆け寄って来んのか?キスもしてくれんようだな。 そこにぼさっと突っ立ったままで・・・。 おいおいゼンタ、こんなそっけない歓迎はないだろう。 ゼンタ (ダーラントがそばまで来ると、その手を取って) お帰りなさい! (父親を自分のほうに引き寄せながら) でも、教えてくださらない? この方はどなた? ダーラント (微笑んで) 気になって仕方ないようだな。 いい子だからこの方を 歓迎しておくれ。 この方はわしと同じ船乗りでね、 うちのお客さんなんだ。 長いこと故郷もなく、 遠い国をさすらい、 外国でたくさんの宝を 手にしたそうだよ。 祖国を追われてしまって、自分の家を得ようと どっさり財宝を差し出されたのだよ。 ゼンタ、どうかな。この方を家族にお迎えしても、 おまえは嫌がらんだろう? (ゼンタは賛成してうなずく。ダーラントはオランダ人のほうを向いて) どうだね、わしの娘は?褒め過ぎじゃなかったと思うがね。 よく見てくれ。気に入ったかね? もう少し自慢しておこうかな。 彼女はわが家系の誇りなんだよ。 (オランダ人は身振りで同意を示す。) (ふたたびゼンタのほうを向いて) いい子だからこの方に 優しくしてやっておくれ。 彼はおまえの心に じゅうぶん報いてくださると思うよ。 この方に手を差し出して、 花婿にしてやってほしい。 おまえが父さんに反対でないなら、 明日にも結婚式を挙げよう。 (ゼンタは痛みに襲われたかのように身震いするが、見た目には落ちつきを失っていない。ダーラントは飾りを出してゼンタに見せる。) このベルトをごらん、このブローチも。 彼の財宝を見たらこんなもの、がらくたに見えるさ。 かわいいゼンタや、いいお宝が欲しくはないかね? 結婚指輪を渡す代わりに、宝はぜんぶおまえのものだ。 (ゼンタは父親には注意を払わず、オランダ人に目を当てたまま。オランダ人もやはりダーラントの言葉は耳に入らないようすで、ゼンタの姿に心を奪われている。ダーラントはこれに気がつき、二人を観察する。) そういえば、何も話さんのだな・・・。 もしやわしは邪魔になってるのかな? そうだ!二人っきりにしてやったほうがいいよな。 (オランダ人とゼンタを観察し、それから娘のほうを向く。) この方は高貴な方だからね、いい夫になるさ! いいかね、こんな幸運はまたとないぞ。 (オランダ人に) 娘と一緒にいなさい。 わしは席を外すからな。 あの子はきれいで、浮気心もない。保証するよ! (ダーラントは出て行こうとしながら、オランダ人とゼンタが互いに近づくかどうか、好奇心をもってなおしばらく観察するが、やがてふしぎになり、いささか不満そうに部屋を出る。それからもう一度部屋の中を見つめ、ようやくドアを閉める。オランダ人とゼンタだけになる。二人は身じろぎもせず、立ち尽くしたまま互いの姿に眼差しを奪われている。) オランダ人 (深く心を動かされて) この少女の姿は、遠い過去に 私の想いの中に現れたあの女性そのままだ。 永遠に思われた長い不安の中、夢見てきたその姿が 今や現実に、私の目の前にいる。 憧れを込めて一人の女性を見つめるうちに、 深い闇から高みへ引き上げられた思いだ。 心が高鳴るままにさせてくれ。悪魔が私に 苦しみを思い出させようとしても無駄だ。 ここに暗い炎が燃えるのを感じる。 呪われた私もこれを恋と呼んでいいのだろうか。 いや、それは許されまい!これは救いへの憧れ、 このような天使から救いを得られたら! ゼンタ 私はいま素晴らしい夢を見ているのかしら。 これは幻影に過ぎないの? 偽りの世界は消えて、 とうとう目覚めの日が訪れたの? あの方が私の前にいらっしゃるんだわ。苦悩に満ちた表情が 誰も味わったことがない悲しみを訴えてくる。 深い同情の想いが湧き上がってくるけれど、嘘ではないのね? 私が知るそのままの姿で、あの方はここにいらっしゃる。 胸が激しく痛むわ。 ああ、この願いを何と言ったらいいのかしら。 あなたが望んでやまない救い、 それを私が与えられますように。かわいそうな方! オランダ人 (少しゼンタに近づき、何歩か舞台中央に歩み寄る) お父さまの約束を、あなたは受け入れてくださるのか? 婚約は決まったと見てよいのだろうか。 あなたは永遠の誓いを立てて、 見知らぬ人と絆を結ぶことに抵抗はないのか? これまで私は苦労の連続だったが、 いまあなたの誠に、長く夢見た安らぎを求めていいだろうか? ゼンタ あなたの素性がどうであろうと、あなたの運命が 残酷で破滅に満ちていたとしても、 どんな運命が私を待ち受けていても、 私は父の意向通りにするわ。 オランダ人 (いささか驚いて) なぜ、そんなにはっきり言うのだ?何か私の悩みに 深く同情でもしてくれたのか? ゼンタ (独白) ああ、悩みどころではないでしょうに! どんなことをしてでも、お慰めできたら! オランダ人 (彼女の言葉を耳にして) 深い闇にある者に、何と優しいことを言ってくれるのだろう! (うっとりして) あなたは天使だ!天使の愛情で 見捨てられた者を慰めてくれる。 もしまだ救いに希望を託してよいなら、 (ひざまずく) ああ、神よ、彼女こそその人なのだ! ゼンタ あの方に救いの希望が残されているなら、 私こそ、その役目を担った女性なんだわ! オランダ人 (はっと立ち上がって) だが!あなたは自分がどう運命づけられているか 先に知っておかなくては。 私を契りを結んだばかりに、 計り知れない犠牲を払うことになるかもしれないのだ。 あなたは自分の青春を捧げてくれようとしているが、 恐ろしい掟を知れば、逃げたくなるかもしれない。 女性の最高にすばらしい徳、永久の忠誠は もうあなたの意志で変えることはできないのだから。 ゼンタ 女性の神聖な務めはよく心得ているわ。 心配なさることはないのよ。 掟に従わなかった時は 喜んで運命の犠牲になりましょう。 私の心の最も清らかな場所には 揺るぎない忠誠が秘められている。 私が契りを結んだ方にはただ一つ、 死にいたるまでの忠誠を捧げましょう。 オランダ人 (感動して) 聖なるバルサムが私の傷を癒してくれるようだ。 この誓いに崇高な精神が滲み出ている。 私はついに救いを見つけたのだ。 長いあいだ彼女を見つけられないだけだった。 不運の星は私から離れて行け。 希望の光がまた輝く! 私を裏切った女たちは 今私が勇気づけられたのを見るがいい。 ゼンタ 抗えない魔法が彼を救うように 私を駆り立てたんだわ。 ここが彼の故郷になりますように。 あの方の船は安全な港に休むのよ。 私の中で力強く息づいているのは何なのかしら。 私の胸にしっかりと包まれているこの感覚は何でしょう? この私を、高い使命へと選び出された神さま、 どうぞ忠誠を守る力をお与えください! ダーラント (また入ってきて) 失礼!これ以上は船員たちを待たしておけんものだから。 みんな無事に帰ってきたことだし、祭りをやろう。 祭りをロマンティックに盛り上げようかなと思って、 婚約が済んだかどうか見に来たんだが。 (オランダ人に) 察するところ、愛の告白は済んだ模様だな。 ゼンタや、おまえも心構えはできたかな? ゼンタ さあ、私の手を!悔いることなく、 命が続くかぎりの忠誠を誓うわ! オランダ人 彼女が私のものに!地獄などもはや縁遠い。 彼女の誠を見よ!地獄とはもうおさらばだ! ダーラント きっと幸せになるさ、間違いないことだ! さあ、祭りに行こう!思う存分祝おうじゃないか! ZWEITER AUFZUG Ein geräumiges Zimmer im Hause Dalands. An den Seitenwänden Abbildungen von See Gegenständen, Karten usw. An der Wand im Hintergrunde das Bild eines bleichen Mannes mit dunklem Barte und in schwarzer Kleidung. Mary und die Mädchen sitzen um den Kamin herum und spinnen; Senta, in einem Grossvaterstuhl zurückgelehnt und mit untergeschlagenen Armen, ist im träumerischen Anschauen des Bildes im Hintergrunde versunken MÄDCHEN Summ und brumm , du gutes Rädchen, munter, munter, dreh dich um! Spinne, spinne tausend Fädchen, gutes Rädchen, summ und brumm ! Mein Schatz ist auf dem Meere draus , er denkt nach Haus ans fromme Kind; - mein gutes Rädchen, braus und saus ! Ach! gäbst du Wind, er käm geschwind. Spinnt! Spinnt! Spinnt! Fleissig, Mädchen! Brumm ! Summ ! Gutes Rädchen! Tra la ra la la … usw. MARY Ei! Fleissig, fleissig! Wie sie spinnen! Will jede sich den Schatz gewinnen. MÄDCHEN Frau Mary, still! Denn wohl Ihr wisst, das Lied noch nicht zu Ende ist. MARY So singt! Dem Rädchen lässt s nicht Ruh . Du aber, Senta, schweigst dazu? MÄDCHEN Summ und brumm , du gutes Rädchen, munter, munter dreh dich um! Spinne, spinne tausend Fädchen, gutes Rädchen, summ und brumm ! Mein Schatz da draussen auf dem Meer, im Süden er viel Gold gewinnt; ach, gutes Rädchen, saus noch mehr! Er gibt s dem Kind, wenn s fleissig spinnt. Spinnt! Spinnt! Fleissig, Mädchen! Brumm ! Summ ! Gutes Rädchen! Tra la ra la … usw. MARY zu Senta Du böses Kind, wenn du nicht spinnst, vom Schatz du kein Geschenk gewinnst. MÄDCHEN Sie hat s nicht not, dass sie sich eilt; ihr Schatz nicht auf dem Meere weilt. Bringt er nicht Gold, bringt er doch Wild - man weiss ja, was ein Jäger gilt! Sie lachen. Senta singt leise eine Melodie aus der folgenden Ballade MARY Du seht ihr! Immer vor dem Bild! zu Senta Willst du dein ganzes junges Leben verträumen vor dem Konterfei? SENTA Was hast du Kunde mir gegeben, was mir erzählet, wer er sei? seufzend Der arme Mann! MARY Gott sei mit dir! MÄDCHEN Ei, ei! Ei, ei! Was hören wir! Sie seufzet um den bleichen Mann! MARY Den Kopf verliert sie noch darum! MÄDCHEN Da sieht man, was ein Bild doch kann! MARY Nichts hilft es, wenn ich täglich brumm ! Komm! Senta! Wend dich doch herum! MÄDCHEN Sie hört Euch nicht - sie ist verliebt! Ei, ei! Wenn s nur nicht Händel gibt! Denn Erik hat gar heisses Blut - dass er nur keinen Schaden tut! Sagt nichts - er schiesst sonst wutentbrannt, den Nebenbuhler von der Wand! Ha ha ha ha … usw. SENTA O schweigt mit eurem tollen Lachen! Wollt ihr mich ernstlich böse machen? MÄDCHEN fallen mit komischer Eifer sehr stark ein, indem sie die Spinnräder heftig und mit großem Geräusche drehen, gleichsam, um Senta nicht Zeit zum Schmälen zu lassen Summ und brumm , Du gutes Rädchen, munter, munter dreh dich um! Spinne, spinne tausend Fädchen! Gutes Rädchen, summ und brumm ! SENTA ärgerlich unterbrechend O macht dem dummen Lied ein Ende, es brummt und summt nur vor dem Ohr! Wollt ihr, dass ich mich zu euch wende, so sucht was besseres hervor! MÄDCHEN Gut, singe du! SENTA Hört, was ich rate; Frau Mary singt uns die Ballade. MARY Bewahre Gott! Das fehlte mir! Den fliegenden Holläender lasst in Ruh ! SENTA Wie oft doch hört ich sie von dir. MARY Bewahre Gott! Das fehlte mir! SENTA Ich sing sie selbst; hört, Mädchen, zu! Lasst mich s euch recht zum Herzen führen, des Ärmsten Los, es muss euch rühren. MÄDCHEN Uns ist es recht. SENTA Merkt auf die Wort . MÄDCHEN Dem Spinnrad Ruh ! MARY ärgerlich Ich spinne fort. Mädchen rücken, nachdem sie ihre Spinnräder beiseitegesetzt haben, die Sitze dem Großvaterstuhle näher und gruppieren sich um Senta. Mary bleibt am Kamin sitzen und spinnt fort. SENTA I. im Großvaterstuhl Johohohe! Johohohe! Johohohe! Johohe! Traft ihr das Schiff im Meere an, blutrot die Segel, schwarz der Mast? Auf hohem Bord der bleiche Mann, des Schiffes Herr, wacht ohne Rast. Hui! - Wie saust der Wind! - Johohe! Hui! - Wie pfeift s im Tau! - Johohe! Hui! - Wie ein Pfeil fliegt er hin, ohne Ziel, ohne Rast, ohne Ruh ! Doch kann dem bleichen Manne Erlösung einstens noch werden, fänd er ein Weib, das bis in den Tod getreu ihm auf Erden!. Ach! wann wirst du, bleicher Seemann, sie finden? Betet zum Himmel, dass bald ein Weib Treue ihm halt ! Gegen das Ende der Strophe kehrt Senta sich gegen das Bild. Die Mädchen hören teilnahmsvoll zu; Mary hat aufgehört zu spinnen II. Bei bösem Wind und Sturmes wut umsegeln wollt er einst ein Kap; er flucht und schwur mit tollem Mut In Ewigkeit lass ich nicht ab! Hui! - Und Satan hört s! - Johohe! Hui! - nahm ihm bei m Wort! - Johohe! Hui! - und verdammt zieht er nun durch das Meer ohne Rast, ohne Ruh ! Doch, dass der arme Mann noch Erlösung fände auf Erden, zeigt Gottes Engel an, wie sein Heil ihm einst könnte werden. Ach, könntest du, bleicher Seemann, es finden! Betet zum Himmel, dass bald ein Weib Treue ihm halt ! Die Mädchen sind tief ergriffen und singen den Schlussreim leise mit. Senta, die schon bei der zweiten Strophe vom Stuhle aufgestanden war, fährt mit immer zunehmender Aufregung vor III. Vor Anker alle sieben Jahr , ein Weib zu frei n, geht er ans Land er freite alle sieben Jahr , noch nie ein treues Weib er fand. Hui! - Die Segel auf! Johohe! Hui! - Den Anker los! Johohe! Hui! - Falsche Lieb , falsche Treu , Auf, in See, ohne Rast, ohne Ruh! Senta, zu heftig angegriffen, sinkt in den Stuhl zurück; die Mädchen singen nach’ einer Pause leise weiter. MÄDCHEN Ach, wo weilt sie, die dir Gottes Engel einst könnte zeigen? Wo triffst du sie, die bis in den Tod dein bleibe treu eigen? SENTA von plötzlicher Begeisterung hingerissen, springt vom Stuhle auf Ich sei s, die dich durch ihre Treu erlöse! Mög Gottes Engel mich dir zeigen! Durch mich sollst du das Heil erreichen! MARY und MÄDCHEN erschreckt aufspringend Hilf, Himmel! Senta! Senta! ERIK ist eingetregen und hat Sentas Ausruf vernommen Senta! Willst du mich verderben? MÄDCHEN Helft, Erik, uns! Sie ist von Sinnen! MARY Ich fühl das Blut in mir gerinnen! Abscheulich Bild, du sollst hinaus, kommt nur der Vater erst nach Haus! ERIK düster Der Vater kommt. SENTA die in ihrer letzten Stellung verblieben und von allem nichts vernommen hatte, wie erwachend und freudig auffahrend Der Vater kommt? ERIK Vom Felsen seh sein Schiff ich nah n. MÄDCHEN voll Freud Sie sind daheim! MARY außer sich, in großer Geschäftigkeit Nun seht, zu was eu r Treiben frommt! Im Hause ist noch nichts getan. MÄDCHEN Sie sind daheim! Auf, eilt hinaus! MARY die Mädchen zurückhaltend Halt, halt! Ihr bleibet fein im Haus! Das Schiffsvolk kommt mit leerem Magen. In Küch und Keller Säumet nicht! Lasst euch nur von der Neugier plagen - vor allem geht an eure Pflicht! MÄDCHEN für sich Ach! Wie viel hab ich ihn zu fragen! Ich halte mich vor Neugier nicht. Schon gut! Sobald nur aufgetragen, hält hier aus länger keine Pflicht. Mary treibt de Mädchen hinaus und folgt ihnen. Senta will ebenfalls gehen; Erik hält sie zurürck ERIK Bleib , Senta! Bleib nur einen Augenblick! Aus meinen Qualen reisse mich! Doch willst du, ach! so verdirb mich ganz! SENTA zögernd Was ist … ? Was soll … ? ERIK O Senta, sprich, was aus mir werden soll? Dein Vater kommt - eh wieder er verreist, wird er vollbringen, was schon oft er wollte … SENTA Und was meinst du? ERIK mit Entschluß und Verzweiflung Dir einen Gatten geben! Mein Herz, voll Treue bis zum Sterben, mein dürftig Gut, mein Jägerglück; darf so um deine Hand ich werben? Stösst mich dein Vater nicht zurück? Wenn dann mein Herz im Jammer bricht, sag, Senta, wer dann für mich spricht? SENTA mitleidig zu ihm aufblickend, dann ausweichend Ach, schweige, Erik, jetzt! Lass mich hinaus, den Vater zu begrüssen! Wenn nicht, wie sonst, an Bord die Tochter kommt, wird er nicht zürnen müssen. ERIK Du willst mich fliehn? SENTA Ich muss zum Port. ERIK Du weichst mir aus? SENTA Ach, lass mich fort! ERIK Fliehst du zurück vor dieser Wunde, die du mir schlugst, dem Liebeswahn? O, höre mich zu dieser Stunde, hör meine letzte Frage an wenn dieses Herz im Jammer bricht, wird s Senta sein, die für mich spricht? SENTA schwankend Wie? Zweifelst du an meinem Herzen? Du zweifelst, ob ich gut dir bin? O sag , was weckt dir solche Schmerzen? Was trübt mit Argwohn deinen Sinn? ERIK Dein Vater, ach! - nach Schätzen geizt er nur … Und Senta, du - wie dürft auf dich zu zählen? Erfülltest du nur eine meiner Bitten? Kränkst du mein Herz nicht jeden Tag? SENTA Dein Herz? ERIK Was soll ich denken? Jenes Bild … SENTA Das Bild? ERIK Lasst du von deiner Schwärmerei wohl ab? SENTA Kann meinem Blick Teilnahme ich verwehren? ERIK Und die Ballade- heut noch sangst du sie! SENTA Ich bin ein Kind und weiss nicht, was ich singe. O sag , wie? Fürchtest du ein Lied, ein Bild? ERIK Du bist so bleich … sag , sollte ich s nicht fürchten? SENTA Soll mich des Ärmsten Schreckenslos nicht rühren? ERIK Mein Leiden, Senta, rührt es dich nicht mehr? SENTA O, prahle nicht! Was kann dein Leiden sein? Kennst jenes Unglücksel gen Schicksal du? Sie führt Erik zum Bilde Fühlst du den Schmerz, den tiefen Gram, mit dem herab auf mich er sieht? Ach, was die Ruhe für ewig ihm nahm, wie schneidend Weh durch s Herz mir zieht! ERIK Weh mir! Es mahnt mich mein unsel ger Traum! Gott schütze dich! Satan hat dich umgarnt! SENTA Was schreckt dich so? ERIK Senta! Lass dir vertrau n ein Traum ist s! Hör ihn zur Warnung an! Senta setzt sich erschöpft in den Lehnstuhl nieder; bei dem Beginn von Eriks Erzählung versinkt sie wie in magnetischen Schlaf, so daß es scheint, als träume sie den von ihm erzählten Traum ebenfalls. Erik steht an den Stuhl gelehnt zur Seite mit gedämpfter Stimme Auf hohem Felsen lag ich träumend, sah unter mir des Meeres Flut; die Brandung hört ich, wie sich schäumend am Ufer brach der Wogen Wut. Ein fremdes Schiff am nahen Strande erblickt ich, seltsam, wunderbar; zwei Männer nahten sich dem Lande, der ein , ich sah s, dein Vater war. SENTA mit geschlossenen Augen Der andre? ERIK Wohl erkannt ich ihn mit schwarzen Wams, bleicher Mien … SENTA Der düstre Blick … ERIK auf das Bild deutend Der Seemann, er. SENTA Und ich? ERIK Du kamst vom Hause her, du flogst, den Vater zu begrüsssen; doch kaum noch sah ich an dich langen, du stürztest zu des Fremden Fuessen - ich sah dich seine Knie umfangen … SENTA mit steigender Spannung Er hub mich auf … ERIK … an seine Brust; voll Inbrunst hingst du dich an ihn - du küsstest ihn mit heisser Lust … SENTA Und dann? ERIK Senta mit unheimlicher Verwunderung anblickend Sah ich auf s Meer euch fliehn. SENTA schnell erwachend, in höchster Verzückung Er sucht mich auf! Ich muss ihn sehn! ERIK Entsetzlich! Ha, mir wird es klar! SENTA Mit ihm muss ich zugrunde gehn. ERIK Sie ist dahin! Mein Traum sprach wahr! Er stürzt voll Enstetzen ab. Senta, nach dem Ausbruch ihrer Begeisterung in stummes Sinnen versunken, verbleibt in ihrer Stellung, den Blick auf das Bild geheftet SENTA leise, aber tief ergriffen Ach, möchtest du, bleicher Seemann, sie finden! Betet zum Himmel, dass bald ein Weib Treue ihm … Ha! Die Tür geht auf. Daland und der Holländer treten ein. Sentas Blick streift vom Bilde auf den Holländer, sie stösst einen Schrei der Überraschung aus und bleibt wie festgebannt stehen, ohne ihr Auge vom Holländer abzuwenden. Der Holländer schreitet, die Augen auf Senta geheftet, langsam in den Vordergrund. Daland ist unter der Tür stehengeblieben und scheint zu erwarten, dass ihm Senta entgegenkomme DALAND sich Senta allmählich nähernd Mein Kind, du siehst mich auf der Schwelle … Wie? Kein Umarmen, Keinen Kuss? Du bleibst gebannt an deiner Stelle - verdien ich, Senta, solchen Gruss? SENTA als Daland bei ihr anlangt, ergreift sie seine Hand Gott dir zum Gruss! ihn näher an sich ziehend Mein Vater, sprich! Wer ist der Fremde? DALAND lächelnd Drängst du mich? Mögst du, mein Kind, den fremden Mann willkommen heissen? Seemann ist er, gleich mir, das Gastrecht spricht er an. Lang ohne Heimat, stets auf fernen, weiten Reisen, in fremden Landen er der Schätze viel gewann. Aus seinem Vaterland verwiesen, für einen Herd er reichlich lohnt sprich, Senta, würd es dich verdriessen, wenn dieser Fremde bei uns wohnt? Senta nickt beifällig mit dem Kopf. Daland wendet sich zum Holländer Sagt, hab ich sie zuviel gepreisen? Ihr seht sie selbst - ist sie Euch recht? Soll ich von Lob noch überfliessen? Gesteht, sie zieret ihr Geschlecht. Der Holländer macht eine bejahende Bewegung. wendet sich wieder zu Senta Mögst du, mein Kind, dem Manne freundlich dich erweisen! Von deinem Herzen auch spricht holde Gab er an; Reich ihm die Hand, denn Bräutigam sollst du ihn heissen stimmst du der Vater bei, ist morgen er dein Mann. Senta macht eine zuckende, schmerzliche Bewegung; ihre Haltung bleibt aber ruhig. Daland zieht einen Schmuck hervor und zeigt ihn Senta. Sieh dieses Band, sieh diese Spangen! Was er besitzt, macht dies gering. Muss, teures Kind, dich s nicht verlangen? Dein ist es, wechselst du den Ring. Senta, ohne ihn zu beachten, wendet ihren Blick nicht vom Holländer ab, sowie auch dieser ohne auf Daland zu hören, nur in den Anblick des Mädchens versunken ist. Daland wird es gewahr; er betrachtet beide Doch keines spricht … Sollt ich hier lästig sein? So ist s! Am besten lass ich sie allein. Er betrachtet den Holländer und Senta aufmerksam und wendet sich dann zu Senta Mögst du den edlen Mann gewinnen! Glaub mir, soch Glück wird immer neu. zum Holländer Bleibt hier allein! Ich geh von hinnen. Glaubt mir, wie schön, so ist sie treu! Daland entfernt sich langsam, indem er Senta un den Holländer in der neugierigen Erwartung, ob sie sich einander nähern werden, eine Zeitlang beobachtet; endlich geht er in verdriesslicher Verwunderung ab. Er blickt noch einmal ins Zimmer und schliesst dann die Tür. Der Holländer und Senta sind allein; sie bleiben bewegungslos, in ihren gegenseitigen Anblick versunken auf ihrer Stelle HOLLÄNDER tief ergriffen Wie aus der Ferne längst vergang ner Zeiten spricht dieses Mädchens Bild zu mir wie ich s geträumt seit bangen Ewigkeiten, vor meinen Augen seh ich s hier. Wohl hub auch ich voll Sehnsucht meine Blicke aus tiefer Nacht empor zu einem Weib ein schlagend Herz liess, ach! mir Satans Tücke, dass eingedenk ich meiner Qualen bleib . Die düstre Glut, die hier ich fühle brennen, sollt ich Unseliger sie Liebe nennen? Ach nein! Die Sehnsucht ist es nach dem Heil würd es durch solchen Engel mir zuteil! SENTA Versank ich jetzt in wunderbares Träumen? Was ich erblicke, ist s ein Wahn? Weilt ich bisher in trügerischen Räumen, brach des Erwachens Tag heut an? Er steht vor mir, mit leidenvollen Zügen, es spricht sein unerhörter Gram zu mir kann tiefen Mitleids Stimme mich belügen? Wie ich ihn oft gesehn, so steht er hier. Die Schmerzen, die in meinem Busen brennen, ach , dies Verlangen, wie soll ich es nennen? Wonach mit Sehnsucht es dich treibt - das Heil, würd es, du Ärmster, dir duch mich zuteil! HOLLÄNDER schreitet, sich Senta etwas nähernd, einige Schritte nach der Mitte Wirst du des Vaters Wahl nicht schelten? Was er versprach, wie - dürft es gelten? Du könntest dich für ewig mir ergeben, und deine Hand dem Fremdling reichtest du? Soll finden ich, nach qualenvollen Leben, in deiner Treu die langersehnte Ruh ? SENTA Wer du auch seist und welches das Verderben, dem grausam dich dein schicksal konnte weih n - was auch das Los, das ich mir sollt erwerben, gehorsam stests werd ich dem Vater sein! HOLLÄNDER gerührt So unbedingt, wie? Könnte dich durchdringen für meine Leiden tiefstes Mitgefühl? SENTA für sich Oh, welche Leiden! Könnt ich Trost dir bringen! HOLLÄNDER da er es vernommen Welch holder Klang im nächtigen Gewühl! hingerissen Du bist ein Engel! Eines Engels Liebe Verworf ne selbst zu trösten weiss! Ach, wenn Erlösung mir zu hoffen bliebe, niederkniend Allewiger, durch diese sei s! SENTA Ach, wenn Erlösung ihm zu hoffen bliebe, Allewiger, durch mich nur sei s! HOLLÄNDER erhebt sich heftig Ach! Könntest das Geschick du ahnen, dem dann mit mir du angehörst, dich würd es an das Opfer mahnen, das du mir bringst, wenn Treu du schwörst. Es flöhe schaudernd deine Jugend dem Lose, dem du sie willst weih n, nennst du des Weibes schönste Tugend, nennst ew ge Treue du nicht dein! SENTA Wohl kenn ich Weibes heil ge Pflichten. sei drum gestrost, unsel ger Mann! Lass über die das Schicksal richten, die seinem Spruche trotzen kann! In meines Herzens höchster Reine kenn ich der Treue Hochgebot. Wem ich sie weih , schenk ich die eine; die Treue bis zum Tod. HOLLÄNDER mit Erhebung Ein heil ger Balsam meinen Wunden dem Schwur, dem hohen Wort entfliesst. Hört es mein Heil, hab ich gefunden. Mächte, ihr Mächte, die ihr zurück mich stiesst. Du Stern des Unheils sollst erblassen. Licht meiner Hoffnung, leuchte neu! Ihr Engel, die mich einst verlassen, stärkt jetzt dies Herz in seiner Treu . SENTA Von mächt gem Zauber überwunden reisst mich s zu seiner Rettung fort. hier habe Heimat er gefunden, hier ruh sein schiff in sich rem Port! Was ist s, das mächtig in mir lebet? Was schliesst berauscht mein Busen ein? Allmächt ger, was so hoch mich erhebet, lass es die Kraft der Treue sein! DALAND wieder eintretend Verzeiht! Mein Volk hält draussen sich nicht mehr; nach jeder Rückkunft, wisset, gibt s ein Fest. Verschönern möcht ich s, komme deshalb her, ob mit Verlobung sich s vereinen lässt? zum Holländer Ich denk , ihr habt nach Herzenswunsch gefreit? Senta, mein Kind, sag, bist auch du bereit? SENTA Hier meine Hand! Und ohne Reu bis in den Tod gelob ich Treu ! HOLLÄNDER Sie reicht die Hand! Gesprochen sie Hohn, Hölle, dir durch ihre Treu ! DALAND Euch soll dies Bündnis nicht gereu n! Zum Fest! Heut soll sich alles freu n! All rights reserved © Maria Fujioka Wagner,Richard/Der fliegende Holländer+/III
https://w.atwiki.jp/cod_bo3/pages/179.html
Nacht der Untoten Nacht der Untoten 概要フィールド解説 攻略 イースターエッグBGMの流し方 COD BO(COD WaW)からの変更点 概要 5月17日に日本で配信されたDLC『zombies chronicles』に収録されるマップ。 Call of Duty:World at Warに登場する、一番最初のゾンビマップがモデルとなっている。 いわばゾンビモードの原点。とくと満喫しよう。 Nacht der Untotenはドイツ語で『アンデッドの夜』という意味になる。 読み方は「ナハト デア アントーテン」。 フィールド解説 1階と2階に部屋が二つずつあり、プレイヤーは一階の広い部屋から始まる。 初期部屋 ⇒RK5とSheiva、Mule Kickの自販機とガムボールマシンがある。そこそこ広い。扉を開けると『HELP部屋1F』、階段を開けると『グレネード部屋』に続く。 HELP部屋1F ⇒ミステリーボックス、Kuda、KRM-262がある。階段を開けると『HELP部屋2F』へ。 HELP部屋2F ⇒KN-44、Argus、狙撃銃キャビネット(Locus 5000pt)、ガムボールマシン、ランダムパーク製造機がある。元から開いてるドアがあり、『グレネード部屋』へ。 グレネード部屋 ⇒グレネード、Pharoが手に入る。狭いが籠もりに最適。下への階段があり、『初期部屋』へ続く。 今作はランダムパーク製造機があるのでジャガーノグをはじめとしたPerkを確保出来るようになり、BOより難易度が下がっている。 PaPマシーンは無いが、ゴブルガム『壁パンチ』『箱パワー』で強化武器を入手でき、さらに『弾丸強化』を使うことで再改造の特殊攻撃が可能になる。 なお、ウィドーズワインを飲んだ状態だとグレネードが購入できなくなる。 攻略 スタートしたら、いつも通りポイント稼ぎ。 ただし最大プレイ人数四人に対し、窓は五つあるので争奪戦が起こりやすい。 しかしあまり動き回らず、守る場所を絞った方がポイントを稼ぎやすい。 担当のいない窓は、ポイントの少ない人に譲るか、近くにいる人に任せよう。 ポイントが1000以上貯まったら、HELPと書いてあるドアを開ける。 二階への階段は、後述するグレネード部屋籠もりが無効になってしまうので絶対に開けない事。 また1000以上溜まったら、2Fへの障害物を退かそう。手持ちの武器が不安なら、壁武器を買おう。 貯まり次第にKN-44を買うことをお勧めするが、ボックスで博打に出るのもいいだろう。 武器を確保したら2Fのランダムパーク製造機を回しまくり、グレネード部屋篭りに備えてジャガーノグ・ダブルタップルートビア、スピードコーラを飲んでおこう。 残り1枠はスタミンアップ以外ならどれでもいい。自分の装備や好みに合わせたものを飲んでおこう。 Perkを確保できたらBOXを開けまくり、強力な武器の入手を目指そう。 装備を充実させた後は適当に戦っても良いが、15Rを超えたあたりで厳しくなってくる。15R以降は二階へ行き、グレネードのある小部屋に移動して篭り戦法に切り替えよう。 窓はひとつしかないので、部屋入り口に最大の火力を集中させることができる。 今作はPerkがあるのでグレネードを入り口に投げまくる役はいなくていい。交代制で入り口と窓を防衛。 リロードしている隙に敵の群れが押し寄せることもしばしばなので、交互に撃つなどして弾幕を絶やさないように。 全員レイガンやMk2、サンダーガン、LMG等の強力な武器を持ち、MaxAmmoに恵まれれば、何とか30ラウンド越えが可能。 強化武器もあれは40ラウンド超えも可能。 さすがに篭りだけで40R以降を目指すのは至難の業。 無理矢理にでも、トレインに移行する必要が生じる。 トレインするならスタミンアップがほしいところ。パーク枠が一杯で飲めない場合はグレネード溜め自爆をしてパークを買い直そう。ウィドーズワインを飲んでいる場合は五体満足ゾンビに倒してもらおう。反撃爆発があることを忘れてゾンビを倒してしまわないようにグレネードを外に投げて使い切らしておこう 初期部屋、HELP部屋1F、HELP部屋2F、グレネード部屋の4箇所にて、トレインが一応可能。しかしマップ自体が狭いため、プレイヤーが四人居ると敵の沸きが増えて早死にしやすい。 高ラウンドを目指すなら、二人プレイが理想だろう。 初期部屋トレイン(ソロ推奨) HELP部屋1Fの扉を開け無いことが前提。 初期部屋自体は広いものの、ゾンビの侵入口が多く衝突事故が発生しやすいので階段とHELP扉間の空間でトレインすると安定。 HELP部屋1Fトレイン 十分なスペースがあり、壁武器の補充もしやすい。おそらく4箇所の中では1番難易度が低いのでおすすめ。 HELP部屋2Fトレイン 地形が複雑で壁武器も補充しづらい場所にあるため難易度が高い。しかし、ランダムパーク製造機とガムボールマシンが補充しやすい場所に置いてあるのでダウン時の立て直しが1番容易な場所でもある。 グレネード部屋トレイン スペースは狭いものの、ゾンビの侵入口が少なく壁武器の補充もしやすいので階段を開けていなければここもおすすめ。 イースターエッグ BGMの流し方 スタート部屋の外に見える爆破可能なドラム缶をすべて爆破するとBGMが流れる。 ミステリーボックス近くの机にあるラジオを攻撃すると、サウンドトラックに収録されているDead Ops Arcade2のBGMと歴代ゾンビモードのEEソングが流れる。攻撃するごとに曲を変えることができる。 COD BO(COD WaW)からの変更点 ガムボールマシンとランダムパーク製造機が置かれた。これによりジャガーノグの入手や武器強化ができるようになった ゾンビの挙動が激しくなっている。移動速度と攻撃頻度が上がっているので気を抜いていると一瞬で囲まれて昇天する。とはいえ、前述のPerkとガム要素があるのでBOとWaWと比べれば難易度は下がったといえる MBOX、壁武器がBO3仕様(レイガンMk2も登場する) 一部の武器の銃声が変わっている。 初期部屋の棚の下にドクター・モンティによるラジオが残されている。